Seite 2
Quotenmeter.de stellt die Kinoneustarts der Woche vor. Diesmal unter anderem: Den neuen Polanski-Film und den vierten Teil der «Twilight»-Saga.
«30 Minuten oder weniger»
Noch gar nicht allzu lange ist es her, dass Ruben Fleischer seinen ersten internationalen Kinoerfolg feiern konnte: Die Horrorkomödie «Zombieland» verschaffte dem US-Amerikaner im Jahr 2009 nicht nur eine große Aufmerksamkeit, sondern spülte mit einem Einspielergebnis von über 100 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 23,6 Millionen auch eine üppige Geldsumme in seine Tasche. Der zuvor nur in zwei Kurzfilmen sowie in Musikvideos bekannter Künstler involvierte Fleischer konnte sich dadurch für den Regie-Job im 2013 erscheinenden «Gangster Squad» empfehlen, ein Großprojekt, an dem auch Hollywood-Star Sean Penn mitwirken wird. Doch zunächst erscheint mit der Action-Komödie «30 Minuten oder weniger» noch ein Film, der alleine schon aufgrund des Inhalts und des Hauptdarstellers an seinen ersten großen Hit erinnert. Die Hauptrolle übernimmt auch diesmal wieder Jesse Eisenberg, der zuletzt in «The Social Network» als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg überzeugte. In den USA knüpfte das Team Fleischer/Eisenberg jedoch nicht an ihren ersten Erfolg an, nur die Hälfte des Einspielergebnisses von «Zombieland» wurde seit August dieses Jahres generiert.
Nick (Jesse Eisenberg) arbeitet bei einer Pizzeria. Mit dem Slogan "30 Minuten oder weniger" verspricht der Pizzabote eine besonders schnelle Lieferung, die er auch stets einzuhalten bemüht ist. Denn schafft er es nicht, innerhalb dieser Zeit das Essen zum Kunden zu chauffieren, geht das Essen aufs Haus. Diese besondere Fähigkeit wird ihm eines Tages zum Verhängnis, als ihn zwei Kriminelle im Affenkostüm (Danny McBride, Nick Swardson) überfallen und in eine Weste voller Sprengstoff stecken. Nick soll für sie eine Bank überfallen - innerhalb von nur neun Stunden, denn dann explodiert der Sprengstoff. Da er noch keine allzu überwältigende Todessehnsucht verspürt, plant der Pizzafahrer mit seinem ehemals besten Freund Chet (Aziz Ansari), der inzwischen Lehrer ist, den geforderten Banküberfall...
OT: «30 Minutes or Less» von Ruben Fleischer; mit Jesse Eisenberg, Aziz Ansari, Danny R. McBride, Michael Pena, Nick Swardson und Bianca Kajlich
«Die Mühle und das Kreuz»
Um den Hintergrund dieses historischen Streifens zu ergründen, muss man mindestens bis ins Jahr 1564 zurückgehen. Der Maler Pieter Bruegel der Ältere schuf damals das Gemälde "Die Kreuztragung Christi", das im Kunsthistorischen Museum Wien ausgestellte Gemälde stellt den unter den Lasten seines Kreuzes zusammengebrochenen Jesus Christus dar - wobei Jerusalem aufgrund einiger zeitgenössischer Merkmale als flämische Stadt erscheint. Der polnische Film- und Theaterregisseur Lech Majewski («Basquiat») betrachtet Entstehung und Hintergrund des Gemäldes. Zudem versucht sich der ehemalige Student der Warschauer Kunstakademie an eigenen Interpretationsansätzen. Mit erst rund 236.000 US-Dollar Einnahmen nach gut zwei Monaten Laufzeit in den US-Kinos steht dieser Streifen weit hinter den zuvor vorgestellten Filmen und sollte daher als eher spezielles Werk für eine sehr kleine, kunstinteressierte Zielgruppe verstanden werden.
Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel der Ältere (Rutger Hauer) von einem reichen Kaufmann und Kunstsammler (Michael York) den Auftrag, die Passion Christi zu malen. Der Künstler der Niederländischen Renaissance aber möchte nicht einfach ein weiteres beliebiges Abbild des Leidensweges schaffen, sondern malt ein Bild, bei dem der Fokus nicht einzig und alleine auf Jesus Christus liegt. Auch verlegt er den Schauplatz auf das zeitgenössische Flandern, das seit einiger Zeit unter der Tyrannei spanischer Herrscher leidet. Er geht zu seinen Landsmännern auf den Höfen, um möglichst viele verschiedene Geschichten zu sammeln, die er dann in einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen kann. Episoden vieler verschiedener Schicksale vom Leben Christi bis hin zum 16. Jahrhundert werden dabei nacherzählt...
OT: «The Mill and the Cross» von Lech Majewski; mit Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York, Oskar Huliczka und Joanna Litwin