Vor zwei Wochen hatte man sich noch auf eine Fortsetzung geeinigt. Nun geht nicht nur der Moderator, sondern auch der Chef von Radio Fritz.
Aus und vorbei: Der rbb und Radio-Moderator Ken Jebsen (45) gehen ab sofort getrennte Wege. Jebsen moderierte eine wöchentliche Radio-Show beim Sender Radio Fritz, war Anfang November aber in die Schlagzeilen geraten, weil er eine Mail verfasste, deren Inhalt manche als antisemitisch einstuften. Der Moderator bestritt dies stets. Nachdem seine Show bereits eine Woche lang pausierte, einigten sich die Verantwortlichen und der Journalist auf ein Weiter. „Pointierte Meinung passt in die Sendung - aber nicht, ohne die journalistischen Standards einzuhalten,“ hieß es damals. Abgemacht war: Jebsen solle auch künftig provozieren und polarisieren – aber mit genauen Absprachen.
Genau daran soll er sich nun nicht gehalten haben. Programmdirektorin Claudia Nothelle erklärt: „Der Sender hat Herrn Jebsen gegen den Vorwurf verteidigt, er sei Antisemit und Holocaust-Leugner. Allerdings mussten wir feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen.”
Wiederholt habe sich Jebsen nicht an die Abmachungen bezüglich der Sendungsgestaltung gehalten. Mit Jebsen verlässt auch Stefan Warbeck, der Programmchef, den Sender Fritz. Er übernimmt die Verantwortung für die „redaktionellen Versäumnisse“ wie es heißt. In «KenFM» seien „mehrere nicht ausreichend redaktionell geprüfte und abgenommene Beiträge” gelaufen. Warbeck arbeitet seit 1993 für den rbb, war seit sechs Jahren Chef von Radio Fritz.