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Die Kritiker: «Der Schwarzwaldhof: Falsches Spiel»

Story


Nach dem Unfalltod ihres Mannes hatte Veronika Hofer gezwungenermaßen die Leitung des familieneigenen Hotels im Schwarzwald übernommen. Doch mittlerweile ist sie mit Leib und Seele Leiterin des „Schwarzwaldhofes". Auch privat hat sich alles zum Guten gewendet, zieht doch Veronikas neuer Lebenspartner, der Hotelfachmann Sebastian Claasen, aus Hamburg zu ihr in den Schwarzwald. Doch die Idylle trügt: Während sich Veronikas Sohn Stefan sehr gut mit Sebastian versteht, sieht ihre Tochter Merle es gar nicht gerne, dass die Mutter sich so kurz nach dem Tod des geliebten Vaters wieder mit einem Mann eingelassen hat.

Außerdem traut sie Sebastian nicht über den Weg - Merle ist überzeugt, dass er nur hinter dem Geld ihrer Mutter her ist und sich das Hotel unter den Nagel zu reißen versucht. Ähnliche Befürchtungen hegt auch Merles Großmutter Dora, die noch immer jede Gelegenheit nutzt, um ihrer Schwiegertochter eins auszuwischen. Als Veronika die Finanzreserven der Familie anbrechen will, um den teuren Umbau des Hotels zu bezahlen, stellt sich heraus, dass Dora das Familienkonto fast vollständig geplündert hat. Und nun weigert sich die alte Dame standhaft, den Verbleib des vielen Geldes preiszugeben. Veronika ist völlig verzweifelt, hängt vom Erfolg der Sanierung doch die Zukunft des „Schwarzwaldhofs" ab.

Was niemand ahnt: Dora ist spielsüchtig, das gesamte Geld hat sie beim Roulette verzockt. Unterdessen findet Merle durch Sebastians Sohn Tom (Jonas Laux), der im „Schwarzwaldhof" zu Besuch ist, heraus, dass Sebastian von seinem Arbeitgeber gefeuert wurde und aufgrund seiner Scheidung in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckt. Veronika fällt aus allen Wolken, als Merle ihr diese Neuigkeit berichtet. Tief enttäuscht über Sebastians Unaufrichtigkeit wendet sie sich von ihm ab. Damit scheint das junge Glück der beiden zu Ende zu sein, noch bevor es richtig begonnen hat.

Darsteller


Saskia Vester («KDD - Kriminaldauerdienst») ist Veronika Hofer
Rosel Zech («Um Himmels Willen») ist Dora Hofer
Oliver Stokowski («30 Tage Angst») ist Sebastian Claasen
Michael Hanemann («Schuldig») ist Albert Hofer
Tim Morten Uhlenbrock («Verrückt nach Emma») ist Stefan Hofer
Miriam Morgenstern («Das Traumhotel») ist Merle Hofer
Arndt Schwering-Sohnrey («Effi Briest») ist Martin Buchner

Kritik


Erwartungsgemäß fällt «Der Schwarzwaldhof: Falsches Spiel», eine recht typische Degeto-Produktion, unterirdisch aus. Die Story ist ein banales und eintöniges Gewäsch, bei dem kein Funke überspringt und nichts fesselt. Ein wenig kommt man sich wie in einer Light-Version der «Pate»-Trilogie von Francis Ford Coppola vor, denn auch hier spielt die Familie, beziehungsweise der Familienzusammenhalt eine tragende Rolle – bezeichnenderweise allerdings nicht bei tragenden Ereignissen wie in Vito Corleones Clan. Im «Schwarzwaldhof» zieht man es vor, zu zeigen, wie die Großmutter Konten leer räumt und das Geld im Casino verjubelt, wie die Tochter aus gutem Hause ein Techtelmechtel mit dem von ihrer Mutter angestellten Koch anfängt, oder Mutti, deren Ehemann gerade das Zeitliche gesegnet hat, der Familie ihren neuen Lover präsentiert. Sämtliche Handlungsstränge sind vollkommen trivial und weichgespült bis zum Umfallen.

Von neunzig Minuten Film ist eine Szene gelungen (die, in der Merle und Stefan im ersten Akt über die neue Beziehung ihrer Mutter sprechen), den Rest kann man vergessen. Die Figuren sind klischeehaft und handeln genau nach dem Muster, wie man es von ihnen erwartet. Eine Ausnahme bietet hier lediglich die Figur der Großmutter Dora Hofer, die so herrlich böse geschrieben ist, das sie eine wirklich faszinierende Wirkung auf den Zuschauer hat. Gleichzeitig ist sie vollkommen authentisch, was durch ihre großartige Darstellerin Rosel Zech noch unterstrichen wird. Der Rest des Ensembles kann jedoch leider nicht gefallen, denn vor allem Hauptdarstellerin Saskia Vester rattert ihre Rolle nur gebetsmühlenartig herunter, ohne zumindest den Versuch zu unternehmen, die zugegebenermaßen recht miefig geschriebene Figur zu beleben.

Lieblos erzählt Christian Pfannenschmidt in «Der Schwarzwaldhof: Falsches Spiel» also eine uninteressante Geschichte, die die Welt nicht braucht und trotz einiger nett gemachter Nebenaspekte, ist dieses ganze Unterfangen vollkommen misslungen. Wenn man diesen Film gesehen hat, weiß man, was Botho Strauß meint, wenn er vom “heruntergekommenen” deutschen Fernsehfilm spricht.

Das Erste führt «Der Schwarzwaldhof: Falsches Spiel» am Freitag, dem 17. April 2009, um 20.15 Uhr auf.
16.04.2009 10:51 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34340
Fabian Riedner

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Tags

Schwarzwaldhof

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