Der WDR-Programmdirektor möchte den digitalen Ausbau von WDR-Medien sowie der Mediathek, um „Filterblasen platzen zu lassen“.
Der WDR-Programmdirektor für Information, Fiktion und Unterhaltung, Jörg Schönenborn sprach sich in der gestrigen Sitzung des Rundfunkrates am 29. Juni 2021 für eine Weiterentwicklung der Mediathek aus. Schönenborn möchte, dass Nutzer der Mediathek ein persönlicheres Programm und mehr Raum für Kommentare beziehungsweise Debatten bekommen. Für seine Überlegungen notwendig sei eine technische Weiterentwicklung, wobei auch das, in der ARD-Digitalagenda beschlossene, Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz eine Rolle spielen soll.
„Wir brauchen einen vielfaltsgetriebenen öffentlich-rechtlichen Algorithmus, der dem Auftrag verpflichtet ist, zu informieren und zu bilden – einen Algorithmus, der gerade nicht dazu dient, das Publikum in Blasen zu fangen, sondern diese Blasen platzen zu lassen“, so Schönenborn.
Auch der Inhalt der Mediatheken soll nun im digitalen ausgebaut werden, kündigte Schönenborn an. Es gebe zahlreiche WDR-Angebote, die im Netz sehr erfolgreich seien, etwa «Quarks», «Die Maus», die «Sportschau» oder «WDR aktuell». „Jetzt geht es darum, bestehende Programme für die digitale Nutzung umzuwandeln und gleichzeitig in neue digitale Formate zu investieren“, erklärt er. Es sollen vor allem diejenigen Menschen erreicht werden, die der WDR bislang nicht oder nur wenig erreichen konnte. Weitere Inhalte sind vorerst nicht geplant, es sollen vielmehr passgenaue Inhalte produziert werden. Schönenborn erklärt abschließend: „Angebotsvielfalt sollten wir nicht daran messen, wie viel wir herstellen. Sondern wie viel davon das Publikum erreicht.“
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