Enke-Tod: Zuschauer informierten sich bei RTL

Der Tod des Fußballers beherrschte am Mittwoch viele Sendungen. «Stern TV» war beliebtestes Programm, «Kerner Spezial» fiel beim Publikum durch.

Kurzerhand entschied sich Sat.1 am Mittwoch, eine Sondersendung mit Johannes B. Kerner anlässlich des Todes von Fußballer Robert Enke ins Programm zu nehmen. Um 23.15 Uhr wurde ein «Kerner Spezial» gezeigt, das aus Quotensicht allerdings nicht erfolgreich war. Die Zuschauer informierten sich schon vorher bei RTL, denn Günther Jauch bereitete das Thema in «Stern TV» bis 22.40 Uhr auf.

3,15 Millionen Zuschauer schalteten «Stern TV» ab 22.15 Uhr ein und brachten dem Sender einen Marktanteil von 17,2 Prozent. In der Zielgruppe schauten 1,71 Millionen die Show, was zu 20,2 Prozent Marktanteil führte. Zu Gast hatte Jauch Jörg Schmadtke, den Sportdirektor von Enkes Club Hannover 96, einen Journalisten, der mit dem ebenfalls wegen Depressionen behandelten Sebastian Deisler ein Buch schrieb, sowie einen Psychologen.

Um 23.10 Uhr ging ein 55-minütiges «Kerner Spezial» in Sat.1 auf Sendung, das schon in den Stunden zuvor beim Nachrichtensender N24 angekündigt wurde. Doch die Zuschauerzahlen fielen schlecht aus: Nur 0,64 Millionen interessierten sich bei 4,9 Prozent Marktanteil für die Sendung. In der Zielgruppe schalteten 0,30 Millionen bei 4,6 Prozent ein.

An den Gästen kann es nicht gelegen hatten, denn mit 96-Präsident Kind, Enkes Trainer Jörg Sievers sowie einer Psychologin hatte Kerner ähnliche Gäste wie zuvor schon Jauch. Klar ist anhand dieser Zahlen allerdings: Die Relevanz der Show, die Kerner und Sat.1 sich erarbeiten wollen, ist überhaupt noch nicht vorhanden, denn die Informationen zum Thema hat sich das Publikum an anderer Stelle geholt.