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Die Lächerlichkeit von Product Placement-Hinweisen

Unternehmen, die in Serien werben möchten, können dies ganz einfach: Über den kleinen Umweg der Vereinigten Staaten von Amerika.

Wenn Daniel Craig über den Asphalt brettert, dann klingelt es in der Kasse der Produzenten. Der US-Autobauer Ford zahlte für den vergangenen und die zwei kommenden «James Bond 007»-Filme rund 100 Millionen US-Dollar. In Amerika heißt das Zauberwort Product Placement, das teure Produktionen mitfinanziert und den Konsumenten kaum stört. In der Bundesrepublik ist die nicht vom Programm abgetrennte Werbung ein Teufelszeug, über das noch immer stark gestritten wird.

Vor allem die privaten Fernsehsender möchten ihre fiktionalen Programme mit Product Placement gegenfinanzieren, sodass IP Deutschland-Chef schon eine passende Lösung bereit hat. Fortan soll im Programm ein Hinweis „PP“ eingeblendet werden, danach folgt ein kurzer Text, dass ein Unternehmen die Serie unterstützt. In jeder Fernsehserie kann das dann durchaus mehrfach vorkommen und macht die Zuschauer immer wieder auf die Werbung aufmerksam. Man kann es natürlich auf diese Weise machen oder man geht in die Vereinigten Staaten. So wie der Mobilfunkanbieter T-Mobile, der mittlerweile international tätig ist.

In Nordamerika bucht der US-Ableger von T-Mobile Spots bei einigen Fernsehserien. Vor allem bei der Kabelserie «The Closer» ist Hauptdarstellerin Kyra Sedgwick mit einem chicen Handy und T-Mobil-Klingelton unterwegs. Wenn VOX die Serie in der Bundesrepublik ausstrahlt, ist auch die Produktwerbung des Netzbetreibers in Deutschland zu sehen. Neuestes Beispiel ist die Teenagerserie «90210», in der das T-Mobile Sidekick beworben wurde. Am Samstag war die Episode bei ProSieben zu sehen, ebenfalls völlig legal war die Werbung eingebaut.

Da ist es schon verwunderlich, dass der Werbezeitenvermarkter IP Deutschland ernsthaft mit kundenorientierten Methoden arbeiten will. Fernsehhits wie «CSI: Miami» und «Dr. House» beinhalten zig unterschwellige Botschaften von Dell, FedEx & Co. US-Product Placements sind schon seit Jahren im Programm zu sehen und werden dort auch immer zu sehen sein. Dass die hochgelobte und ausgezeichnete Miniserie «Angels in America» von Coca Cola gesponsert wurde und das Getränk auch in Dialogen aufgegriffen wurde, störte hierzulange ebenso wenig die Medienwächter wie die Zuschauer.

Wie sieht die Zukunft des Product Placements in Deutschland aus? International agierende Unternehmen wie T-Mobile, DHL oder BMW sind klug und investieren in die US-Fernsehlandschaft. Dort bekommen sie ihre Werbung innerhalb eines Formates unter. Mit den Sehgewohnten der Deutschen investieren die Firmen einmalig und ihnen sind mehrere Aufführungen garantiert. Mit den derzeitigen Überlegungen aus deutscher Sicht machen sich die Werbezeitenvermarkter lächerlich, denn vor allem die privaten Rundfunkstationen bedienen sich zum überwiegenden Teil aus den USA.
29.06.2009 15:07 Uhr Kurz-URL: qmde.de/35845
Fabian Riedner

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Product Placement

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