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Die Kritiker: «Der Kommissar und das Meer: Der Tod kam am Nachmittag»

Inhalt


Die Bilanz der nächtlichen Party einer jugendlichen Clique um Björn, Ellen, Anna und Erik ist erschreckend: Ein Ferienhaus wurde von ihnen verwüstet, Anna beschuldigt Björn der Vergewaltigung und inmitten der Zerstörung finden Robert Anders und sein Team die Leiche des Hausbesitzers und Psychologen Dag Svensson.

Es stellt sich heraus, dass Svensson eine Affäre mit der Mutter von Ellen hatte. Das Mädchen gerät unter Verdacht, als Anders herausfindet, dass Ellen den Liebhaber ihrer Mutter gehasst hat und die Verwüstung seines Hauses ihre Idee gewesen ist.

Doch auch Erik hat ein Motiv: Der Junge wurde seit einem Jahr wegen eines Suizidversuchs von Dag Svensson behandelt. Kommissar Anders nutzt die Hilfe seines Sohnes Niklas, der mit Erik eng befreundet ist und dessen Clique gut kennt. Aber auch Eriks Ziehvater John Akkers verstrickt sich in seinen Aussagen in immer merkwürdigere Widersprüche.

In einem packenden Finale gelingt es Kommissar Anders, gemeinsam mit seinem Sohn Niklas die psychologischen Hintergründe zu entschlüsseln, die zu dieser schrecklichen Tat führten.

Darsteller
Walter Sittler («Ein Fall für den Fuchs») ist Robert Anders
Sólveig Arnarsdóttir («Das Duo») ist Karin Jakobsson
Andy Gatjen («Die Gräfin») ist Thomas Wittberg
Inger Nilsson («Sommerzeit») ist Ewa
Paprika Steen («Sommerzeit») ist Line Anders
Sven Gielnik («Bis an die Grenze») ist Niklas Anders
Charlotte Lüder («Vertraute Angst») ist Ida Anders
Frida Hallgren («Better Times») ist Emma Winarve
Nicole Heesters («Eine Liebe in St. Petersburg») ist Kristin Anders
Peter Hildén ist Björn Hammarström
Linn Björlund («Verblendung») ist Ellen Borg
Julia Fogelberg ist Anna Palme
David Lagerqvist ist Erik Dahlmann
Johan Gry («The Killing») ist John Akkers
Mirja Turestedt («The Girl Who Kicked the Hornet's Nest») ist Jenny Dahlmann

Kritik
Mit dem mittlerweile schon siebten Krimi nach Motiven der schwedischen Bestsellerautorin Mari Jungstedt scheint die Talsohle der noch recht jungen Krimireihe durchschritten zu sein. Waren die letzten Filme für den einen oder anderen dramaturgischen Hänger sowie die unnötige Ausstattung mit zu vielen Protagonisten und Nebenschauplätzen kritisiert worden, ist es Drehbuchautor Clemens Murath («Der Kriminalist») und Regisseur Thomas Roth («Tatort») dieses Mal wesentlich besser gelungen, die Geschichte adäquat umzusetzen. So verschlägt es Walter Sittler alias Kommissar Anders im aktuellen Fall an einen Tatort in einer Waldhütte. Jugendliche haben dort die Nacht zum Tag gemacht und ein Schlachtfeld hinterlassen. Zu guter Letzt entdecken die Ermittler auch noch einen Toten im angrenzenden Schuppen.

Natürlich werden auch wieder mehrere Fährten gelegt und – aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Jugend-Clique handelt – auch viele verschiedene Tatmotive und Verdächtige eingeführt. Und auch die Familie des Kommissars ist durch dessen Sohn Niklas und seine Verbindungen zu den Jugendlichen mehr oder weniger direkt in das weitere Geschehen verwickelt. Nachdem im letzten Fall Tochter Ida für große Aufregung sorgte, ist es nun also Niklas, der den Kommissar abermals die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.
Positiv fällt allerdings auf, dass die Szenen mit Ehefrau Line auf ein Minimum reduziert wurden. Klar ist, das die Ehekrise noch nicht durchschritten ist, die Szenen, in denen Paprika Stehen alias Line Anders jedoch zu sehen sind, nerven einfach nur und sind von der Art ihrer Reaktionen einfach zu übertrieben dargestellt.

Der Mordfall an sich wurde alles in allem recht clever konstruiert und führt die Ermittler lange auf eine falsche Spur, dem Zuschauer erschließt sich des Rätsels Lösung allerdings schon deutlich vor der eigentlichen Auflösung. Um wirklich fesseln zu können – und das darf ein TV-Krimi durchaus auch tun - hätte hier noch der eine oder andere Twist in der Handlung gut getan. Somit bietet «Der Tod kam am Nachmittag» im Endeffekt nur solide Krimikost mit schwedischer Kolorit und schönen Bildern der schwedischen Insel Gotland.

Absolut positiv und darum auch noch unbedingt erwähnenswert sind die schauspielerischen Leistungen der noch zum Teil völlig unbekannten und ohne große Schauspielerfahrungen agierenden Jungakteure. Sie spielen die arrivierten Darsteller locker an die Wand und geben der Geschichte um eine Jungendclique die nötige Glaubhaftigkeit und emotionale Stärke. Wenn TV-Produktionen doch immer so gut bis in die Nebenrollen besetzt wären.

«Der Kommissar und das Meer: Der Tod kam am Nachmittag» erfindet den Schwedenkrimi absolut nicht neu. Sympathische und glaubhafte Akteure, eine traumhaft Kulisse rund um Visby und die Insel Gotland sowie ein solider Kriminalfall lassen dem Zuschauer die gute Samstagabendunterhaltung aber nicht abhanden kommen.

Das ZDF zeigt «Der Kommissar und das Meer: Der Tod kam am Nachmittag» am Samstag, den 09. Januar 2010, um 20:15 Uhr.
07.01.2010 10:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/39447
Torben Gebhardt

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Der Kommissar und das Meer

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