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Die Kritiker: «Line of Beauty»

Story


Nick Guest hat ein Zimmer bei den Feddens, der Familie seines Studienfreundes und seiner heimlichen Liebe Toby, im reichen Londoner Stadtteil Notting Hill bezogen. Dort taucht er in eine Welt ein, die ihm, der aus einer gebildeten, aber nicht reichen Familie stammt, bis dahin fremd war. Luxus ist allgegenwärtig und gesellschaftlicher Einfluss selbstverständlich.

Im Sommer 1983 ist die konservative Maggie Thatcher allgegenwärtig, in dieser Zeit erlebt der 20-jährige Nick sein Coming-Out in einer Welt, die durch die Klassengesellschaft und Vorurteile geprägt ist, und in Kreisen von "Festen, Konversation, Sex und Koks".

Darsteller


Dan Stevens ist Nick Guest
Tim McInnerny ist Gerald Fedden
Alice Krige ist Rachel Fedden
Kenneth Cranham ist Sir Maurice Tipper
Barbara Flynn ist Sally Tipper
Don Gilet ist Leo Charles
Hayley Atwell ist Catherine 'Cat' Fedden

Kritik


«The Line of Beauty» von Regisseur Saul Dibb, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Alan Hollinghurst, wurde 2006 für den britischen Sender BBC Two produziert, international jedoch kaum wahrgenommen und verendet nun in Deutschland auf dem kaum gesehenen Spartensender für Homosexuelle TIMM. Es ist also zu erwarten, dass der Dreiteiler auch hierzulande kaum einen nennenswerten Bekanntheitsgrad erreichen wird. Eine wirkliche Perle der Filmgeschichte geht dem deutschen Publikum hier nicht verloren, dennoch kann die Produktion mit einigen gelungenen Szenen aufwarten.

Storytechnisch fällt das Drehbuch von Andrew Davies eher mager aus: Während der Ära der “Iron Lady” zieht ein junger Schwuler zu seinem besten Kumpel und dessen Familie ins exquisite Notting Hill und erlebt eine Liebesenttäuschung nach der nächsten. Hinzu kommt natürlich noch, dass er mit dem maßlosen Spießertum seiner neuen Umgebung nicht wirklich zurechtkommt. Doch seine neue Familie schließt ihn sofort in ihr Herz. Zu einem großen Teil werden also einfach die Klischees der britischen Noblesse abgeklappert, was aber nicht heißt, dass man nicht immer mal wieder auf die ein oder andere gelungene, emotionale Szene trifft. Zumindest im englischen Original sind die meisten Dialoge zwischen Nick und seinen Lovern durchaus dynamisch und authentisch.

Insgesamt muss man aber sagen, dass «The Line of Beauty» um einiges besser gespielt als geschrieben ist. Die Schauspieler leisten allesamt ganze Arbeit und schaffen es vortrefflich, das vorhandene Konfliktpotential ihrer Figuren zu nutzen. Als Paradebeispiele hierfür lassen sich vor allem Dan Stevens, Alice Krige und Hayley Atwell anführen. Ein substanzarmes Drehbuch, das sich primär auf abgedroschene Großbürger- und Schwulenklischees stützt, macht leider aber vieles zunichte.

TIMM zeigt «The Line of Beauty» am Samstag, den 19. September 2009, ab 20.15 Uhr.
18.09.2009 10:28 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37342
Julian Miller

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Tags

Line of Beauty Timm

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