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«Ted Lasso» Staffel 2 Kritik: „Fußball ist (immer noch) unser Leben“

Kann die charmante Fußballcomedyserie von Apple TV+ das Niveau der Vorgängerstaffel halten?

Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass sich der etwas unbeholfene, aber stets positive Fußballtrainer Ted Lasso in die Herzen vieler Fußballfans und selbst an diesem Sport normalerweise gänzlich Desinteressierten spielte. Trotz Pandemie ist es gelungen, die Zeitspanne zwischen Staffel 1 und 2 mit rund 11 Monaten im Vergleich zu anderen Streaminganbietern gering zu halten, bei denen Hitserien teilweise bis zu 2 Jahre auf ihre Folgestaffel warten.

Durch den relativ kurzen Zeitraum ist es für Fans schnell möglich ohne große Wissenslücken in Staffel 2 zu starten, die inhaltlich mit einigen Spielen Vorsprung fast nahtlos an den Vorgänger anschließt. Nach dem Abstieg läuft noch lange nicht alles rund im Team Richmond, denn die Mannschaft ist mit einer zweifelhaften Rekordserie der meisten Unentschieden in Folge in die Saison gestartet. Immer noch ungeschlagen, aber nicht gerade förderlich für einen Wiederaufstieg, legt dieser Start einen durchaus interessanten Ausgangspunkt für die zweite Staffel.

Neben Sudeikis kehrt auch der restliche Hauptcast vollzählig zurück und wird um die neue Teampsychologin Sharon (Sarah Niles) erweitert, die sich ohne Schwierigkeiten in das sympathische Team einfügt. Nachdem der sonst gar übermotivierte Stürmer Dani Rojas (Cristo Fernandez) den Klubhund Earl „erschießt“ und in ein mentales Loch fällt, aus dem ihm erst die psychologische Hilfe von Sharon heraushelfen kann, steht das Team Schlange bei der Ärztin.

Ihre Stärken aus Staffel 1 kann die Serie immer dann hervorragend ausspielen, solange sich die Handlung um Fußball dreht, hier scheint das meiste Potential für Humor und Emotionen zu liegen. Abzüge in der B-Note dürfte es abermals für so manche Geschichten aus dem Privatleben der Protagonisten geben, die nicht immer zünden wollen und teilweise im Sande verlaufen. Die Fokusverlagerung weg vom titelgebenden Protagonisten, hin zu anderen Charakteren funktioniert bisher recht überzeugend, da der Charme eines Ted Lasso auf diese Weise nicht zu schnell an Reiz verliert. Insbesondere die Wesensveränderung von so manchem Charakter, die sich mit neuen Herausforderungen und Funktionen einstellt, bietet durchaus relevante Lebensweisheiten. Dem in Staffel 1 noch unsicheren, aber liebenswerten Nathan (Nick Mohammed), ist die Beförderung zum Assistenztrainer wohl durchaus zu Kopf gestiegen, denn mit gesteigertem Selbstbewusstsein, treten auch andere unvorteilhafte Wesenszüge, wie Arroganz in den Vordergrund. Der grummelige Roy Kent (Brett Goldstein) hingegen scheint in seinem neuen Job als TV-Experte voll aufzugehen und sein Glück gefunden zu haben.



Letztlich kann Ted Lasso das Niveau der Premierenstaffel halten und an gewissen Stellen gar steigern, auch wenn hier und da kleinere Abnutzungserscheinungen nicht unbemerkt bleiben. Den Tabellenführer der Feel-Good-Serien macht Ted Lasso auch mit Staffel 2 niemand streitig.



Die Auftaktfolge der zweiten Staffel «Ted Lasso» ist seit dem 23. Juli 2021 bei Apple TV+ abrufbar und wird im Wochentakt um je eine Folge ergänzt.
25.07.2021 12:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/128336
Marc Schneider

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Tags

Ted Lasso

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