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Die Kritiker: «Familie macht glücklich»

Story


Die sprunghafte Julie Berg zieht mit ihren beiden Kindern Freya und Heinrich von Berlin nach Augsburg, um wieder einmal ganz von vorne zu beginnen. Die drei finden ein neues Zuhause bei Onkel Theo und seiner Lebensgefährtin Trudi. Der nicht sonderlich geschäftstüchtige Privatdetektiv hatte Julie eigentlich einen aufregenden Detektiv-Job versprochen, stattdessen soll sie im Kaufhaus nun Ladendiebe verfolgen. Julie will schon wieder hinschmeißen, da freundet sie sich mit der Kleptomanin Bettina an, die sie im Kaufhaus aus Mitleid laufen lässt. Rasch findet Julie heraus, dass die junge Frau ein Problem hat. Bettina ist als Adoptivkind aufgewachsen und hat ihre leibliche Mutter nie kennen gelernt. Damit hat Julie ihren ersten Fall, der sie wirklich fasziniert. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Freya, Heinrich, Theo und Trudi will sie die vor Jahren verschwundene Mutter unbedingt ausfindig machen und mit Bettina zusammenbringen.

Darsteller


Bettina Zimmermann («Die Verführung - Das fremde Mädchen») ist Julie Berg
Leslie-Vanessa Lill («Für immer Frühling») ist Freya Berg
Paul Gatz ist Heinrich Berg
Gustav Peter Wöhler («Einsatz in Hamburg») ist Theo Schillinger
Cleo Kretschmer («Fußballfieber») ist Trudi Maus
David Rott («Kongo») ist Robert Weiss
Tonia Maria Zindel («Charly's Comeback») ist Bettina Winter

Kritik


Mit dem ZDF-Fernsehfilm «Familie macht glücklich», der von der Bavaria Filmproduktion hergestellt wurde, kommt eine Familienkomödie ins deutsche Fernsehen, die nicht nur abwechslungsreich ist, sondern auch Geschmack auf mehr macht. Das Drehbuch hat Rodica Döhnert geschrieben, die schon für den Film «Prager Frühling» als Autorin tätig war. Ihre Alltagsdialoge zeichnen «Familie macht glücklich» aus. Dabei ist es auch vor allem die schnelle Abfolge der Dialogszenen, die positiv hervorzuheben sind. Regisseur Reinhard Münster hat zudem eine gute Mischung aus komödiantischen Szenen und der Ernsthaftigkeit im Film gefunden. Zwar sind die Gespräche der Protagonisten zumeist nicht wirklich sonderbar, sondern für das Film-Genre typisch, gerade was die Dialoge zwischen Mutter und Tochter angeht, doch wirkt das Gesagte zu keinem Zeitpunkt unrealistisch, so dass eine klare Linie erkennbar wird. Auch die Pointen sind gut gewählt, so dass die Familienkomödie ihrem Anspruch gerecht wird.

Schauspielerin und Hauptdarstellerin Bettina Zimmermann, die sich zuletzt in verschiedenen Abenteuerkomödien versuchte, spielte ihre Figur der Julie auf eine sympathische Weise und fügt sie in das insgesamt stimmige Gesamtbild mit Wohlfühl-Charakter ein. Regisseur Reinhard Münster, der reichlich Erfahrung mit der Fernsehserie «Wilsberg» hat, findet in seiner Inszenierung einen fließenden Übergang von Szenen mit Komödien-Potenzial zu ernsthafteren Momenten, die ausdrucksstark und teilweise auch emotional wirken. Stilbrüche, die ohnehin Tabu sind, gibt es keine und so hat «Familie macht glücklich» seinen Rhythmus in der leichten Gangart. Jedoch weckt gerade auch der serielle Charakter der Darstellungsformen Lust auf mehr.

Der ZDF-Film verfügt neben Hauptdarstellerin Zimmermann mit den Schauspielern wie David Rott und Gustav Peter Wöhler über einen guten Cast, der maßgeblich zum Gelingen des Fernsehfilms beiträgt. Aussagekräftig erzählt der Film «Familie macht glücklich» eine kurzweilige Story rund um die Suche nach Zugehörigkeit, Geborgenheit und die Lust am Leben. Einige wenige Szenen sind dann doch etwas überkanditelt, aber das ist bisweilen auch der einzige Kritikpunkt bei «Familie macht glücklich». Die Wohlfühlmomente dieser Familienkomödie überzeugen und das dialogreiche Drehbuch sorgt für abwechslungsreiche Alltagsszenen, die stellenweise auch komisch sind. Weil auch die Schauspieler bei guter Laune sind, ist «Familie macht glücklich» empfehlenswert und es macht Spaß zuzusehen.

Das ZDF zeigt die TV-Komödie «Familie macht glücklich» am Donnerstag, 22. September 2011, um 20.15 Uhr.
20.09.2011 08:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/52112
Jürgen Kirsch

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