Der neue Vorstand will jetzt aktiv werden. Bisher konnte der Wegfall der Aufträge des früheren Großkunden Sky nicht kompensiert werden.
Alarmierende Zahlen bei Constantin Medien: Die Geschäftszahlen der Constantin Medien AG sind erheblich niedriger als im Vorjahresquartal ausgefallen und liegen auch im dritten Quartal 2017 unter Plan. Das Unternehmen nennt hierfür vor allem zwei Gründe. Zum einen die Entkonsolidierung der Highlight Communications AG, die sich im dritten Quartal erstmals vollumfänglich auswirkt. Zum anderen ist des die Kündigung des Produktionsauftrags seitens Sky. Sky war 18 Jahre lang Kunde bei der Constantin-Firma Plazamedia, hat dort all seine Studio-Sendungen im Live-Sport-Bereich umsetzen lassen. Im Zuge eines Übernahmeangebots und gerüchteweise auch dem Verhalten von Constantin Medien vor der zurückliegenden Bundesliga-Rechtevergabe hat Sky diese Verträge gekündigt und produziert nun selbst. Sky betonte immer wieder, in den Plazamedia-Studios gar nicht die Möglichkeiten gehabt zu haben, wie nun in den eigenen Räumen von Sky Sport HQ.
Das noch im Vorjahr vom alten Vorstand von Constantin angekündigte Neukundengeschäft liege massiv unter Plan, heißt es nun heute von der AG. Der neue Vorstand, Olaf Schröder als Vorstandsvorsitzender und Dr. Matthias Kirschenhofer als Vorstand Recht und Finanzen, hat nach Prüfung der Geschäftsaktivitäten im Konzern bereits Maßnahmen eingeleitet mit dem Ziel, wieder eine solide Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Sportgesellschaften im Constantin Medien-Konzern zu schaffen. Ins Detail ging man hierzu noch nicht. Der Koinzernumsatz der Firma brach auf 25,1 Millionen Euro ein – im Vorjahresquartal wurden noch etwas mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt.
Der Umsatz im Segment Sport ging im dritten Quartal 2017 massiv um 29,7 Prozent auf 25,1 Millionen Euro zurück nach 35,7 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Neben dem Wegfall der Sky-Gelder liegt auch das Sport1-Digitalgeschäft unter den Erwartungen. Robin Seckler, bei Sport1 für diesen Bereich verantwortlich, hat jüngst seinen Abschied bekannt gegeben. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank im dritten Quartal 2017 auf -6,3 Millionen Euro nach 6,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Vorstand der Constantin Medien AG erhöht seine Prognose für das auf die Anteilseigner entfallende Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2017 bei unveränderten Währungskursen auf voraussichtlich 15 bis 18 Millionen Euro (bisher: 7 bis 10 Millionen Euro).
Grund für die Prognoseanhebung ist die Erwartung des Vorstands, dass die Mehrheit der Aktionäre der Highlight Communications AG auf der Generalversammlung am 1. Dezember 2017 dem Vorschlag des Verwaltungsrats folgen und eine Dividende von 0,30 Schweizer Franken pro Aktie beschließen wird. Für die im Besitz von Constantin Medien befindlichen 20,6 Millionen Highlight Communications AG-Aktien hat der Vorstand am Dienstag einen entsprechenden Beschluss gefasst.
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