Die Autorin und ausführende Produzentin hinter der Trickserie «DC Super Hero Girls» verrät, wie es ist, Figuren zu entwickeln, die im TV und als Puppe funktionieren müssen, und welche Zielgruppe sie anvisiert.
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Es hieß, dass man ja sehr mochte, was ich für «Super Best Friends Forever» gemacht habe und wollte daher mich bei «DC Super Hero Girls» an Bord haben.
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Lauren Faust
«DC Super Hero Girls» startete ohne Ihre Beteiligung als Webserie – bei der Fernsehserie sind Sie nun mit an Bord. Wie kam es dazu?
Vor langer Zeit, im Jahre 2011 (lacht) habe ich «Super Best Friends Forever» entwickelt, produziert und inszeniert – eine Reihe von fünf Kurzfilmen für ein Programm von Cartoon Network und Warner Bros. namens «DC Nation». In den Kurzfilmen ging es um Batgirl, Supergirl und Wonder Girl. Die Reihe startete dann 2012, kam gut an und ich habe zusammen mit Warner Bros. ein Konzept erarbeitet, wie man daraus eine eigenständige Serie machen kann, doch leider fand sich keine Heimat dafür, so dass ich mich anderen Projekten gewidmet habe. Als ich dann gesehen habe, dass Warner Bros. und Cartoon Network «DC Super Hero Girls» als Webserie machen, war ich enttäuscht, dass man es ohne mich angepackt hat. Doch dann hat mich Warner Bros. kontaktiert und gefragt ob ich mich daran beteiligen will, aus der Webserie eine Fernsehserie zu formen. Es hieß, dass man ja sehr mochte, was ich für «Super Best Friends Forever» gemacht habe und wollte daher mich bei «DC Super Hero Girls» an Bord haben.
Was war die größte Herausforderung darin, nach «Super Best Friends Forever» für ein neues Publikum das durchaus ähnliche «DC Super Hero Girls» zu entwickeln?
Interessanterweise würde ich sagen, dass es vom kreativen Standpunkt aus nicht viel zu aktualisieren gab, und daher auch wenige Herausforderungen. Mit «Super Best Friends Forever» habe ich quasi das Fundament gelegt, in der neuen Serie habe ich die Persönlichkeiten der Figuren übernommen – statt mit Wonder Girl nun halt mit einer jugendlichen Wonder Woman. Warner Bros. gab mir zum Glück viel kreative Freiheit, es gab nur wenige Dinge, die ich abhaken musste und ebenso wenige Grenzen, die ich nicht überschreiten durfte. Die größte Herausforderung war es, ein Figurendesign zu finden, das dem Tonfall gerecht wird, den ich angestrebt habe, und der dennoch für das Animationsteam effizient ist und sich für gute Puppen eignet.
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Mein erster Entwurf wurde als zu cartoonesk, zu karikaturenhaft und übertrieben eingeschätzt. Also habe ich mit der Chefin der Consumer-Products-Abteilung gesprochen und wir haben uns ausgetauscht, was wir jeweils suchen – und dann ging es sehr flott.
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Lauren Faust
Wie sah diesbezüglich die Zusammenarbeit mit den Merchandise-Leuten aus? War es ein ständiges Hin und Her? Haben Sie verschiedene Optionen eingereicht und dort suchte man sich seinen Favoriten aus?
Es war ein kurzes Hin und Her. Mein erster Entwurf wurde als zu cartoonesk, zu karikaturenhaft und übertrieben eingeschätzt. Also habe ich mit der Chefin der Consumer-Products-Abteilung gesprochen und wir haben uns ausgetauscht, was wir jeweils suchen – und dann ging es sehr flott. Die Entwicklung haben wir, wenn ich mich richtig erinnere, in nur drei Schritten abgeschlossen.
Hat sich seit «Super Best Friends Forever» etwas in der Herangehensweise an Wonder Woman geändert? Mittlerweile ist die Figur ja bekannter – ist es daher leichter, für sie zu schreiben, da sie mehr Leuten ein Begriff ist? Ist es vielleicht gerade daher sogar schwerer?
Nein, schwerer ist es definitiv nicht geworden. Mit der Entwicklung hatten wir angefangen, ehe der Film herausgekommen ist. Und ich denke, es kam mir zugute, dass die Leute, die hinter dem Film standen, eine sehr ähnliche Interpretation dessen haben, wofür die Figur steht. Wonder Woman existiert schon seit Generationen, es gibt Berge an Comicmaterial mit verschiedenen Versionen, wie man sie auslegt. Ich wollte die Figur nicht verändern, sondern sie nur durch meine Linse filtern. Daher ist sie in «DC Super Hero Girls» eine Teenagerin – an der Oberfläche ist sie also anders als im Film. Aber das, was dahinter steckt, ist ähnlich.
Welche Zielgruppe sprechen sie an?
Ich glaube, eine der Gründe weshalb DC und Warner Bros. auf mich zugekommen sind, ist, dass ich einen Stil habe, der verschiedene Generationen anspricht. Daher überlege ich nicht: "Wen will ich ansprechen?" Ich überlege, was ich erzählen will – und das lockt primär Teenagerinnen an, erreicht aber auch Jungs und ältere Leute jedes Geschlechts. Wie schon bei «My Little Pony: Freundschaft ist Magie». Ich glaube an den Wert der Unterhaltung für die ganze Familie.
«DC Super Hero Girls» ist am 28. und 29. September ab 13 Uhr auf Cartoon Network zu sehen – und zwar im Fünferpack.
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