Der ZDF-Anchorman hat der ‚Hörzu‘ ein Abschiedsinterview gegeben. Darin spricht er auch über seine Zukunft sowie die Konkurrenz von Bild TV.
Nachdem mit Jan Hofer im vergangenen Dezember ein bekanntes Nachrichtengesicht die «Tagesschau» und damit einen öffentlich-rechtlichen Sender verlassen hatte, macht in diesem Jahr Claus Kleber vom ZDF beim «heute journal» Schluss. Am 30. Dezember wird der Moderator, der seit 2003 das tägliche Journal moderiert, seine letzte Sendung präsentieren. Anlässlich seines Abschieds hat er der Zeitschrift ‚Hörzu‘ der Funke-Mediengruppe ein Interview gegeben und über diesen Moment gesprochen. „Das ist gerade wirklich kein guter Zeitpunkt, von Bord zu gehen. Jedenfalls für einen, der so gern Journalist ist“, erklärte er in dem Interview, das am Freitag, 24. Dezember erscheint. Über seine letzten Worte als Anchorman habe er sich noch keine Gedanken gemacht. „Ich werde probieren, nichts Floskelhaftes zu sagen. Wenn die Emotion das zulässt. Ich bin gefährlich nahe am Wasser gebaut.“
Ein Wechsel zu den Privaten wie in Hofer oder auch Pinar Atalay und Linda Zervakis wagten, wird es vorerst wohl nicht geben. Kleber verwies auf die Pläne seines aktuellen Senders: „Das ZDF möchte weitere Dokus haben, und ich würde sie gern machen. Momentan entwickeln die Journalistin Angela Andersen und ich eine Doku über die digitale Zukunft.“ Diese solle ich zweiten Quartal 2022 fertig sein, so Kleber.
Auch die aufgekommene TV-Konkurrenz von Bild TV wurde im Interview thematisiert. Kleber betonte, dass er den im August gestarteten Sender nur „sehr gelegentlich“ verfolge, er aber das Gefühl habe, dass „Bild TV […] die Prioritäten und Gesetzmäßigkeiten des Blattes ins Fernsehen“ transportiere, wodurch der Sender einen gewissen Erfolg habe, „weil die Politik, getreu dem Spruch von Gerhard Schröder, die Glotze und die 'Bild' braucht, um zu wirken. Wenn Politiker das jetzt aus einer Hand kriegen, gehen sie da hin.“ Die Angriffe aus Berlin auf die ARD und ZDF nimmt Kleber sportlich: „Wir sind in einem Wettbewerb, der auch durchaus ein existenzieller ist. Im Krieg und in der Liebe ist alles fair – und die lieben uns halt.“ Eine klare Meinung hatte Klaus Cleber zu Axel-Springer-Chef Matthias Döpfner, der zuletzt durch Textnachrichten an Benjamin von Stuckrad-Barre in die Kritik geraten war, da er darin den ehemaligen Bild-Chefredakteur im Zusammenhang mit dessen Compliance-Verfahrens als „letzten und einzigen Journalisten in Deutschland" bezeichnete, der noch mutig gegen den „neuen, autoritären DDR-Staat“ aufbegehre. Andere Medien bezeichnete Döpfner zudem als „Propaganda-Assistenten". Kleber gegenüber ‚Hörzu‘: „Was Döpfner da gesagt hat, ist 'out of bounds' – unter aller Kritik. Aber es war ein privates Hin und Her zwischen von Stuckrad-Barre und ihm. Das hätte es unter Gentlemen auch bleiben müssen."
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28.12.2021 08:37 Uhr 2
28.12.2021 13:10 Uhr 3
28.12.2021 13:54 Uhr 4