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Die Kritiker: «Fringe»

Story


Die Gäste des aus Hamburg kommenden Flugzeugs wiegen sich in Sicherheit, als plötzlich ein Schreckensszenario über sie hereinbricht. Kein einziges Mitglied der Besatzung oder ein Passagier ist mehr lebendig, als FBI-Agentin Olivia Dunham in Boston die Ermittlungen aufnimmt. Keiner kann erklären, was sich hoch über den Wolken in dieser Todesmaschine abgespielt hat. Auch Olivia Dunham ist ratlos, doch als ihr heimlicher Liebhaber John Scott bei einem Attentat fürchterlich entstellt wird, muss sie tiefer in den Fall eindringen, um zu erfahren, was mit ihm passiert ist.

So schnell wie möglich sucht sie den hochintelligenten Peter Bishop auf, der sich derzeit in Bagdad befindet. Doch er stellt die einzige Möglichkeit dar, um irgendwie an den in einer Nervenheilanstalt lebenden Dr. Walter Bishop (seinen Vater, zu dem er eigentlich keinen Kontakt mehr hat) zu kommen. Der brillante Wissenschaftler sitzt seit 20 Jahren in der Psychatrie und wird plötzlich vor die Frage gestellt, ob er Agent Olivia Dunham hilft oder nicht. Nach kurzem Zögern willigt er ein und sie bauen sein altes Labor wieder auf. Dabei schreckt die toughe Ermittlerin vor nichts zurück, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen …

Darsteller


Anna Torv («Mistresses») ist Agent Olivia Dunham
Joshua Jackson («Bobby») ist Peter Bishop
John Noble («Der Herr der Ringe») ist Dr. Walter Bishop
Kirk Acevedo («Cold Case») ist Agent Charlie Francis
Lance Reddick («Lost») ist Agent Phillip Broyles
Mark Valley («Swingtown») ist John Scott
Blair Brown («The Sentinel») ist Nina Sharp

Kritik


«Fringe» war von Anfang mit sehr hohen Erwartungen belastet. Schließlich gilt sie als Mystery- und Science-Fiction-Nachfolger von «Lost», jener Serie, die zumindest zu Beginn die Kritiker einheitlich begeisterte. J. J. Abrams, Alex Kurtzman und Roberto Orci erarbeiteten das Konzept der US-Serie, die am 9. September 2008 zum ersten Mal bei FOX auf Sendung ging. Nach einem mäßigen Start stabilisierten sich die Einschaltquoten soweit, dass eine zweite Staffel gesichert zu sein scheint. In Deutschland muss sich die Serie jedoch erst beweisen…

Der Beginn der Pilotfolge erscheint etwas befremdlich: In einem Flugzeug gehen mysteriöse Dinge vor sich. Dieser Start kommt Ihnen bekannt vor? Die Parallele zu «Lost» ist mehr als offensichtlich, doch glücklicherweise trennt sich die Story schnell von der Thematik des führerlosen Fliegers. Sie ist nur als „Startschuss“ anzusehen und wirft den Zuschauer schnell und abrupt in das nun folgende mysteriöse, unerklärliche Fahrwasser.

Mit dem Mordversuch auf das Ermittlerteam und der deutlichen Verwundung von John Scott ist eine gute Weiterführung der Spannung gelungen, die sich über die gesamte Episode zieht. Gleichzeitig konnte eine mysteriöse Person etabliert werden. Mit schnellen Schritten schreitet man nun voran und lässt Dr. Walter Bishop recht schnell von der Idee überzeugt sein, was manchmal zu Nachvollziehbarkeitsproblem führen kann. „Bereits“ nach 30 Minuten ist das Dreier-Team zusammengestellt, was hier wegen der unkonventionellen Figurkonstellation ziemlich rasant ist.

Schon in den ersten Minuten merkt man der Serie den hohen Produktionsstandart an. Die Special Effects sind einmalig und weiten im Laufe der Episode ihr Spektrum noch weiter aus. Durch die inszenatorische Sicherheit des Regisseurs Alex Graves entsteht ein hohes Maß an Rätselspannung, was durch die ausgeklügelte und perfekte Lichtsetzung unterstützt wird. Die elegante Kameraführung und manch kunstvoller Übergang von Szene zu Szene bereichern den Piloten zudem. Das Metaphysische (beispielsweise die Zwischenwelt-Sequenz) wird sehr kunstvoll-hochstilisiert dargestellt und mit den „Zwischentrennern“ hat man ein schickes Identifikationsmerkmal gefunden.

Für Dr. Walter Bishop wurde mit John Noble die absolut perfekte Besetzung gefunden und auch die weitaus unbekanntere Schauspielerin Anna Torv kann in der Rolle der Agent Olivia Dunham überzeugen. Michael Giacchino konnte als Komponist gewonnen werden. Unter anderem schrieb er die Musik für «Die Unglaublichen», «Cloverfield» und auch für «Lost». In der ersten Folge von «Fringe» wechselt er zwischen bombastischer und wehmütig-romantischer Musik hin und her, ohne jedoch ein einprägsames musikalisches Motiv zu transportieren.

Obwohl die Geschichte von Anfang an mit vielen Überraschungen und Wendungen aufwartet, ist der Pilot nicht unbedingt mit der Wucht von «Lost» zu vergleichen. Natürlich darf der Vergleich nicht überstrapaziert werden, aber mit der vollkommen verschachtelten und undurchsichtigen Erzählweise der Serie aus dem Jahre 2004 hat «Fringe» nicht viel zu tun. Obwohl das Lösen von anscheinend nicht erklärbaren Ereignissen viel Potenzial für die Zukunft bildet, fehlt es dem Stoff letztendlich an individueller, unmittelbarer Zugkraft. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese nicht in den Folgeepisoden entstehen kann.

ProSieben zeigt die 80-minütige Pilotfolge von «Fringe» am Montag, den 16. März 2009 um 20.15 Uhr.
14.03.2009 09:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/33701
Philipp Stendebach

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Tags

Fringe

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