Der Pay-Sender hat einen Ausblick auf das Programm der kommenden Monate geworfen und dabei vor allem den Bereich abseits des Sports betont. Erste Details gab es auch zur Champions League und zu technischen Neuerungen.
Mit frischen Unternehmenszahlen im Gepäck präsentierte am Donnerstagmittag ein entspannter Sky-Deutschland-CEO die Programmpläne des neuen Jahres. 5,2 Millionen Kunden zählt Sky in der Bundesrepublik mittlerweile - so viel wie nie zuvor. Im Fokus der Veranstaltung standen klar die neuen fiktionalen Highlights des Senders. Immerhin würden, so sagte Schmidt, inzwischen 75 Prozent der Nutzung bei Sky auf Inhalte abseits des Sports entfallen.
Im Serienbereich noch von «Babylon Berlin» beflügelt (immerhin die zweiterfolgreichste Serie im Sky-Portfolio aller Zeiten, nur getoppt von Staffel sieben des HBO-Welterfolgs «Game of Thrones») sollen 2018 mehrere deutsche Produktionen folgen. Begonnen wird mit «Der Grenzgänger», einem Format im populären Scandi-Noir-Stil, das vermutlich um Ostern herum anlaufen wird. Im weiteren Verlauf des Jahres werden Sky-Zuschauer in «Acht Tage» einer Berliner Familie folgen können, die - wie ganz Europa - erfährt, dass ein Asteroid auf die Erde zurast. In acht Folgen erzählt die Endzeit-Serie je einen Tag im Leben der Charaktere. "Die Serie wird schockieren. Wir tun Dinge, die sich andere nicht trauen." Sein Highlight sei aber zweifelsohne das für das Jahresende angekündigte
«Das Boot». Schmidt erklärte, seit einem Kinobesuch zu seiner Abiturientenzeit ein großes Faible für den Stoff zu haben. Erste Ausschnitte aus der Serie legen die Vermutung nahe, dass sich die 2018er Version vor dem damaligen Film nicht verstecken muss.
Unklar ist noch der Starttermin von «Der Pass», einer an «Die Brücke» angelehnten Krimiserie im Alpenraum. Vielleicht geht hier die Ausstrahlung erst 2019 los, hieß es. Im Filmbereich hat sich Sky mit neuen Deals ausgestattet - Vereinbarungen mit MGM und Warner sichern dem Sender den nächsten «James Bond» und das deutsche Highlight
«Aus dem Nichts» von Fatih Akin.
Schmidt unterstrich den starken Start von Sky1 und eine zunehmende Popularität des Senders. So hätten sich die Zuschauerzahlen von
«Masterchef» in Staffel zwei verdreifacht. Eine dritte Staffel ist beschlossene Sache. Die Neuauflage des
«Quatsch Comedy Club» war die erfolgreichste Unterhaltungssendung 2017 bei Sky1, «Buschis Sechserkette» wird ab Donnerstagabend schon fortgesetzt. Sky1-Highlight soll aber die Casting-Show «X-Factor» werden. Das Format ist in Italien ein Straßenfeger, entsprechend sollen italienische Kollegen auch an der Entstehung der deutschen Version beteiligt sein. Produzieren wird UFA Show & Factual. Schmidt betonte, dass das Format in Italien zu 65 Prozent von Frauen gesehen werde, 35 Prozent seien sogar Mädels im Alter zwischen 14 und 29 Jahren. Die eigentlich vierte deutsche Staffel (drei liefen schon bei VOX) startet im Herbst. Sido sitzt in der Jury, Charlotte Würdig ist Teil des Moderations-Duos.
Sehr viel Energie wolle Sky in technische Dinge stecken. Schmidt rief 2018 als Jahr des Kunden aus. So sollen treue Sky-Kunden über ein Loyality-Programm belohnt werden. Sky Go, Sky Ticket sollen im Bereich Content-Discovery verbessert werden. Großes Highlight wird der für zwischen April und Juni geplante Markteintritt des neuen Receivers SkyQ sein. In England und Italien sind die Geräte dem Unternehmen zufolge ein absoluter Erfolg. Kunden mit SkyQ seien zufriedener und kündigen dementsprechend seltener. Für die bisherigen Geräte werde es ein Upgrade geben. Im Lauf des Jahres soll es von Sky zudem eine Soundbox geben, die für optimalen Klang im Wohnzimmer sorgt.
Im Sportbereich lüftete Sky-Chef Carsten Schmidt erste Details zum Champions-League-Deal. Ab September gibt es die Königsklasse nicht mehr im ZDF, dafür in Partnerschaft bei Sky und DAZN. Schwierig sei es, sagte Schmidt, und erklärte noch nicht bis ins letzte Detail des Ausstrahlungsplans gehen zu können. Die groben Züge seien aber klar. Sky-Kunden sehen alle Spiele und alle Tore live. Die Konferenz berichtet von allen Spielen und auch nur Sky wird Konferenzen zeigen. Einzeln und in voller Länge gibt es einige Spiele nur bei DAZN. Schmidt erklärte, dass keiner mehr Einzelspiele deutscher (oder österreichischer) Klubs zeigen werde als sein Sender.
An jedem Dienstag und Mittwoch zeigt man zudem auch ein Topspiel live und exklusiv über die vollen 90 Minuten. Nach der Gruppenphase, also im Achtel- und Viertelfinale, laufen die Rückspiele live nur bei Sky. Heißt: Hinspiele über 90 Minuten dürften bei DAZN sein. Die beiden Halbfinals und das Finale hat Sky aber nicht exklusiv. Selbst Schmidt gab zu, angesichts der Komplexität der Aufteilung der Spiele künftig besser studieren zu müssen. "Wir sind hier sicherlich am Beginn einer Zeitenwende", sagte Schmidt, der auch nochmal betonte, dass Sky mehr Geld denn je in Content investiert - deutschlandweit, aber auch innerhalb der ganzen Gruppe.
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
25.01.2018 23:35 Uhr 4
Das würde mich viel mehr interessieren.
26.01.2018 07:18 Uhr 5
Das ist für mich übrigens auch die Schlüsselfrage! Das, was Sky an größeren Sachen plant, hat für mich bisher kaum Mehrwert, aber das ist ok so lange sie nicht noch mehr der für mich extrem wichtigen Partnersender zusammen streichen.
@ Sentinel2003:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Soundbox groß nachgefragt sein wird, aber vielleicht bin ich zu voreilig - warten wir also Mal die genauen Funktionen des Teils ab. Für mich aber sowieso eher irrelevant, da mein TV-Sound schon seit Jahren über die Heimkino-Anlage läuft.
26.01.2018 13:08 Uhr 6