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Fußball-WM: Von Tröten-Filtern und Auswärtsguckern

Am Freitagmittag spielt die deutsche Nationalmannschaft ihr zweites Spiel der WM. Wir stimmen ein: Wie gut ist der Vuvuzela-Filter von Sky, wie viele Menschen werden Jogis Jungs am Freitag außerhalb der eigenen vier Wände sehen?

Die Spielplanmacher der WM waren nicht immer Freunde der Deutschen: Das zweite Gruppenspiel von Jogis Jungs gegen die Mannschaft aus Serbien wird bereits um 13.30 Uhr deutscher Zeit angepfiffen. Es findet an einem Freitag statt, sodass immerhin einige Arbeiter zu dieser Zeit schon Feierabend haben. Geguckt wird wohl am Freitag noch mehr auswärts als ohnehin schon. Public Viewings erfreuen sich nach 2006 und 2008 nun auch bei der WM 2010 größter Beliebtheit.

Wie das ZDF in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden hat, sahen mehr als ein Viertel der Zuschauer das erste Spiel der Deutschen gegen Australien außerhalb der eigenen vier Wände. Gemessen werden von Media Control aber nur die Zuschauer, die daheim gucken. Public Viewings bleiben außen vor. Neben den ermittelten 28 Millionen Menschen kommen also noch etliche hinzu. Zwölf Millionen sollen das Spiel nicht zu Hause geschaut haben, gab das Institut Mindline Media bekannt.

Gänzlich drauf addieren lässt sich diese Zahl übrigens nicht auf die 28 Millionen, Gäste in den Messhaushalten wurden dort bereits eingerechnet. Dennoch kann man festhalten: Rund ein Viertel der Fußballfans schaute bei Public Viewings oder mit vielen Freunden in einem Privathaushalt. Das wird am Freitag nun noch deutlicher aussehen. An vielen Arbeitsplätzen wird es möglich sein nachmittags den Auftritt von Schweinsteiger und Co. zu verfolgen – nur in die Quotenmessung fließt das alles nicht mit ein.

Eine Vorhersage der genauen Zuschauerzahl am Freitag ist daher schwierig, eher unwahrscheinlich, dass mehr als 20 Millionen Zuseher ausgewiesen werden: Und das, obwohl sicher wieder mehr als 30 Millionen mit fiebern werden. Sie müssen dann auch wieder die Vuvuzelas ertragen, die nach wie vor bei jedem Spiel tröten. Die Fifa und auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sind bemüht, das nervende Geräusch so gut wie möglich zu reduzieren.

Sky preschte am Mittwoch mit einem ganz neuen Audio-Filter hervor, der in Zusammenarbeit mit dem Sportproduktionsunternehmen Plazamedia entwickelt wurde. Dieser soll es möglich machen, dass die Zuschauer typische Fußballgeräusche, wie Fangesänge, das Treten gegen den Ball oder sonstiges hören, die Vuvuzelas aber so gut wie nicht.

Quotenmeter.de hat den Vuvuzela-Filter am Donnerstagmittag beim Spiel der Argentinier getestet. Sofort fällt auf: In der Tat sind nun erstmals typische Spielgeräusche zu hören, beispielsweise der Ball, der gegen die LED-Bande knallt. Besonders deutlich wird dies, wenn der Kommentator schweigt: Auf dem Vuvuzela-neutralisierten Kanal ist das Trommeln der argentinischen Fans deutlich zu hören, auf Tonoption zwei geht es im allgemeinen Lärm unter. Natürlich: Ganz verschwunden sind die Vuvuzelas nicht, aber der Nervfaktor ist zumindest weg.

Noch krasser wird der Unterschied beim Vergleich mit dem ZDF: Hier sticht vor allem der jeweilige Reporter heraus – er ist sehr laut zu hören und übertönt deshalb den Lärm des Stadions. Das hat aber zur Folge, dass Pfiffe des Schiedsrichters hin und wieder untergehen.
17.06.2010 15:37 Uhr Kurz-URL: qmde.de/42684
Manuel Weis

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Weltmeisterschaft Löw

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