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Die Kritiker: «Die Macht der schönen Konkubine»

Inhalt
Die Geschichte des zweiten Teils der «Verbotenen Stadt»-Reihe ist im 19. Jahrhundert angesiedelt. Sie behandelt den tragischen, langsamen Verfall des Reichs und gibt Erkenntnisse über die Rolle der Frau in dieser Hierarchie. Für den 20-jährigen Kaiser wird schnellst möglich eine Frau gesucht. Dafür werden einige genauestens untersucht und in verschiedene Konkubine-Ränge eingegliedert. Obwohl Konkubine Yehenara nur den fünften Rang erreicht hat, sieht sie sich zu Höherem berufen.

Deswegen heckt sie mit einem Eunuch einen Plan aus: Er soll vor dem Kaiser von ihrer blendenden Schönheit schwärmen und sie ihm so näher bringen. Das Vorhaben funktioniert und der Kaiser erklärt sie zu seiner Lieblings-Konkubinen. Nach drei Monaten wird sie schwanger und bringt einen gesunden Sohn zur Welt, der nach dem Tod des Kaisers mit nur sechs Jahren die Macht Chinas übernimmt. Chi Chi hat so genau das erreicht, was sie wollte: Als verwitwete Kaiser-Gattin hat sie ungeheure Macht und spielt diese auch gnadenlos aus.

Kritik
Mit «Die Macht der schönen Konkubine» ist die «Verbotene Stadt»-Reihe der Terra X-Dokumentationen vollendet. Während im ersten Teil die Gründung des Reichs behandelt wurde, liegt dieses Mal der Fokus auf dem Niedergang der Verbotenen Stadt. Eindrucksvoll wird hier gezeigt, wie sehr sich China vom Rest der Welt abschottete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschten dort Zustände wie im Mittelalter und die europäischen Großmächte überlisteten die Chinesen mit links.

Die ambitionierte Yehenara steht im Zentrum der 45-minütigen Dokumentation. Durch die Wahl dieses Einzelschicksals hat der Zuschauer die Möglichkeit, sich direkt mit einer Person zu identifizieren. Ihr absolut starker Wille, an die Hebel der Macht zu kommen, wird in eindrucksvolle Bilder und Dialoge gebracht.

Doch an dieser Stelle entsteht auch die größte Schwäche der Dokumentation. Die nachgestellten Szenen sind eindeutig zu dialoglastig. Was im ersten Teil größtenteils vermieden wurde, entwickelt sich hier zum Problem. Oft werden die einzelnen Sequenzen dadurch langatmig. Hervorgehoben werden muss allerdings das Können der Schauspieler. Sie geben ihr bestes und machen es möglich, dass die Geschichte nachvollziehbar ist.

Besonders im Zusammenhang mit dem ersten Teil wird deutlich, wie dramatisch der Zusammenfall der Verbotenen Stadt ist. Am Ende verbleibt nur noch das Zeugnis einer fremden, fernen Stadt.

Das ZDF zeigt «Terra X: Die Verbotene Stadt: Die Macht der schönen Konkubine» am Sonntag, den 27. Juli 2008, um 19.30 Uhr.
25.07.2008 14:58 Uhr Kurz-URL: qmde.de/28753
Philipp Stendebach

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Tags

Verbotene Stadt

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