Sieger aus der Rechteausschreibung ist ein spanisches Unternehmen: Es bot genau 1000 Euro mehr als von der Liga gefordert.
Die lange Bieterphase rund um die nationalen Fußballrechte in Italien ist mit einer dicken Überraschung zu Ende gegangen. Die Serie A, die höchste Liga des Landes, hat genau 1000 Euro mehr eingenommen, als sie sich zum Ziel gesetzt hat. Kolportiert wurden hier immer rund 1,05 Milliarden Euro pro Spielzeit – zwischenzeitlich hatten die beiden großen italienischen Fußball-Stationen Sky und Mediaset aber nur um die 750 Millionen Euro geboten. Durch weitere Bieterrunden und Gespräche wurden die Gebote auf rund 830 Millionen aufgestockt. Gewonnen hat jedoch eine Gruppe, die schon anfangs für das Komplett-Paket am Meisten bot:
Mediapro, 2016 noch mit einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro gelistet (EBITDA rund 150 Millionen), ist ein spanisches Unternehmen, das in Zusammenarbeit mit BeIn in Spanien den Sportsender BeInSports betreibt. Mediapro hat kein Interesse daran, die Serie A in Italien ganz selbst zu vermarkten. Allerdings wolle man einen eigenen Liga-Sender eröffnen – ob unter dem Namen BeIn oder einem anderen, ist nicht klar. Diesen Sender wolle man dann an Plattformen verkaufen. Das macht momentan italienische Medien stutzig. Nicht zuletzt weil man als "Rechteagentur" auftrat, galt für Mediapro die Regelung des Allein-Erwerbs-Verbots nicht. Wenn man jetzt mit eigenem Sender die Spiele doch selbst produziert, wird man vom Rechtehändler aber eigentlich doch zum Rechte-Nutzer. Auch wenn geplant ist, dass man den Fußball-Sender und somit die Bilder an andere Anbieter weiterverkauft.
So könnte Sky Italia – allerdings nicht mehr unter dem Sky-Logo – also doch noch zu italienischem Fußball kommen, wenn vermutlich auch nicht mehr exklusiv. Der italienische Pay-TV-Markt ist auch deshalb momentan besonders spannend, weil die Wirtschafts-Lage in Italien eher wackelig ist, was für Pay-Anbieter durchaus Gefahren birgt.
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