Ist der Geduldsfaden gerissen? Stellen sich Serienfiguren einfach viel zu oft viel zu dumm an? Fein, dann zeig doch, dass du es besser kannst!
Notorische Besserwisser, aufgemerkt: Netflix plant eine Serie, bei der das ewige "Gute Güte, ist die Hauptfigur vielleicht dumm! Also, ich hätte das ja alles ganz anders gemacht!"-Gemecker ein Ende finden soll. Wie 'Bloomberg' in Erfahrung gebracht hat, befindet sich das Video-on-Demand-Portal mitten in der Testphase für seine erste erwachsenenorientierte, interaktive Fernsehserie. Ein früher Pitch sah noch eine Serie vor, die sich an Teenager richtet. Laut 'Bloomberg' habe sich Netflix nun aber entschlossen, ein älteres Zielpublikum ins Auge zu fassen.
Netflix testete diese Gewässer bereits im Sommer aus und startete in ausgewählten Märken kinderorientierte Animationsserien, bei denen User die Möglichkeit haben, in bestimmten Situationen die Entscheidungen der Figuren zu beeinflussen. Zu diesen Testserien, die aus technischen Gründen auch in den Zielmärkten in einigen Netflix-Apps nicht abrufbar sind, zählt das Dreamworks-Animation-Projekt «Puss in Book: Trapped in an Epic Tale».
Fernsehmacher weltweit haben Gefallen an dieser Art der Interaktion gefunden. ProSiebens Wissensmagazin «Galileo» führt beispielsweise unregelmäßig "Ich kann …"-Experimente durch, bei denen das Publikum in einem Einspieler in die Rolle eines Entscheidungsträgers schlüpft und live via App in Wendemomenten zwischen mehreren Optionen wählen kann. Im Anschluss an die Ausstrahlung werden diese Rollenspiele auch online zur Verfügung gestellt, so dass man sich nicht weiter dem Mehrheitsentscheid des TV-Publikums beugen muss, wenn man sich in Angela Merkel oder Bundestrainer Jogi Löw hineindenkt.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
06.12.2017 15:48 Uhr 1
Die Entscheidungsfreiheit ist oft nur oberflächlich, am Ende münden alle Pfade wieder in einen Hauptstrang. Allenfalls wechseln die Namen der überlebenden Nebencharaktere.