Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: ARD-Moderatoren.
Eine schnelle Entscheidung, wie man sie von der ARD inzwischen gut kennt: Frank Plasberg hat sich ohne Probleme in einer 5-minütigen Intendanten-Sitzung bei Krabbenchips und süßem Roten gegen seine Kontrahentin Anne Will durchgesetzt. Unglaublich, wie flott die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt stets in Personalfragen ist und welch Feingefühl sie für ihre Protagonisten vor der Kamera besitzt.
Im Ernst: Dass Plasberg vor der Bundestagswahl für seinen Sender die Fragen an Bundeskanzlerin Merkel und deren Herausforderer Frank-Walter Steinmeier stellen darf, grenzt schon fast an ein Wunder. Beobachter hatten mit einer Entscheidung der M-Frage frühestens zum 2. Advent gerechnet. Dass man sich nun doch so früh einigen konnte, ist einzig und alleine darauf zurückzuführen, dass man nun gemerkt hat, dass Plasberg im Anschluss an das Duell nur schwer eine Sendung mit dem Titel «Anne Will» hätte moderieren können, sofern Will zuvor die Duell-Fragen gestellt hätte.
Dabei ist nichts unmöglich – zumindest nicht bei der ARD, die für ihre gut nachvollziehbaren Entscheidungen inzwischen ja außerordentlich bekannt ist. Hätte es wirklich jemanden überrascht, wenn Reinhold Beckmann nach der Sommerpause seine Gäste zu «Menschen bei Maischberger» begrüßt hätte, weil Sandra Maischberger durch die Moderation von «Harald Schmidt» verhindert gewesen wäre? Eben.
Und höchstwahrscheinlich wäre es den Zuschauer auch nur am fehlenden Lispeln aufgefallen, hätte man die Moderation von «Tim Mälzer kocht!» nicht Tim Mälzer überlassen, sondern Frank Plasberg. Aber der moderiert ja nun das Duell und kommt daher für die Zubereitung von Thunfisch Ceviche, Brokkoli mit Pasta und Panna Cotta nicht infrage. Aber bei der ARD ist wohl selbst das nur eine Frage der Zeit.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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