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Kandidat Tobias Kurzmaier war am Freitag live bei der Finalshow dabei - was dort und auf der Aftershowparty passierte, verrät er exklusiv nur bei Quotenmeter.de
Aber gibt es auch Verlierer bei «IKK»? Ich meine ja. Jurorin Anke Engelke wirkte im Finale auf mich so als hätte sie vor der Show in ihrer Kabine ein Sixpack Red Bull Cola inhaliert. ZDF-Hauptstadtstudioleiter Peter Frey als Überraschungsgast fragte bei den Finalkandidaten so „hart“ nach, dass ich mir in diesen Lenor-Weichspüler-Minuten sehnlich und leibhaftig Erich Böhme im Studio mit einem spontanen «Talk im Turm»-Revival wünschte. Der geplante „Deus ex machina“ scheiterte so gänzlich und seine Fragerunde geriet zu «Berlin indirekt». Letztlich aber ist der größte Verlierer das deutsche TV-Publikum, weil es «Ich kann Kanzler!» nur so spärlich einschaltete und sich somit dem Neuen mal wieder schon von vorneweg verweigerte. So lange dieses allerdings am Freitagabend in der ARD immer noch mehrheitlich lieber eine «Tatort»-Wiederholung oder bei RTL «Die ultimative Chartshow» (der ultimativen Ultimaten) sehen will haben es frische neue kreative Formate wie «IKK» in deutschen Landen schwer.
Ein Wort noch zu den Kandidaten und somit meinen 39 Mitbewerbern. Ich habe sowohl in Bonn als auch in Berlin höchst interessante Menschen kennen gelernt. Mit Jacob Schrot hat «IKK» einen Sieger gefunden, der gerade mal volljährig ist und der politisch noch einiges vor sich haben, aber auch auszuhalten, wird. Bundeskanzler wird er meiner Meinung nach nicht, aber das macht auch nichts. Ich wünsche ihm jedenfalls von Herzen alles Gute für seinen weiteren Werdegang wohin auch immer dieser ihn führen mag. Talent hat er zweifelsohne. Das Rahmenprogramm am Tag nach dem Finale, von ZDF und i&u bestimmt gut gemeint, wurde von den Kandidaten leicht abgeändert. In demokratischer Abstimmung entschied die Basis kurzerhand die Spreebootstour von gefühlten sechs auf de facto zwei Stunden zu verkürzen. So fand sich eine größere Gruppe von IKKlern auch rascher im Haus der 101 Biere am Ku`Damm ein. In angrenzender Nachbarschaft zur Wohnung Wowereit war somit mit Bieren aus Jamaika, Ghana und Indien sogleich auch eine kosmopolitische Diskussionsbasis gegeben.
Was wird von „Ich kann Kanzler!“ bleiben?
Nun zum Schluss stellt sich natürlich die Frage was wird von
«Ich kann Kanzler!» bleiben und das fragen sich gewiss einige. Ich für mich finde die Antwort in einem Auszug aus der Rede des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Jitzchak Rabin vom 4. November 1995 in Tel Aviv, in der er folgenden Satz sagte: „Jetzt aber gibt es eine Chance, eine große Chance, und wir müssen sie ergreifen, denen zuliebe, die hier sind, und auch um jener willen, die nicht gekommen sind.“ Also packen wir es an – gemeinsam für unser Land!
Tobias Kurzmaier, Jahrgang 1976, geboren in München, ist Fachjournalist und arbeitet seit 2002 als selbständiger PR-Berater in Haag i. OB (Landkreis Mühldorf am Inn). Von 2600 Bewerbern war er unter den letzten 40 Vorrundenteilnehmern von „Ich kann Kanzler!“. Neben seinen Mitgliedschaften in JU und CSU setzt er sich vor allem als Mitglied der DIG (Deutsch Israelische Gesellschaft) für den weiteren Ausbau deutsch-israelischer Beziehungen auf verschiedenen Ebenen ein. In drei exklusiven Beiträgen für Quotenmeter.de fasst er die Ereignisse rund um «Ich kann Kanzler!» zusammen. Direkten Kontakt zum Autor können Sie unter ikk09(at)web.de aufnehmen.