Dann eben Sky: Comcast will Murdoch ausbooten

Seit einiger Zeit versuchen Rupert Murdoch und sein Medienimperium 21st Century Fox, ihre Anteile am internationalen Pay-TV-Anbieter Sky auszubauen und ihn vollständig zu übernehmen. Dem stehen unter anderem die britischen Behörden im Weg, die befürchten, dass durch Murdochs Übernahme Sky News seine redaktionelle Unabhängigkeit verlieren könnte. 21st Century Fox erwiderte diese Besorgnis, indem der Konzern versprach, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Nun stellt sich Murdoch jedoch ein weiteres Hindernis in den Weg: Der Kabelnetzbetreiber Comcast bietet Sky laut Medienberichten eine 31 Milliarden Dollar schwere Gegenofferte, mit welcher der US-Gigant hofft, Murdoch auszubooten.

Comcast bietet 12,50 Pfund je Sky-Aktie, das Murdoch-Imperium unterbreitete zuvor ein Angebot von 10,75 Pfund. Comcast-Chef Brian L. Roberts legt zudem in die Waagschale, dass Comcast in Großbritannien wenig Präsenz habe – womit er die Behörden auf eine Weise zu beschwichtigen weiß, die sich Murdoch nicht ermöglicht.

Der US-Kabelnetzbetreiber besitzt abseits seiner Telekommunikationsangebote unter anderem das US-Network NBC sowie das Film- und Fernsehstudio Universal Pictures und DreamWorks Animation. Comcast versuchte kürzlich, die Walt Disney Company auszustechen, als diese eine rund 60 Milliarden Dollar hohe Offerte für weite Teile von 21st Century Fox aussprach. Obwohl Comcast laut Insidern ein höheres Angebot als Disney gemacht hat, gab Murdoch allerdings dem für seine Familienunterhaltung bekannten Konzern den Vorzug – angeblich, weil ihm die Disney-Aktien, die er als Teil des Deals erhält, mehr wert seien als etwaige Anteile an Comcast.