Kein Thema beherrschte die Nachrichten im April so sehr, wie der Tod des Papstes Johannes Paul II. und die Wahl des deutschen Kardinals Joseph Ratzinger zu seinem Nachfolger, wie der Fachinformationsdienst politikerscreen.de berichtet. Erst mit weitem Abstand dahinter folgen zwei innenpolitische Themen: Zum Einen die Visa-Affäre, die durch die öffentliche Befragung von Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) zusätzlich an Brisanz gewann, und zum Anderen das Dauerthema Arbeitsmarkt. Weitere Top-Themen des Monats waren unter anderem die Diskussionen um die Zukunft der Europäischen Union sowie die vom SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering geäußerte Kritik am Kapitalismus.
Die ausführliche Berichterstattung über die Ereignisse in Rom ließ bei den privaten Sendern RTL und Sat.1 den Anteil politischer Themen auf unter 20 Prozent sinken. Die RTL-Hauptnachrichtensendung
«RTL aktuell» kam auf durchschnittlich 17 Prozent, das entspricht nur vier Sendeminuten. In den Nachrichten des Mitbewerbers Sat.1 sank der Anteil von Politik-Themen auf 18 Prozent oder 3 Sendeminuten. Themen aus den Bereichen Unfall/Katastrophe, Kriminalität sowie Human Interest/Buntes erreichten mit zusammen 20 Prozent (5 Minuten) bei «RTL aktuell» und 15 Prozent (3 Minuten) bei den
«Sat.1 News» fast den Umfang ihrer Politikberichterstattung beziehungsweise überstiegen diesen sogar.
Bei der ARD-
«Tagesschau» und
«heute» vom ZDF gab es der Analyse zufolge ebenfalls Verschiebungen, die Politikanteile blieben laut "InfoMonitor" mit 45 Prozent bei der «Tagesschau» (7 Minuten) und 31 Prozent bei «heute» (7 Minuten) jedoch auf recht hohem Niveau. Die Themenbereiche Unfall/Katastrophe, Kriminalität sowie Human Interest/Buntes spielen hier kaum eine Rolle.
Die Papst-Berichterstattung macht sich im April auch im Profil der beiden Nachrichtenmagazine von ARD und ZDF,
«Tagesthemen» und
«heute-journal», deutlich bemerkbar. Weiterhin hohe Anteile erzielten neben der Politik auch Themen aus den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft/Justiz.
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