Es ist offensichtlich: Der Start des neuen Vormittags-Magazins im Ersten verlief schlecht. Aber gibt es einen Aufwärtstrend?
Etwas mehr als einen Monat ist das neue Vormittagsmagazin des Ersten Deutschen Fernsehens nun auf Sendung:
«Live Nach Neun» soll, anders als das Morgenmagazin im Vorfeld, regionaler, lockerer und unterhaltsamer sein und die Themen aus der Sicht von zwei Moderatoren unterschiedlicher Generation darstellen. Der WDR produziert in der Regel werktags zwischen 9.05 und 9.55 Uhr aus Düsseldorf - «Rote Rosen» im Re-Run wich für das Format. Bekannt ist: Die Quoten der Sendung sind schlecht, aber ist zumindest der Trend der Freund der Macher? Wohl nicht. Das zeigt sich daran, dass die nur von rund 0,29 Millionen Menschen gesehene Auftaktsendung am 14. Mai bis heute die zweitmeistgesehene war. 6,1 Prozent Marktanteil wurden beim Debüt erzielt, 3,5 Prozent bei den Jungen.
Nur eine Ausgabe lief stärker. Die vom 31. Mai – mit 0,34 Millionen Zuschauern, aber einem ähnlichen Marktanteil (5,9%). Teilweise fiel die Sehbeteiligung im Gegenzug auf nur rund 0,13 Millionen Zuschauer, womit Das Erste am frühen Vormittag weniger Zuseher hatte als mancher Spartensender. Aufgrund der doch recht deutlichen Reichweiten-Schwankungen empfiehlt sich ein Blick auf die Wochenschnitte. Die vier Ausgaben umfassende erste Woche generierte hierbei im Schnitt 0,22 Millionen Zuschauer und rund viereinhalb Prozent Marktanteil im Gesamtmarkt.
Auf vier Prozent fielen die ebenfalls vier Ausgaben der zweiten Sendewoche: Auch die Reichweiten gingen nach unten – um 0,03 auf im Schnitt noch 0,19 Millionen. Zwischen dem 28. Mai und dem ersten Juni-Tag liefen fünf Folgen – erstmals also eine volle «Live nach Neun»-Woche. Wie schon erwähnt, die bis heute meistgesehene Episode wurde in diesem Zeitraum gesendet. Das zog den Schnitt nach oben; auf 0,23 Millionen. Auch die Quoten zogen an; wenngleich die gemessenen 4,6 Prozent in besagter Woche freilich nachwievor zu wenig sind.
Besonders schlecht lief die erste volle Juni-Woche: 0,20 Millionen Zuschauer waren hier das Maximum, vier Ausgaben schafften den Sprung auf über 200.000 Fans nicht. Entsprechend sank die durchschnittliche Zuschauerzahl auf rund160.000, die Quote sogar auf 3,6 Prozent. Auch im weiteren Verlauf des Junis war mit 0,20 und nochmal 0,16 Millionen Zuschauern jeweils im Wochenschnitt kaum Besserung zu spüren. Rund vier und rund dreieinhalb Prozent waren die Folge.
Trösten kann sich die Sendung zudem auch nicht mit guten Werten bei den Jungen. Teils wurden hier weniger als ein Prozent gemessen. Der Tiefpunkt bei den 14- bis 49-Jährigen markierte die Sendung am Dienstag, 22. Mai, als nur 0,8 Prozent gemessen wurden. Im besten Fall wurde die Fünf-Prozent-Marke gerade so geknackt.
Es gibt also keinen Aufwärtstrend; die Quoten sind in allen Altersklassen ernüchternd und ZDFs «Volle Kanne» ist mit in der Regel über 600.000 Zuschauern mehr als doppelt so erfolgreich. Keine guten Aussichten für das neue Format im Ersten, das seit Sendestart im Schnitt auf 0,20 Millionen Zuschauer und vier Prozent beim Publikum ab drei Jahren kommt und somit weniger als die Hälfte des Senderschnitts erreicht. Gleiches gilt für die 14- bis 49-Jährigen, wo 0,04 Millionen Zuschauer einer Quote von 2,6 Prozent entsprechen.
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