Thorsten Braun, Programmchef des deutschen Disney Channels, erklärt in einem Interview: "Wir haben Super RTL im Blick."
2017 kam es hinter den Kulissen des Disney Channels zu großen Veränderungen – und
der Branchenbuschfunk sprach davon, dass im Disney-Konzern Unzufriedenheit ob der Einschaltquoten vorherrsche. Andere Stimmen wiegelten ab, dass die Walt Disney Company generell ihre Posten im Fernsehbereich kürze … Mögliche Vorbeugungen für die Digitaloffensive des Konzerns, etwa? So oder so: Seit August leitet mit Thorsten Braun ein Mann sowohl die Vermarktung des deutschen Disney Channels als auch dessen Programmgestaltung – und in dieser Funktion zieht er bei 'Horizont' ein erstes Zwischenfazit über seine Amtszeit auf den zwei entscheidenden Posten.
Darin macht er eine klare Ansage: "Wir haben Super RTL im Blick und orientieren uns auch nach oben", lässt sich Braun zitieren und macht damit deutlich, dass sich der Disney Channel nicht länger mit Bronze im deutschen Familienfernsehen zufrieden geben will. Doch auch bei Disney muss man erst einmal Schritt für Schritt denken: "10 Prozent – das ist für dieses Jahr das Ziel für die Daytime", so Braun. Zumindest im Januar hat er sein Ziel bereits erreicht – der endete für den Disney Channel mit einem Schnitt von 11,7 Prozent in der Zielgruppe der 3- bis 13-Jährigen und somit mit einem Allzeit-Senderrekord.
Die Zweistelligkeit ist schon länger beim Disney Channel erklärtes Etappenziel – Braun lässt im 'Horizont'-Interview jedoch eine gewisse Ungeduld durchklingen, die zuvor so vom Familiensender nicht kommuniziert wurde. Um dieser Ansage gerecht zu werden, ist Braun auch nicht gerade untätig geblieben:
Unter anderem wurde der Anteil an Animationsserien vergrößert, der für Realserien reservierte Nachmittag ist gewichen. Laut Braun habe dies eine ausgewogenere Publikumsstruktur nach sich gezogen – und in Konsequenz sei der Werbemarkt nun zufriedener.
Der größte Coup war jedoch,
Super RTL eines seiner Sendergesichter wegzulocken: Benedikt Weber führt ab April durch die
«Beni Challenge» und soll künftig auch weitere Projekte für den Disney Channel moderieren. Ein roter Faden dabei soll eine größere Interaktion zwischen Publikum und Sender sein – so können Herausforderungen für kommende «Beni Challenge»-Ausgaben eingesendet werden. Braun dazu: "Mehr Interaktion mit dem Sender führt zu einer höheren Bindung und zu mehr Nutzungszeit."
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