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Buchclub: ‚London Rules‘

Viel Action mit obskuren Charakteren im Geheimdienstmilieu.

"London Rules" aus der Feder von Mick Herron ist der fünfte Band der Reihe "Jackson Lamb" und gleichzeitig Grundlage für die Serie von Apple-TV+ «Slow Horses». Der Protagonist ist in die gleichnamige Abteilung des MI5, also des britischen Geheimdiensts, abkommandiert. Dort tummeln sich all jene, welche in vorigen Missionen gescheitert sind oder allzu große private Probleme mit sich herumtragen. Kurz: alle, die aktuell als entbehrlich angesehen werden. Was nicht heißt, dass sie keine Aufträge bearbeiten.

In "London Rules" treiben nämlich Söldner ihr Unwesen und radieren gleich ein ganzes Dorf aus. Das allerdings nichts im Nahen Osten oder in Afrika, sondern mitten in England. Als darauf auch noch das Pinguingehege des Zoos von London in die Luft gejagt wird, ist klar, dass der MI5 aktiv werden muss. Doch dafür sind zunächst nicht die Mitglieder des "Slough House" inklusive Jackson Lamb vorgesehen. Erst als einer der ihren auch noch beinahe Opfer eines Attentats wird, aktiviert Protagonist Jackson Lamb als Chef seine Abteilung. Diese folgt ihm nur widerwillig, da Lamb als andere als populär ist.

Doch auch die weiteren Figuren aus dem Slough House verfügen alle über die eine oder andere Eigenschaft, die sie nicht gerade sympathisch werden lässt. Da sind unverarbeitete Tode von Partnern, trockene Alkoholikerinnen und nicht zuletzt Jackson Lamb, der es an jeglichen Manieren fehlen lässt, dafür mit seinem sarkastischen Humor "London Rules" zu einem typisch britischen, lesenswerten Roman werden lässt.

Die Pläne der Attentäter sind offenbar noch nicht vollendet und manche Verknüpfung mit ihnen führt mitten in den MI5. Das will die Chefin des Geheimdienstes, Diana Taverner, genannt Lady Di, nicht zulassen und verordnet der kruden Abteilung stillhalten. Das wiederum können Jackson Lamb und sein illustres Personal nicht akzeptieren und so entwickelt sich eine Handlung, in der immer deutlicher wird, dass es hier um ganz hohe Politik geht. Auch deren Akteure werden von Autor Mick Herron alles andere als liebenswert dargestellt. Trump-eske Egozentriker kämpfen da gegen Brexit-Gegner und so ist der Boden bereitet für einen so spannend wie unterhaltsam geschilderten Weg bis zur Auflösung dieser Vorgänge.

Dabei gelingt es Autor Mick Herron vor allem hervorragend, die Betrachtungen der Facetten der Akteure so überzeugend wie unterhaltsam darzulegen. Kein Wunder also, dass man sich bei Apple TV+ dazu entschied, das Ganze dem Publikum auch in Form von bewegten Bildern zu präsentieren. Denn "London Rules" überzeugt mit einer Melange aus Psychogrammen, Action, politischen Dramen und nicht zuletzt schwarzem Humor, die viele begeistert.
27.09.2022 12:27 Uhr Kurz-URL: qmde.de/137101
Sebastian Schmitt

super
schade


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Buchclub Slow Horses

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