Arbeitsverweigerung

Dienstags bei Quotenmeter.de: Unser Redakteur und Kolumnist Alexander Krei schreibt wöchentlich über sein Leben - natürlich mit Augenzwinkern.

Mein bester Freund Frankie, genannt Frankenstein, ist zum Fan von Roland Koch mutiert. Sein Wahlsieg habe gezeigt, dass man einfach nichts tun muss, um an sein Ziel zu kommen. Aussitzen laute daher die Devise, sagte er mir heute morgen bei einem Telefonat. Klang plausibel, was der Gute da erzählte und daher habe ich das dann auch mal probiert. Einfach mal nichts tun. Hat was von Urlaub.

Muss dazu sagen, dass die Chefredaktion Frankies Interpretation von Roland Kochs Arbeitsweise der vergangenen zwölf Monate nicht ganz so gelungen fand und ich dann doch noch im Laufe des Vormittags meine Arbeit aufnehmen musste. Chef müsste man halt sein. So wie Roland Koch.



Bin aber nicht der einzige, der seine Arbeit verweigert. Nun wurde nämlich bekannt, dass RTL mal wieder eine Sketchcomedy produzieren lässt, was den Eindruck aufkommen lässt, dass lediglich alter Wein in neuen Schläuchen ans Fernsehpublikum gepumpt wird. Meine Sekretärin (Süßer die Glocken nie klingen) war übrigens auch schon mal deutlich motivierter. Liegt wohl daran, dass sie mit dem Rauchen aufgehört hat. Vor zehn Minuten.

Seither kann sie keinen klaren Gedanken mehr fassen und tippt ständig mit ihren Fingern nervös auf der Tastatur herum. Ihr Arzt hatte sie gestern zum Aufhören gedrängt. „Wenn Sie noch eine Zeit lang leben wollen, müssen Sie aufhören zu rauchen“, sagte er ihr, woraufhin sie missmutig antwortete, dass es dazu jetzt bereits zu spät sei. Zum Aufhören sei es nie zu spät“, konterte der Arzt, der jedoch nicht mit der Schlagfertigkeit meiner Sekretärin rechnete, die ihm blitzschnell, dass es dann ja wohl noch Zeit habe. Der Arzt konnte sie dann aber doch noch vom Gegenteil überzeugen.

Bin mal weg. Frankie hat eben geschrieben, dass er nun auf dem Ypsilanti-Trip sei. Klingt nach Selbstzerstörungsmechanismus.