Man merkte es am Mittwoch schon an der Twitter-Aktivität: Beim Krimiexperiment war wenig los. In die Historie wird das (ziemlich sicher) einmalige Experiment als Flop eingehen.
Unser Kritiker war vom Krimi-Experiment nicht so begeistert
Die zwei Stunden Brutto-Sendezeit sind durchaus darauf ausgelegt, dass der Zuschauer ernsthaft miträtselt, nur fehlt der Ansporn für die Fraktion Hochglanz-Fiction ebenso wie für die Fraktion Brüllaffen-Liebhaber. Eine kurze Prügelei im Foyer des Radiosenders ist schon das Höchste der Krawallgefühle. Nun muss man aber auch so fair zu den Verantwortlichen sein, zu betonen, dass dieses Konzept bereits danach schreit, im ressourcenbeschränkten Fernsehmarkt zu scheitern: Man benötigt Top-Autoren für den Fall, die man mit den "Kluftinger"-Machern vielleicht noch am ehesten hat gewinnen können. Man benötigt Top-Produzenten für die Visualisierung und Inszenierung des Falles sowie der immer wieder mal eingeflochtenen Rückblenden, was schon deutlich weniger gelungen ist.
Zum kompletten Text von Manuel Nunez SanchezBittere Pille für Sat.1: Der neuen Sendung
«Das Krimiduell – Der perfekte Mord?» lag eigentlich eine ziemlich geniale Idee zu Grunde, nur an der Umsetzung haperte es ein bisschen. Entsprechend hatte man als geneigter Zuschauer schon am Mittwochabend das Gefühl, dass die große Rätsellust am von den «Kluftinger»-Autoren geschriebenen Falls in einem Radiosender nicht aufkommen wollte. Die TV-Quoten belegen es nun schwarz auf weiß: «Das Krimiduell» war für den Sender ein großer Flop, der Mut wurde nicht belohnt.
Am Ende standen nur 4,0 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Mit einer solchen Klatsche hatte wohl keiner gerechnet. «Das Krimiduell» erinnert somit prompt an einen anderen sehr großen Mittwochs-Fail: «Start Up!», die Gründer-Show mit Carsten Maschmeyer. Sie holte anfangs aber noch rund acht Prozent und wurde erst nach der vierten Ausgabe (die allerdings auf weniger als drei Prozent gefallen war) abgesetzt. Fun Fact: Diese vierte Folge kam damals auf rund 0,57 Millionen Zuschauer, für den Mord an einer Radiomoderatorin interessierten sich am Mittwoch nun nur 0,53 Millionen.
Somit war der Mittwoch-Abend für Sat.1 im Eimer: Die anschließend gezeigte
«Sat.1 Reportage» holte ab 22.20 Uhr nur 3,7 Prozent Marktanteil und auch eine Stunde später, als die
«Spiegel TV Reportage» lief, wollten die Quoten nicht so recht steigen. 4,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren die Folge.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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