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«Anne Will» profitiert nur durch die Wahl

Das Erste spricht von einem „deutlichen“ Reichweitenplus – allerdings war dies ausschließlich durch die Bundestagswahl möglich.

Fünf Wochen Winterurlaub gönnt Das Erste seiner erfolgreichen Polittalkerin Anne Will, die mit ihrer gleichnamigen Sonntagabendsendung im Durchschnitt mehr als vier Millionen Menschen zum Einschalten bewegte. Laut Das Erste verfolgten 4,11 Millionen Menschen die Gesprächssendung, das ist ein Plus von 0,16 Millionen Zusehern. Jedoch verschweigt die blaue Eins, dass das Wachstum vorwiegend von den Sendungen nach dem TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schultz und nach der Wahl respektive der «Berliner Runde» zustande kommt. Mit 7,47 sowie 6,36 Millionen Fernsehzuschauern waren dies zwei besonders erfolgreiche Sendungen.

Ohne diese zwei Sendungen verzeichnete «Anne Will» allerdings nur 3,90 Millionen Fernsehzuschauer und hat gegenüber dem Vorjahr rund 50.000 Zuschauer verloren. Beim jungen Publikum musste man sogar ein Verlust von 0,74 auf 0,67 Millionen verkraften. Mit den zwei Ausgaben nach verbuchte Will ein kleines Plus auf 0,76 Millionen junge Fernsehzuschauer. Interessant ist auch, dass die beiden Wahl-Specials ihr knapp über zwei Millionen junge Menschen bescherten. Klar ist auch, dass sie vor der Wahl im Jahr 2017 auf rund 0,71 Millionen junge Zuschauer kam, seit der Wahl wollten nur noch 0,57 Millionen 14- bis 49-Jährige ihre Sendung sehen. Ein ähnliches Bild gab es bei allen Zuschauern: Vor den Wahlen schalteten im Schnitt 4,09 Millionen Zuschauer ein, nach dem 24. September 2017 nur noch 3,53 Millionen Zuseher. Waren die Zuschauer also unzufrieden mit Wills Arbeit oder ist das Interesse nach Polittalkshows nach der Wahl gesunken?

Das ZDF feiert unterdessen das Plus von Maybrit Illner und ihrer Talkshow, die donnerstags um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird. Hier ging es von 2,61 auf 2,76 Millionen Fernsehzuschauer, der Marktanteil wuchs um 0,9 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent. Illner verbuchte somit die besten Werte seit dem Jahr 2003. Das «maybrit illner»-Spezial am Wahlabend trug im Gegensatz zu «Anne Will» nicht zur Quotensteigerung bei, sondern drückte die Werte. Nur 2,03 Millionen Menschen schalteten ein, der Marktanteil lag bei mauen 9,7 Prozent. Jedoch schlug sich Illner an diesem Abend bei den jungen Leuten sehr gut: 0,57 Millionen Zuschauer und 7,1 Prozent Marktanteil wurden nach der «Berliner Runde» generiert. Bei den 14- bis 49-Jährigen blieben die Quoten nahezu stabil: 2017 verbuchte man 0,34 Millionen Zuschauer und 4,6 Prozent Marktanteil.

«Hart aber fair» musste genauso wie «maybrit illner» nach der Wahl Verluste hinnehmen. Frank Plasberg und sein Talk, der montags im Ersten läuft, verbuchte in diesem Jahr nur noch 3,07 Millionen Zuschauer, 2016 wurden noch 3,11 Millionen Menschen erreicht. Die Reichweiten der 14- bis 49-Jährigen sowie die Marktanteile beider Zuschauergruppen sind gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht gesunken.

Sandra Maischberger kam in diesem Jahr auf 1,55 Millionen Fernsehzuschauer und generierte 10,5 Prozent Marktanteil, im Vorjahr verbuchte sie noch 1,73 Millionen Zuseher. Der Marktanteil stieg um 0,1 Prozentpunkte – wie auch bei den 14- bis 49-Jährigen – an. Kurios: Als einzige Polittalkshow legte man nach der Wahl zu. Vor der Bundestagswahl verbuchte «Maischberger» 1,44 Millionen Fernsehzuschauer, danach waren es 1,77 Millionen Menschen. Das ändert sich auch nicht, wenn man ihr Special vom 8. November 2017 heraus rechnet, das bereits um 21.45 Uhr ausgestrahlt wurde.
27.12.2017 12:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/97927
Fabian Riedner

super
schade


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Tags

Anne Will Berliner Runde Hart aber fair Maischberger maybrit illner

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