Neues Jahr, altbekanntes Quoten-Bild: ARD und ZDF dominierten den Dienstag mit einer Doppelfole von «In aller Freundschaft» und einem neuen TV-Krimi. Im Quiz-Segment debütierte Bommes auf neuem Terrain unspektakulär, auch das Jubiläum der «Tagesthemen» verlief ohne großes Spektakel.
Quoten des «Taunuskrimi»-Debüts
Bereits am 2. und 4. Januar 2017 liefen zwei 90-Minüter jeweils zur Primetime, wobei der erste Teil von «Die Lebenden und die Toten» immerhin schon auf 17,2 Prozent aller und 11,7 Prozent der jungen Zuschauer bei 6,06 Millionen gelangte. Der zweite Teil verbesserte sich dann aber sogar noch deutlich auf 20,6 und 12,9 Prozent bei 7,14 Millionen.Das Kalenderjahr 2018 ist noch sehr jung, doch von Startschwierigkeiten kann bei den beiden öffentlich-rechtlichen Sender keine Rede sein: Nachdem man schon den Neujahrsabend mit «Tatort» und «Das Traumschiff» dominiert hatte, war auch am ersten regulären Werktag die Primetime klares gebührenfinanziertes Herrschaftsgebiet: Der erste von zwei
«Ein Taunuskrimi - Im Wald»-Teilen (
lesen Sie hier unsere Kritik zum Zweiteiler) begeisterte im ZDF 6,98 Millionen Fernsehende und kam somit auf einmal mehr herausragende 20,7 Prozent Marktanteil, auch in der jungen Zuschauergruppe standen meilenweit überdurchschnittliche 12,4 Prozent bei 1,28 Millionen auf dem Papier. Der zweite 90-Minüter geht übrigens am Mittwochabend über den Äther - und hatte im Vorjahr sogar noch etwas bessere Werte erzielt als der erste (siehe Infobox).
Das Erste allerdings ließ sich von dieser Übermacht nicht einschüchtern und schickte mit gleich zwei neuen
«In aller Freundschaft»-Episoden eine Marke ins Rennen, die ein ebenso beachtliches wie treues Stammpublikum vorzuweisen hat. Mit 5,35 und 5,44 Millionen sowie Marktanteilen von 15,9 und 16,2 Prozent hatte man zwar gegenüber den Mainzer Kollegen das Nachsehen, wirkte aber entscheidend am Narrativ der öffentlich-rechtlichen Vorherrschaft mit. Und auch das junge Publikum ließ die Klinikserie keineswegs im Regen stehen, sondern bescherte ihr gewohnt starke 8,3 und 9,2 Prozent bei bis zu 0,96 Millionen. Keine schlechten Voraussetzungen also, um auch das anschließende Programm so richtig aufblühen zu lassen.
«Gefragt - Gejagt» und «Tagesthemen» laufen nur auf Senderschnitt
Und das war am Dienstag gar nicht mal so unwichtig, schließlich versuchte sich der Sender um 21:45 Uhr mit einem gänzlich neuen Experiment: Die bislang vornehmlich am Vorabend und zweimal um 20:15 Uhr ausgestrahlte Quizshow
«Gefragt - Gejagt» startete mit dem ersten von vier Familien-Specials, die allesamt in dieser Woche auf diesem Slot ausgestrahlt werden. Und sie startete mit einem deutlichen Publikumsverlust: Mit 3,53 Millionen Fernsehenden und 12,0 Prozent Marktanteil fiel die Show zurück auf Höhe des Senderschnitts, wenngleich es immerhin etwas besser lief als im Normalfall für die Politmagazine auf diesem Slot. Bei den Jüngeren hielten Alexander Bommes und seine Jäger noch 0,65 Millionen bei der Stange, was soliden 6,8 Prozent entsprach.
Um 22:30 Uhr ging dann im Ersten eine besondere Ausgabe der
«Tagesthemen» an den Start, die sich anlässlich ihres 40. Geburtstags nicht nur eine Doppelmoderation, sondern auch ein Schwelgen in Erinnerungen mit bekannten ehemaligen Gesichtern der Nachrichtensendung gönnte (
mehr dazu hier). Das wollten sich 2,57 Millionen Menschen nicht entgehen lassen, wovon 0,50 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Die Folge: Mit 11,0 und 6,5 Prozent war man endgültig im grauen Mittelmaß der Quotenmessung angekommen. Das
«heute-journal» lief übrigens im ZDF schon ab 21:45 Uhr - und feierte seinen Geburtstag mit 17,3 und 8,1 Prozent bei 5,25 Millionen vor deutlich mehr Menschen.
Nach 23 Uhr war es dann nicht mehr so gut um den Publikumszuspruch für das ARD-Programm bestellt, denn die ersten beiden Folgen der norwegischen Dramaserie
«Saboteure im Eis» fielen auf nur noch 6,9 und 7,2 Prozent Gesamt-Marktanteil bei maximal noch 1,19 Millionen Fernsehenden zurück, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls schwache 4,4 und 4,6 Prozent bei bestenfalls 0,27 Millionen verbucht. Im Zweiten versuchte man sich um 22:15 Uhr mit der frischen Reportage
«Aloha - Der Spirit von Hawaii», erreichte damit aber auch nur noch mäßige 10,6 bzw. 6,1 Prozent bei 2,59 Millionen Interessenten.
Unterm Strich war der Dienstag vor allem für den Platzhirsch ZDF ein voller Erfolg, der sich in der Tagesendabrechnung mit 14,4 Prozent klar vor dem Ersten platzierte, das sich mit 11,1 Prozent aber zumindest auch nicht verstecken musste - und den stärksten privaten Mitbewerber RTL (8,0 Prozent) deutlich auf Distanz hielt. Bei den jüngeren Zuschauer kamen hingegen in beiden Fällen nur maue 5,8 und 6,1 Prozent zustande.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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