The CW weitet seine Superhelden-Schiene nicht aus, setzt wieder mehr auf Soaps. Am neuen Sonntagabend sollen es erst einmal starke Marken richten.
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Wer böse argumentieren möchte, der könnte sagen, dass The CW das Feld der Superhelden mit Formaten wie «Arrow», «The Flash», «Supergirl» und Co. reichlich abgegrast hat. Die Formate funktionieren aber weiterhin und bedienten zuletzt vorbildlich den weltweiten Trend nach Comic-Adaptionen. Ganz offenbar sind die Ideen nun aber erschöpft. Insgesamt hat der von Mark Pedowitz geführte Sender nun fünf Piloten zu Serien gemacht, Comic-Stoffe sind keine dabei.
Stattdessen bedient man sich Ablegern bekannter Marken und generell wieder soapigeren Stoffen. Nicht ohne Grund: Zuletzt funktionierte es auch finanziell prima, dass man umfangreiche Deals mit der Plattform Netflix schloss. Schon jetzt werden die Folgen von CW-Serien wie «Dynasty» oder «Riverdale» weltweit beim Streaming-Dienst veröffentlicht. Ein Teil der Produktionskosten kommt somit also ohne Risiko wieder in die Kasse. Das ist auch der Grund, warum CW ab Herbst wieder mehr eigenes Programm macht. Liefen sonntags bisher keine einheitlichen Sendungen, wird man die zwei Stunden nun wieder einheitlich bespielen.
Und man hat Stoffe gewählt, die weltweit auf Anklang stoßen könnten. Das doch sehr auf die amerikanischen Bedürfnisse zugeschnittene «Valor» – das bei Kritikern nicht wirklich schlecht wegkam, aber irgendwie nicht so ganz zur Ausrichtung des seichten CW passte – ist verschwunden, stattdessen kommt eine neue Football-Soap, eine Familiengeschichte mit ein bisschen Crime und Hunden, sowie Fortsetzungen der bekannten Marken «Charmed», «Roswell» und die nächste Generation aus dem «The Vampire Diaries»-Universum.
Betrachtet man das neue
«Legacies» als vielleicht wichtigsten Neustart des Kanals, dann überrascht die Wahl des Slots nicht wirklich. Wie früher schon «The Vampire Diaries» läuft die Serie donnerstags, zudem im Zusammenspiel mit dem Mystery-Format «Supernatural». Keine andere Serie gibt es bei The CW schon länger als diese. Vom Donnerstag weichen muss «Arrow»: Das Superhelden-Format findet sich künftig montags ein, geht dann zusammen mit «Legends of Tomorrow» an einem neuen Superhelden-Abend auf Sendung. Der Montag wurde also komplett umgeschmissen.
Nicht mehr dort zu finden ist «Supergirl». Der Serie wird so viel Kraft zugetraut, dass sie die Leute am neuen Sonntagabend einsammeln soll. Mit «Charmed» kommt Unterstützung von der sehr bekannten Marke. Dienstags ändert sich mit «The Flash» und «Black Lightning» erst einmal nichts. Dafür gibt es an den Soap-Abenden Änderungen. Das Duo «Riverdale» und «Dynasty» wieder auseinander gezogen. Nach «Riverdale», also mittwochs um neun Uhr abends, wird die neue Football-Soap «All American» laufen – auch in «Riverdale» spielt der Sport ja eine (untergeordnete) Rolle. «Dynasty» hingegen wechselt auf den ohnehin schwachen Freitag, kann hier also nicht ganz so viel kaputt machen. CW hat in Bezug auf die Serie wohl die Auslandsverkäufe, also den Netflix-Deal, ganz fest im Blick. Gemeinsam mit «Crazy Ex-Girlfriend» kann man am Freitagabend schon niedrige Reichweiten klingeln hören.
Bei den Ex-Freundinnen handelt es sich diesmal, so wurde bestätigt, um die letzten Folgen. Auch die für später in der Saison aufgehobenen Formate «iZombie» und die Dramedy «Jane the Virgin» nehmen Abschied. In beiden Fällen steht noch eine letzte Staffel aus, erklärte The CW. Ebenfalls für die Mid-Season plant The CW die Serien «The 100», das neue «Roswell, New Mexiko» sowie die Serie «In the Dark».
Neu:, «All American», «Legacies», «Charmed», «Roswell, New Mexico» und «In the Dark».
Verlängert «iZombi», «The 100», «Riverdale», «Supernatural», «Arrow», «The Flash», «Legends of Tomorrow», «Crazy Ex-Girlfriend», «Supergirl», «Dynasty», «Black Lightning» und «Jane the Virgin».
Abgesetzt: «Valor», «Life Sentence» und «The Originals».
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