Kleine Sensation: RTL II-Dinos schlagen Jauch

Das gab es wohl noch nie: «Wer wird Millionär?» musste sich am Freitag beim jungen Publikum RTL II geschlagen geben – und das ausgerechnet mit einer Jubiläums-Ausgabe.

Seit fast zehn Jahren stellt Günther Jauch bei «Wer wird Millionär?» die Fragen. Angesichts dessen ist es selbstverständlich, dass der Quiz-Boom inzwischen längst nicht mehr so groß ist wie noch vor einigen Jahren. Dennoch schlägt sich der RTL-Klassiker meist noch immer sehr gut – was nicht zuletzt an zahlreichen älteren Zuschauern liegt, die die Show regelmäßig sehen.

Beim jungen Publikum zeigt «Wer wird Millionär?» dagegen immer wieder Schwächen. So geschehen auch am Freitag bei der 800. Ausgabe der Quizshow. Auf gerade mal 1,44 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer brachte es Günther Jauch zur besten Sendezeit. Mit einem Marktanteil von 13,0 Prozent lag das Quiz weit im roten Bereich – der Raab-Show «Schlag den Star» musste sich Jauch damit deutlich geschlagen geben. Doch nicht nur das: Es war wohl das erste Mal in der Geschichte von «Wer wird Millionär?», dass man sich sogar RTL II geschlagen geben musste.



Die Münchner erwischten mit «Jurassic Park III» einen richtig guten Abend und kamen in der umworbenen Zielgruppe auf 1,52 Millionen Werberelevante. Der Marktanteil belief sich auf tolle 13,0 Prozent und fiel damit etwa doppelt so hoch aus wie der derzeitige Monatsschnitt von RTL II. Beim Gesamtpublikum konnte da natürlich nichts mehr schief gehen: Auch hier lief es mit 2,23 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 7,3 Prozent überaus gut. Hier hatte Günther Jauch die Nase dann aber doch deutlich vorne: Weil mehr als vier Millionen Zuschauer über 50 Jahre alt waren, reichte es mit 5,45 Millionen immerhin noch zum Gesamt-Sieg.

Für RTL II setzte sich der erfolgreiche Abend übrigens munter fort: So brachte es der Psychothriller «Mord nach Plan» danach immerhin noch auf 1,07 Millionen Zuschauer und einen Zielgruppen-Marktanteil von 8,6 Prozent, ehe nach Mitternacht noch etwas mehr als eine halbe Million Menschen für den Kriegsfilm «Full Metal Jacket» dran blieben. Bei den Werberelevanten kletterte der Marktanteil zu sehr später Stunde auf tolle 14,2 Prozent. Da verwundert es nicht, dass der Tagesmarktanteil mit 8,0 Prozent beim jungen Publikum weit höher ausfiel als an gewöhnlichen Tagen.