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Die Woche ohne Quoten: Auf welche Zahlen warten wir gespannt?

Bis mindestens Freitag muss sich die Fernsehbranche weiter in Geduld üben - und darauf hoffen, dass keine Daten verloren gegangen sind. Um welche Werte es besonders schade wäre, haben wir einmal kompakt zusammengestellt.

Sämtliche Fernseh-Ausstrahlungen, die seit dem vergangenen Donnerstag gelaufen sind, warten bislang noch auf das wichtigste Feedback, das ein Schaffender dieser Branche überhaupt bekommt: die Einschaltquote, welche im Normalfall bereits am Morgen nach der Ausstrahlung zumindest in Form vorläufiger Daten vorliegt. Bislang geben sich die Werbetreibenden, die auf die Erhebung angewiesen sind, betont gelassen - was sich rasch ändern könnte, sollten GfK und AGF auch weiterhin nichts liefern können oder sich sogar eingestehen müssen, dass man doch nicht alle Werte nachreichen kann. Aber wo wartet man in diesen Tagen besonders gespannt auf die Rückkehr zur Normalität? Ein kurzer Überblick.

Donnerstag: «Magda» am Scheideweg, ProSieben-Reality braucht Bestätigung


Von besonderer Spannung ist der vergangene Donnerstag, an dem vor allem RTL und ProSieben auf ein Feedback ihrer frischen Inhalte zur Primetime warten. ProSiebens «Get the F*ck Out of My House» war am 4. Januar mit 12,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil ordentlich gestartet, hatte aber auch viel PR-Power in dieses Format gesteckt - und wartet auf ein Feedback, ob der Erfolg mehr als nur eine Eintagsfliege war. Bei RTL wiederum startete um 21:15 Uhr «Magda macht das schon!» in seine zweite Staffel und lief mit 14,6 Prozent eigentlich sehr gut an. Problem: Sämtliche Folgen des ersten Durchgangs hatten bessere Zahlen erzielt; und «Der Lehrer» leitete den Abend mit 18,7 Prozent noch deutlich stärker ein. Zudem spannend: Wie endete die zweite Staffel von «Tannbach» im Zweiten?

Freitag: Bundesliga beschert Buschi banges Bibbern


Dieser Abend stand ganz im Zeichen des Rückrunden-Auftakts der Fußball-Bundesliga, wobei die Partie zwischen Bayer und Bayern ein hohes Publikumsaufkommen versprach. Das könnte vor allem für «5 gegen Jauch» höchst problematisch gewesen sein, denn die über viele Jahre hinweg erfolgreiche Quizshow wusste schon bei ihren ersten beiden Einsätzen mit Frank Buschmann und ohne prominente Gegenspieler für Günther Jauch mit jeweils nur rund zehn Prozent Zielgruppen-Marktanteil überhaupt nicht zu punkten - der Rekordmeister könnte dem Format also unter Umständen sogar den finalen Todesstoß beschert haben.

Wochenende: Handballer warten auf Publikums-Feedback


Ohne die ganz große Dramatik dürften der Samstag und Sonntag über die Bühne gegangen sein, wobei gerade ARD und ZDF gerne noch die Bestätigung dafür abholen würden, einmal mehr den Markt dominiert zu haben - mit Schlager, Krimis und «Inga Lindström» stehen dafür die Chancen mehr als gut. RTL wartet auf die Zahlen von «DSDS», Carolin Kebekus hofft auf viele Zuschauer für ihr Standup-Programm «Alpha Pussy» und ProSieben würde sich sicherlich freuen, wenn die Ausstrahlung der NFL ihre Früchte getragen hätte. Das Sport-Event dieser Tage ist jedoch die Handball-Europameisterschaft, die bislang schon mit zwei Deutschland-Spielen (am Samstag gegen Montenegro und am Montag ungleich spannender gegen Slowenien) bei ARD und ZDF an den Start ging - und die kurz vor dem letzten Vorrunden-Spiel noch überhaupt kein Feedback hinsichtlich ihrer Quotenbilanz erhalten hat.

Brisanter Montag: Clüver geht, Neues zur Daytime - und was ist mit Sheldon?


An gleich mehreren Stellen sehr spannend ist der Montag, wenngleich es bei «Nord Nord Mord» letztlich nur darum gehen dürfte, wie deutlich Robert Atzorn alias Kommissar Clüver bei seinem letzten Einsatz triumphierte und ob es vielleicht sogar noch einmal für neue Bestwerte gereicht hat. Ergebnisoffener in alle Richtungen ist dagegen der ProSieben-Sitcomabend, wobei hier in der Vorwoche «Young Sheldon» mit grandiosen 25,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei insgesamt mehr als dreieinhalb Millionen Zuschauern herausgestochen hatte und sogar die Mutterserie überholt hatte. Bei den Unterföhringern hofft man auf eine weitgehende Bestätigung dieses Sensationsniveaus - und fürchtet ein dramatisches Absacken der Werte nach dem Auftakt-Hype. Zudem spannend: Sat.1 verzichtet um 14 Uhr auf weitere Blaulicht-Formate und testet stattdessen «Jetzt helfen wir ihnen! - Die Problemlöser im Einsatz», wartet aber ebenso noch auf die Publikumsresonanz wie RTL II um 17 Uhr im Rahmen seiner neuen Dokusoap «Station B1».

Dienstag und Mittwoch: «Bones»-Byebye und «Bond»-Bombast


Sicherlich nicht als aufregendster Tag der Fernseh-Historie wird der Dienstag in die Annalen eingehen, ist doch mit die relevanteste Frage hier, wie sich «Bones» und «CSI» aus ihrer monatelangen Zwangspräsenz verabschiedeten. VOX hofft auf einen weiteren tollen Abend für «Die wunderbare Welt der Kinder» und RTL II auf Harald Glööckler als «Prinzessinnenmacher» - viel mehr Drama ist hier dann allerdings auch nicht auszumachen. Der Mittwoch dagegen hat mit «James Bond 007 - Spectre» eine Free-TV-Premiere der Extraklasse anzubieten, während RTL hofft, nach dem guten Start der neuesten «Der Bachelor»-Staffel nicht allzu arg einzuknicken. Und bei ProSieben bangt man um die letzten verbliebenen Zuschauer von «Zoo», nachdem die dritte Staffel hier vor Wochenfrist bereits auf Totalausfall-Niveau gestartet war.

Einiges dabei also, bei dem die Sender gerne eine Rückmeldung hinsichtlich der Massentauglichkeit hätten. Und am Donnerstag startet dann mit «Beste Schwestern» sogar eine neue Comedyserie auf RTL, bei der die Verantwortlichen geradezu auf eine solche Rückmeldung angewiesen sind, bevor es dann am Freitag sogar wieder in den australischen Regenwald geht. Allen voran der private Marktführer ist in diesen Tagen also in besonderem Maße an einer raschen Lösung des Quoten-Problems hochinteressiert.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
17.01.2018 12:26 Uhr Kurz-URL: qmde.de/98415
Manuel Nunez Sanchez

super
schade

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