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Investor Ralf Dümmel: ‚Die Nachfrage ist der Wahnsinn‘

Dümmelt es ab Montag wieder im Fernsehen? Unternehmer Ralf Dümmel (DS Produkte) ist auch in der neuen «Die Höhle der Löwen»-Staffel vertreten. Im Exklusiv-Interview verrät er, welch frischen Wind sein neuer Löwen-Kollege Nico Rosberg in die Show bringt, wie ihn Corona getroffen hat und wie er die Qualität der jüngsten Pitches seitens der Gründer bewertet.

Zur Person: Ralf Dümmel

1966 in Bad Segeberg geboren arbeitete Dümmel seit Ende der 80er für DS Produkte, zunächst als Verkaufsassistent. 1996 wurde er zunächst Gesellschafter der Firma, 2000 dann Geschäftsführer. In «Die Höhle der Löwen» ist er seit 2016 zu sehen.
Herr Dümmel, Sie waren in den vergangenen Staffeln als „Löwe“ teils echt fleißig. Via Twitter machte sogar das Wort „dümmeln“ die Runde. „Dümmeln“ war quasi möglichst erfolgreich bei Abschlüssen sein. Darf ich fragen: Wie gut sind Sie momentan in Form?
Eine clevere Frage! Sie wissen ja, dass ich über die Inhalte der kommenden Staffel nichts verraten darf. Es soll spannend bleiben. Aber ich denke, ich bin immer gut in Form. Wenn ich an die Pitches zurückdenke, bin ich, sagen wir es so, jedenfalls nicht unzufrieden.

Wie hat sich die Show «Die Höhle der Löwen» verändert und welche Auswirkungen hatte das auch auf die neue Staffel?
Fußballer würden jetzt sagen, dass sie von Spiel zu Spiel schauen. Das ist eine eher langweilige Aussage. Ich sage jedes Jahr, dass wir die beste Staffel aller Zeiten gemacht haben. Genau das kann ich aber auch diesmal wieder sagen. Ich hatte wirklich oft Momente, die mich umgehauen haben. Momente, in denen ich sagte: Sowas hatten wir bisher noch gar nie. Die Zuschauer dürfen sich auf viele sehr starke Pitches freuen, auf echte Kämpfe zwischen den Löwen, die auf mich noch hungriger wirkten.

Ich kann sagen: Trotz Corona waren die Kreditkarten der Investoren nicht leer.

Wenn wir auf Ihre Produkte schauen: Wie würden Sie die Nachfrage beschreiben. Lässt diese von Staffel zu Staffel nach oder nimmt sie zu, weil Menschen vielleicht immer mehr „Löwen“-Produkte kaufen, weil sie andere „Löwen“-Produkte schon kennen und damit zufrieden sind?
Die Nachfrage ist der Wahnsinn. Die Frühjahrsstaffel würde ich aus dem Vergleich gerne herausnehmen. Da hatten wir während der Ausstrahlung die Situation, dass einige Geschäfte zu waren. Das hat Baumärkte betroffen, aber auch andere Läden, in denen wir verkaufen. Diese Staffel ausgenommen, verzeichnen wir ein kontinuierlich starkes Wachstum und sind jetzt in der kommenden Staffel zum Beispiel in mehr Filialen vertreten als je zuvor.

Gibt es denn noch die echten Highlight-Ideen von Gründern?
Natürlich. Ich würde Ihnen so gerne mehr erzählen, weil ich einige „Wow“-Momente hatte. Ich habe unglaublich tolle Dinge von den Gründern gesehen – besonders beeindruckt hat mich übrigens der Bereich „Nachhaltigkeit“.

Sie sind Unternehmer und wissen daher, dass Veränderungen und Umbrüche immer wichtig sind, weil sie neue Impulse mit sich bringen. Bei «Die Höhle der Löwen» ist nun Nico Rosberg an Stelle von Frank Thelen dabei. Eine gute Wahl?
Sie haben schon recht. Als Investor in diesem Format ist Nico Rosberg vielleicht nicht so gut, weil ich ihn noch nicht so einschätzen kann.

Was macht er jetzt? Wie reagiert er? Er bringt somit eine neue Farbe ins Spiel. Nico ist ein cooler Typ, der vor allem schon viel Kameraerfahrung hatte, als er zu uns kam. Ich erinnere mich noch an meine ersten Drehtage. Da habe ich nachts kaum geschlafen vor Aufregung. Aber für ihn war das schon auch alles spannend: Nach einem seiner ersten Pitches sagte er mal, das sei hier alles spannender als ein Formel1-Rennen.

Ich empfinde das, was ich tue, nicht als Arbeit. Es ist Freude. Ich habe ein ganz wunderbares Team im Rücken, auf das ich stolz bin. Schon ganz früh in meinem Leben habe ich gelernt, Probleme immer als Herausforderung zu betrachten.
Ralf Dümmel
Sie sind Chef von über 400 Mitarbeitern, seit Jahren Unternehmer. Wie finden Sie für sich Ausgleich? Können Sie abschalten?
Ich bin kein Wundermensch, das ist klar. Aber wissen Sie: Ich empfinde das, was ich tue, nicht als Arbeit. Es ist Freude. Ich habe ein ganz wunderbares Team im Rücken, auf das ich stolz bin. Schon ganz früh in meinem Leben habe ich gelernt, Probleme immer als Herausforderung zu betrachten.

Sehen Sie, seit Corona weiß man doch, was wirkliche unternehmerische Herausforderungen sind. Daher kann ich sagen, dass ich seit 32 Jahren jeden Tag mit Spaß zur Arbeit gehe. Mir geht es dabei nicht nur ums Geld. Finanzielles ist natürlich wichtig bei großen Unternehmen. Ich erzähle Ihnen eine Geschichte. Ich war in Norddeutschlands größtem REWE-Markt. Der wird von Holger Stanislawski, dem ehemaligen Fußballtrainer, geleitet. Wir wollten zu ihm ins Büro, aber ich blieb stehen, weil ein Mann vor meinen Produkten stand. Ich wollte sehen, für welche der beiden Geschmacksrichtungen er sich entscheidet. Er hat dann beide gekauft und ich bin förmlich ausgeflippt. Stani fragte mich dann, ob ich wirklich wegen vier Euro so juble. Aber es ging nicht um die vier Euro, es ging darum, dass er beide gekauft hat.

Wie groß war Ihre Sorge als die Coronakrise sich voll entfaltete und die Wirtschaft einbrach?
Meine Sorge war nicht so groß. Klar ist: Für die Start-Up-Szene ist das alles ein Desaster. Die jungen Firmen haben natürlich noch kein Konto, auf dem sie große Reserven hätten anhäufen können. Wie das ausgeht, sehen wir vermutlich in einem Jahr. Meine eigene Firma ist gut durch die Zeit gekommen. Wir sind kein Corona-Gewinner, aber auch kein Verlierer.

Das mag auch daran liegen, dass wir Corona schon kannten, als man in Deutschland noch nicht genau wusste, wie man dieses Virus schreibt. Wir arbeiten sehr viel in Asien, wussten also schnell, wie schlimm das wird und konnten sofort reagieren. Wir stoppten nicht notwendige Investitionen, stellten um auf ein noch digitaleres Arbeitsumfeld. Es gab das blaue, das rote und das Homeoffice-Team. In der Logistik gab es sogar sechs Farben. So waren wir immer handlungsfähig. Jetzt denke ich vor allem an die Zeit nach Corona und da steht für mich ganz klar fest: Ich werde weiter investieren.

Danke, dass Sie sich Zeit für das Gespräch genommen haben. Mehr von Ralf Dümmel in den neuen «Die Höhle der Löwen»-Folgen ab dem 31. August um 20.15 Uhr bei VOX. Und am Samstag exklusiv bei Quotenmeter.de: Ein Interview mit Nico Rosberg.
28.08.2020 10:21 Uhr Kurz-URL: qmde.de/120909
Manuel Weis

super
schade

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