Corona hatte keinen Einfluss mehr auf diese Zahlen, die den meisten Dickschiffen der Branche Kopfzerbrechen bereiten. Antenne Bayern fällt auf die schlechtesten Ergebnisse seit 2004, deutliche Verluste auch bei Bayern 3 und WDR2. Wir haben aber auch Gewinner gefunden.
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Nielsen III: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Quo Vadis, FFH? Der hessische Marktführer, seit rund einem Jahr unter der Leitung des neuen Geschäftsführers Marco Maier, hatte zuletzt nochmal Hörer verloren. Im Frühjahr stand ein Minus von 3,4 Prozent geschrieben. Bei der jetzigen Quotenausweisung gelang es dem Team aus Bad Vilbel immerhin, ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Die Reichweite blieb mit nun 458.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde komplett identisch. Gut für den Sender: Der öffentlich-rechtliche Gegenspieler hr3 (bei der MA I 2020 mit -8,9% ausgewiesen) rutschte noch weiter ab und dürfte nun ernsthafte Strategie-Probleme haben. Die Popwelle kommt gerade einmal noch auf 288.000 Hörer, das ist ein Minus von etwa 380.000.
Derweil setzt Radio Bob seinen unglaublichen Höhenflug weiter fort: Der Rocksender hatte schon im Frühjahr um ein Drittel dazugewonnen und verbucht nun nochmals ein Plus von knapp 29 Prozent. Die Reichweite schnellte um 88.000 auf nun 395.000 in der durchschnittlichen Stunde nach oben. hr4, mit einem Plus von einem Drittel ebenfalls einer der Frühjahrsgewinner, legte nochmals zehn Prozent oben drauf und landete somit bei 285.000 Hörern.
In Baden-Württemberg, einem mit diversen regionalen Stationen sehr umkämpften Markt, gibt es relativ schlechte Nachrichten für Radio7: Der Sender, der schon bei der MA I 2020 über 13 Prozent abgeben musste, liegt nochmals mit 12,6 Prozent im Minus. Binnen eines Jahres hat sich die Reichweite des Kanals nun auf 118.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde bewegt. Vergangenen Sommer standen noch 156.000 geschrieben. Die private Konkurrenz, also etwa antenne1, legte leicht zu: Hier sind nun 207.000 Hörer pro Durchschnittsstunde am Start, das ein Plus von dreieinhalb Prozent. Radio Regenbogen derweil liegt mit rund zehn Prozent im Minus, bleibt aber Marktführer unter den Privaten: Hier wurden 277.000 Hörer ausgewiesen.
Die kleinen Stationen Radio Ton (-10,5%) und Donau 3 FM (-12,9%) runden das Bild vieler Verluste im Hörermarkt ab. Davon blieb auch SWR3, der meistgehörte Sender der Region, nicht verschont. Der Elch-Sender fiel wieder unter die Millionen-Marke, kam im Schnitt noch auf 998.000 Hörer, was einem Minus von 2,7 Prozent entsprach. Richtig abgerutscht ist zudem das junge Radio Big FM, das plötzlich bei einem Verlust von über 20 Prozent steht. Hier dürften die Alarmglocken sehr laut läuten. Noch bei der MA I lag der Sender schließlich minimal im Plus.
Auch die großen Sender im Saarland konnten nun nicht mehr an frühere Ergebnisse anknüpfen. SR1 und SR3 müssen erklären, wie Verluste in Höhe von 17,5 und 17,9 Prozent zustande kommen konnten. 52.000 und 69.000 Menschen pro Durchschnittsstunde hörten zu.
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