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Quotencheck: «Sleeper Cell»

Die letzten vier verbliebenen Episoden werden nicht mehr in der Primetime ausgestrahlt, sondern nur noch in der Nacht.

Die US-Serie «Sleeper Cell» wurde in diesem Sommer bei RTL II in Doppelfolgen ausgestrahlt. Die Show vom Kabelsender Showtime handelt von sogenannten Schläferzellen und deren Mitgliedern, welche in den USA einem völlig normalen Leben nachgehen, bevor sie einen terroristischen Anschlag im Namen der Religion verüben. Protagonist der Serie ist der Moslem Darwyn al-Hakim, der sich als Undercover-Agent vom FBI in diese Zellen einschleicht und versucht, sie zu infiltrieren. RTL II zeigte die ersten zwei Staffeln ab dem 25. Juli 2008 zunächst am Freitag und Samstag beim Auftakt, danach immer mittwochs in Doppelfolgen ab 20.15 Uhr. Aufgrund der anhaltend schlechten Einschaltquoten sind die beiden letzten Doppelfolgen allerdings nicht mehr in der Primetime, sondern nur noch auf dem eigentlichen Wiederholungsplatz um 01.40 Uhr zu sehen. In den USA wurde die Serie schon 2006 nach zwei Seasons eingestellt.


Zum Auftakt sendete RTL II jeweils eine Doppelfolge am Freitag, dem 25 Juli und am Samstag, dem 26. Juli um 20.15 Uhr. Schon der Start fiel damals sehr verhalten aus: Nur 0,76 Millionen Zuschauer sahen die allererste Folge, am nächsten Tag schauten noch 0,70 Millionen zu. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum beliefen sich auf 3,5 bzw. 3,2 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hielt man sich an den beiden Tagen konstant: Zuschauerzahlen von 0,52 Millionen am Freitag und 0,51 Millionen am Samstag bescherten dem Sender durchschnittliche Marktanteile von 6,5 beziehungsweise 6,4 Prozent, womit man im grünen Bereich lag. Die Freitagsmarktanteile waren auch schon die besten, die man in der gesamten Sendezeit erreichen sollte.

Doch nach der planmäßigen Verlegung des Sendeplatzes nach den Auftaktsendungen auf den Mittwoch ging es abwärts: Die dritte Doppelfolge vom 30. Juli erreichte zwar immer noch 0,76 Millionen Zuschauer und hielt damit die Werte vom Anfang, aber die Marktanteile sackten beim Gesamtpublikum auf 3,3 Prozent und in der Zielgruppe auf 5,5 Prozent bei 0,5 Millionen Zusehern. Die Erklärung: Am Mittwoch schauten mehr Menschen insgesamt Fernsehen, sodass eine ähnlich hohe Reichweite wie am Wochenende insgesamt schlechtere Reichweiten zur Folge hatte. Die Doppelfolge vom 6. August belief sich auf 0,71 Millionen Zuschauer und nur noch 2,9 Prozent Marktanteil – in der Zielgruppe schaffte man bei 0,46 Millionen Menschen gar nur 4,8 Prozent.




Aufwärts ging es allerdings am darauffolgenden Mittwoch noch einmal: Am 13. August schauten 0,94 Millionen Menschen zu und der Marktanteil kletterte somit auf 3,4 Prozent und lag fast wieder auf dem Niveau vom Anfang. In der Zielgruppe reichten 0,53 Millionen Zuschauer aber wieder nur für 4,9 Prozent, womit man erneut im roten Bereich lag.


Das böse Erwachen gab es dann am 20. August, wo die Serie dann mehrere hunderttausend Zuseher innerhalb von einer Woche verlor: Nur noch 0,58 Millionen Menschen wollten die Geschichte rund um die Terrorzelle sehen, der Marktanteil fiel beim Gesamtpublikum auf inakzeptable 2,1 Prozent. In der Zielgruppe ein ähnliches Bild: Nur noch 0,35 Millionen Zuschauer reichten für 3,1 Prozent Marktanteil. Das war weniger als die Hälfte des üblichen RTL II-Durchschnitts. Doch auch damit war noch nicht der Boden erreicht: Denn die zwei nächsten Folgen am 27. August konnten diese Werte noch einmal unterbieten. Hier sahen dann nur noch 0,49 Millionen Menschen insgesamt zu, was zu einem Marktanteil von katastrophalen 1,8 Prozent führte. Bei den Werberelevanten holte man bei 0,30 Millionen Menschen nur 2,7 Prozent Marktanteil.

Kein Wunder, dass sich RTL II kurzerhand nach diesen desaströsen Werten entschloss, die Serie in ihren letzten beiden Ausstrahlungsterminen nur noch nachts zu Ende zu führen und stattdessen lieber Spielfilme zeigte. Am 03. September setzte man zur besten Sendezeit auf den «Planet der Affen», am 10. September wird «The 6th Sense» ausgestrahlt.

Somit waren und sind diese dort erreichten Zahlen nicht mehr relevant für die Durchschnittswerte, die wie folgt aussehen: Die sieben Doppelfolgen sahen im Durchschnitt 0,70 Millionen Menschen, was schlechte 2,9 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. In der Zielgruppe wurde die Serie im Durchschnitt von 0,45 Millionen Zusehern verfolgt, sodass 4,9 Prozent erreicht wurden. Diese Werte verheimlichen allerdings ein wenig, dass die Show zuletzt einfach nur noch inakzeptable Zahlen einfuhr und ein rasanter Abwärtstrend erkennbar war. Eine der offensichtlichsten Erklärungen für das Scheitern ist auch die Programmierung: Mit zwei Doppelfolgen an einem Freitag und Samstag zu starten und die Serie dann auf den Mittwoch zu verschieben, ist relativ unverständlich. Auch das Thema der Serie dürfte viele abgeschreckt haben. Für RTL II hat sich das Thema «Sleeper Cell» aber ohnehin erledigt: Denn in den USA ist die Serie nach den zwei gezeigten Staffeln eingestellt worden.
09.09.2008 13:52 Uhr Kurz-URL: qmde.de/29657
Jan Schlüter

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Sleeper Cell

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