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360 Grad: Europe's Living that Celebration

Julian Miller bewertet die ESC-Warm-Up-Show «Eurovision total» und das erste Halbfinale vom Dienstag.

Großereignisse müssen gebührend zelebriert werden und der «Eurovision Song Contest» im eigenen Land fällt definitiv unter diese Kategorie. Verwunderlich ist es da nicht, dass die ARD und ProSieben das TV-Ereignis des Jahres detailliert begleiten und massenweise Sendeplätze für die Berichterstattung freigeräumt haben – natürlich nicht, ohne dass dies an entsprechenden Stellen auf Kritik stößt.

Vor allem «Eurovision total» soll dabei langweilig sein, amateurhaft und zu klein für ein so großes Event. Doch gerade das macht vielleicht den Reiz der Show aus. In der Tat ist die Sendung nicht gerade staatstragend und größtenteils belanglos, doch das ist ein netter Kontrast zur eigentlichen Mammutveranstaltung, da sie dadurch in einen greifbaren Kontext gesetzt wird. Um es mit Stefan Raab zu sagen: Es ist Unterhaltung. Und nicht mehr. Da stört es auch nicht, wenn weite Teile der Sendezeit damit bestritten werden, wie Lena für die ausländischen Delegationen Kartoffelsalat zubereitet. Natürlich ist das kein innovatives Fernsehen, doch die Lacher hat sie trotzdem auf ihrer Seite. Und kurzweilig ist es auch. Der ganze Trubel um den Grand Prix wird auf das heruntergebracht, worum es eigentlich geht: Entertainment. Nice and easy.

Das eigentliche Halbfinale am Dienstag stand dann unter einem anderen Stern: pompös, glamourös und dank einem lustigen wie souverän inszenierten Schlagabtausch zwischen Stefan Raab und Anke Engelke gab es auch ein bisschen was für die Lachmuskeln. Haba Haba, Chacka Chacka und portugiesischer Kampf, der Spaß macht. I felt my heart beat. Auch wenn man das als Hypochonder eigentlich lieber vermeidet.

Haben wir also dieses Jahr auch wieder Siegeschancen? Ja. Genauso wie letztes Jahr. Denn wenn es beim «Eurovision Song Contest» eine Regel gibt, dann heißt die: All bets are off. Und eine Top-Ten-Platzierung ist als Mindestanforderung wohl durchaus drin, wenn man sich ansieht, was andere Länder so nach Düsseldorf geschickt haben. Deutlich mehr, als wir mit einem Alternativprogramm zu Raab und Lena zu erreichen im Stande gewesen wären.

Mit 360 Grad schließt sich auch nächsten Freitag wieder der Kreis.
13.05.2011 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/49583
Julian Miller

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360 Grad

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