Zur Hölle mit der Sommerpause!

Internet-Star Rob Vegas kann die Sommerpause nicht verstehen.

Erinnern Sie sich eigentlich noch an die ersten Schulferien? Ein wunderbares Gefühl. Zwar hatte man in den letzten Tagen blanke Angst vor dem ersten Vokabeltest in Latein, doch war es ein Privileg der Kinder und Lehrer. Irgendwann gibt es keine Ferien mehr. Vielmehr muss man sich nun über SAP um die besten Urlaubstage im Jahr fetzen, tropische Krankheiten vom Arzt bescheinigt bekommen, oder sich auf Expedia.de mit der Ehefrau um das Urlaubsziel fetzen.

Urlaub ist den Deutschen deswegen heilig. Es ist nebenbei aber auch einer der meisten Gründe für Scheidungen. Wer sich nicht mit den Kindern über das ganze Jahr im Unterricht fetzt, hat keinen Anspruch auf so einen dicken Urlaub. Doch! Es gibt da eine kleine Gruppe mit diesem Privileg und es wird obendrein sogar noch bezahlt. Fernsehstars haben die sogenannte Sommerpause. Raab dürfte momenten um die Welt segeln, Schmidt sich am Theatervorhang ergötzen und für Welke gibt es weder heute noch morgen eine neue Ausgabe. Warum eigentlich? Sind die Quoten schlechter? Schauen jetzt alle nur noch Rasensport mit Netzer und Delling? Sind wir alle im Urlaub für sechs Wochen?

Erst im Herbst kehren die Köpfe der Nacht zurück. Gehört es nicht abgeschafft? Jimmy Kimmel, Jay Leno und Jimmy Fallon senden immerhin auch weiter und begeistern das Publikum mit frischen Ideen. Und hier? Macht man sich in der letzten Ausgabe der Show noch über Kurzarbeit lustig, so geht man einen Tag später erst einmal für Monate in Kreativpause. Mag für die einzelne Person erholsam sein, doch müssen Sie immerhin auch jeden Tag auf die Schicht in die Grube. Wir stellen ja auch nicht für sechs Wochen lang die Glotze aus. Millionen werden gezahlt und obendrein gewährt man den Stars auch noch einen dicken Urlaub?

Bis auf Stefan Raab geht niemand in Deutschland in dieser Form täglich auf Sendung. Der Kerl hat sich bei dem Pensum ein paar Wochen Ruhe verdient. Zudem ist es auch ein Privileg mit der eigenen Kreativität in den Medien sein Geld zu verdienen. Nicht vergleichbar mit der Produktion von Aufbackbrötchen und versenkten Oberarmen wie sie uns Günter Wallraff gezeigt hat. Es werden auch selten über diese Wochen neue Ideen ausklamüsert. Danach geht alles weiter wie bisher. Keine Änderungen am Konzept, bestenfalls ein fulminanter Auftakt in die neue Staffel. Letzteres ist aber wohl mehr der stille Wunsche der Zuschauer und selten ein Abbild der Wirklichkeit.

Schaffen wir also endlich das Privileg der Sommerpause im Fernsehen ab. Wer sich abkühlen will kann ja in den Pool vom Fernsehgarten springen. Lustiger wäre es allemal.



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