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Interview: «Toy Story», eine verzweifelte «Star Wars»-Bewerbung und Fragen, die tabu sind

Wir haben uns mit den «A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando»-Synchronstimmen Sonja Gerhardt und Michi Beck unterhalten. Das amüsante Ergebnis findet sich hier.

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Sonja Gerhardt: "Regisseure nehmen eine gewisse Außensicht ein"


Haben Sie immer noch eine Schwäche für Spielzeuge? Immer noch! Naja klar, wer nicht? Wie heißt es so schön: Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch. (lacht)

Gibt es ein Spielzeug aus Ihrer Kindheit, das Sie bis heute aufgehoben haben?
Fast! Ich habe gestern erst mein Barbie-Haus aus Kindheitstagen verschenkt. Das stand die ganze Zeit im Keller. Mein Vater hat es damals für mich gebaut mit Elektrizität und Lichtschaltern und allem Drum und Dran. Das zu verschenken tat mir erst ein bisschen weh. Aber als ich gesehen habe, wie sehr sich das Mädchen darüber gefreut hat, fiel es mir leichter, mich davon zu trennen. Und meine Barbies gingen gleich mit (lacht). Das ist natürlich schön, wenn es gleich weiter benutzt wird und man jemandem eine Freude machen kann. Das war mein letztes Spielzeug aus meiner Kindheit. Jetzt ist die Kindheit wohl zu Ende … (betont traurig) Aber dafür hab' ich nun Giggle McDimples als winzig kleine Figur zu Hause stehen! (lacht)

Da haben wir ja direkt die perfekte Überleitung zu Ihrer Rolle in «A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando». (lacht) Haben Sie sich auf irgendeine Weise speziell auf den Film oder die Rolle vorbereitet?
Ich habe mir vorab den vierten Teil von Toy Story im Originalton angesehen. Dadurch, dass die Figur ja schon existiert, hat man eine gewisse Vorlage. Der Regisseur hat mir im Studio beim Synchronisieren sehr geholfen und hilfreiche Tipps gegeben. Beim Schauspiel ist es ja so, dass man sehr natürlich spielt und bei meiner Synchronrolle Giggle McDimples ermutigte mich der Regisseur: "Sonja, jetzt kannst du mal ein bisschen übertreiben." Das ist dann noch mal 'ne ganz andere Nummer und macht richtig viel Spaß, muss ich sagen. (lacht)

Ist man als Synchronsprecher noch mehr von der Regie abhängig als beim normalen Schauspiel?
(überlegt) Das ist schwer zu sagen. Ob im Film oder jetzt beim Synchron, Regisseure nehmen eine gewisse Außensicht ein und unterstützen uns Künstler in der Gestaltung der Charaktere.

Ist so eine Synchronrolle für Sie eher in der Kategorie "Ritterschlag" oder "nettes Zubrot"?
Das ist ... total cool! Wirklich, es ist so cool! Denn ich bin damit aufgewachsen. «König der Löwen», «Aladdin», «Mulan» und, und, und, und … Ich bin mit diesen Disney-Filmen aufgewachsen, die gehören einfach zu meiner Kindheit. Genauso wie «Toy Story». Und natürlich ist es dann toll, wenn man dieses Angebot bekommt. Diese Filme haben mich geprägt und es ist schön, jetzt irgendwie ein Teil davon sein zu dürfen und etwas weitergeben zu können.

Michi Beck hätte beinahe ein anderes Spielzeug in dem Film gesprochen. Wenn Sie es sich frei hätten auswählen können, welches hätten Sie dann genommen?
(wie aus der Pistole geschossen) Giggle McDimples! (lacht)

Das ist ...
… genau meine Figur, die ich synchronisieren durfte! (lacht)

(lacht) Was ich sagen wollte: Genau die perfekte Promo-Antwort.
(lacht) Es gibt ja tatsächlich auch Parallelen zwischen uns. Mir sind Ehrlichkeit und Loyalität auch sehr wichtig. Aber ich bin nicht ganz so klein wie sie! (lacht)

Heben wir das Interview dann doch einfach dreist auf die Meta-Ebene. (lacht) Es gibt Schauspieler, die lieben den Pressezirkus, für andere ist er unvermeidliches, aber lästiges Beiwerk. Gibt es typische Interviewfloskeln, die Sie so gar nicht mögen?
Ach, schade! Hätte ich gewusst, dass die Frage kommt, hätte ich mich besser darauf vorbereiten können. (lacht) Aber jetzt, so spontan, fällt mir natürlich nichts ein.

Dann hatten Sie bisher nur gute Interviewerfahrungen?
Nein, nicht nur. Mir fällt natürlich nur genau jetzt kein Beispiel ein. Ist aber vielleicht auch besser so. (lacht)

Es muss ja keine konkrete Anekdote sein. Gibt's typische Fragen, die nicht sein müssen?
Ja, die üblichen Verdächtigen: Bist du gerade Single? Wo genau wohnst du?

Es sollte um die Arbeit gehen, nicht um das Private.
Richtig! (lacht)

Dann ist die Frage vielleicht auch schon zu privat: (lacht) Wenn Sie nur noch Disney-Tierfilme oder nur noch Disney-Prinzessinnenfilme schauen dürften, dann ..?
Die Frage dürfen Sie gerne stellen (lacht), aber ich könnte mich da nur schwer entscheiden. Ich bin wirklich ein großer Disney Fan und würde die Filme alle sehen wollen.

Disney wird die Antwort freuen!
(lacht)

Vielen Dank für das erfrischende Gespräch!

«A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando» ist ab sofort in vielen deutschen Kinos zu sehen. In 3D und 2D.
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15.08.2019 08:37 Uhr Kurz-URL: qmde.de/111462
Sidney Schering

super
schade


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Tags

Star Wars The Voice of Germany Madagascar König der Löwen Aladdin Mulan Toy Story

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