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Serienlexikon: «Disney's Große Pause»

Seite 1 127 Episoden, ein Kinofilm und drei Direct-to-video-Veröffentlichungen – dazu hat es die Disney-Zeichentrickserie «Große Pause» in ihrer sechsjährigen Geschichte gebracht. Quotenmeter.de über die Figuren, ihre Storys und die deutschen Synchronsprecher.

Das Jahr 1997 neigt sich seinem Ende entgegen. Neben Nickelodeons «Doug», das nur ein Jahr zuvor von Disney vor der entgültigen Absetzung gerettet wurde und der ebenfalls neuen Serie «Pepper Ann», etabliert sich «Große Pause» schnell zum eigenständigen, beliebten und erfolgreichen Format im Morgenprogramm der American Broadcasting Company. Sechs Jahre der Produktion sollten folgen. 127 Episoden, ein Kinofilm und drei Direct-to-video-Veröffentlichungen – das ist die Bilanz, die sich heute ziehen lässt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, welche Köpfe hinter dem Zeichentrick stecken: Paul Germain, die treibende Kraft hinter «Rugrats», das immerhin drei Jahre vor der Konkurrenz startete und sie anschließend noch um ein weiteres überlebte, und sein Autorenkollege Joe Ansolabehere. Gemeinsam schufen sie mit «Große Pause» eine Welt voller liebevoller Figuren, die altbacken aussehen, aber mit ganz neuer Frische daherkamen. Lehrreich, humorvoll und gesellschaftskritisch. Mit dieser Mischung begeistert die Serie noch heute alle Altersgruppen.

Schauplatz der Geschichten ist die Third Street Elemantary School, benannt nach der Grundschule Germains Kinder bzw. im Serienuniversum dem ortsansässigen Fabrikanten Thaddeus T. Third III. Die übliche Cliquen-Gesellschaft der Schulzeit wird hierbei sehr überspizt dargestellt: Mithilfe ungeschriebener Gesetze und einer Ansammlung Untergebener herrscht ein Sechstklässler über den Pausenhof; zu Beginn der Serie ist das King Bob. Dieser ist ein strenger, aber gerechter Monarch – wenn er nicht gerade fürchtet, nach Ende der Amtszeit vergessen zu werden und deshalb beschließt, die Schüler eine Pyramide in seinem Namen errichten zu lassen. Eingeschränkt wird King Bob in seiner sonst unendlichen Weisheit und Macht nur durch Miss Finster, die ohne Rücksicht darum bemüht ist, Regelwiedrigkiten auszumachen und mit entsprechendem Pausenentzug zu bestrafen. Unterstützt wird sie dabei von Schüler Randall Weems, der unter seinesgleichen als Spitzel operiert – dafür aber auch oft genug die Quittung erhält und ohne Freunde bleibt.

Andere Nebencharaktere des Schulwesens sind der von den Schülern genervte Direktor Prickly, seine stets lethargische Sekräterin Miss Lemon, deren eifriger Gehilfe Menlo, der eigentlich hochbegabte Hausmeister Hank und die liberale Miss Grotke. Etwas interessanter ist der Blick aus dem Fenster: Hier tummeln sich unter anderem zwei Buddler, ein Guru, eine Schaukelliese und die Ashleys, die sich durch ihre Nachnamen voneinander unterscheiden und die Pause in einem luxuriösem Clubhaus verbringen. Mit solchen Kameraden haben es die sechs Hauptfiguren von «Große Pause» zu tun: T.J., Vince, Spinelli, Mikey und Gretchen sind seit dem Kindergarten beste Freunde und bekommen mit dem Anfang ihrer Schulzeit Verstärkung durch den schmächtigen Gus. Dessen Vater ist beim Militär und wird häufig versetzt, weshalb es Gus immer schwerer fällt, sich in Schulen neu einzufinden. Umso glücklicher ist er, Teil des ungleichen Sextetts zu werden.

Anführer der Gruppe ist Theodore Jasper Detweiler Junior, kurz T.J. genannt. Allerdings trägt der gewitzte Junge auch den Titel 'König der Streiche'. Man muss nicht Sherlock Holmes sein, um schlusszufolgern, dass Miss Finster, Randall und „der alte Prickly“ seine größten Feinde sind. Auch Vince, der begnadeteste Kickballspieler der Schule, hat mit dem Rüpel Lawson seinen eigenen Erzfeind. Kommt es zu einem Kampf, kann die Clique immer auf Spinnelli zählen, die nackte Fäuste Worten vorzieht. Stets nur bei ihrem Nachnamen genannt, lässt die Petze Randall in Episode drei eine Bombe platzen: Spinellis Vorname lautet Ashley. Die selbst ernannte Elite der Schule ist entsetzt, muss ihrem Regelbuch zu Folge aber versuchen, Spinelli zu einer der ihren machen – zu einer echten, mädchenhaften Ashley. Ein Vorhaben, das natürlich gehörig schief läuft. Dann wären da noch Gretchen Grundler und Michael „Mikey“ Blumberg, das objektive Genie und der sensible Poet. Viele Episoden drehen sich um die Truppe und ein gemeinsames Abenteuer, andere sind speziell auf eine Figur und ihre aktuelle Entwicklung ausgerichtet. Charakteristisch für die Serie sind auch die den «Simpsons» ähnlichen Halloween-Folgen, die drei Kurzstorys pro Ausgabe präsentieren - meist eingeleitet von Schüler Butch, der seinen Bruder beim freiwilligen Küssen eines Mädchens sah und seitdem nicht mehr derselbe ist.
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04.12.2010 09:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/46194
Marco Croner

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Disneys große Pause Rugrats

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