Kürzlich startete mit «SMILF» ein neuer Versuch an frühere Comedy-Erfolge anzuknüpfen. Die Serie mit Frankie Shaw kommt nun auch nach Deutschland – zu Sky.
Es wäre vermessen zu sagen, dass die Chefetage von Showtime seit Jahren nichts mehr zu lachen hat. In der Warteschleife stehen zahlreiche gute neue Serien, darunter auch das heiß erwartete Format mit Daniel Craig (das wegen dessen «Bond»-Engagements aber wohl erst 2019/2020 fertig sein wird), zudem immer neue Erfolge mit «Shameless» oder «Homeland». Und dennoch krankt es beim Pay-Sender an einer Stelle. Seit dem Ende von
«Californication» krankt es im Comedy-Bereich. Die Liste der Flops, die der Sender in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, ist erstaunlich lang.
Zum Vergleich: Die Geschichten um Hank Moody brachten es in ihren besten Zeiten auf zwischen 600.000 und 900.000 Zuschauer, in der Spitze waren auch mal mehr als eine Million dabei. Die finale Staffel war dann häufiger als weniger als eine halbe Million Sehern gefallen. Lassen wir aber mal die Annahme gelten, dass eine ordentlich laufende Showtime-Comedy auf rund 500.000 Seher kommen sollte. Nur das gelang kaum einem Format. Zunächst versuchte sich der Sender an «Happyish», einh Format, das schon im Produktionsstadium heftige Krisen zu meistern hatte.
Philip Seymour Hofmann war die Hauptrolle auf den Leib geschrieben worden; mit ihm wurde auch der Pilot gedreht. Nach dessen Tod aber musste man Umbesetzungen vornehmen. Neuer Hauptdarsteller wurde Steve Coogan, der sich dem Vernehmen nach unter anderem gegen Will Ferrell und Woody Harrelson durchsetzte. Doch Quotenerfolg brachte das nicht: Trotz anfangs rund 430.000 Zuschauern sanken die Werte im Verlauf der ersten und einzigen Staffel auf teils unter 200.000. Die Absetzung erfolgte rasch.
In Folge sendete Showtime weitere Comedy-Formate; ein Erfolg aber wollte sich nicht einstellen. So kam
«I’m Dying Up Here» (eine Serie über die Comedy-Stand-Up-Szene in New York) auf bestenfalls 0,21 Millionen Zuschauer, teils waren es aber nur halb so viele. Kurioserweise hat Showtime das Format – vielleicht auch aus Mangel an Alternativen – für eine zweite Staffel verlängert. Mit mehr Drama-Anteilen versehen war die Serie
«Roadies» (Foto), die die Geschichte einer Band (und ihrer Crew) auf Tour erzählte. Die Tatsache, dass J.J. Abrams mitproduzierte, half nicht. Auch hier setzte es einen Quotenflop. Maximal 0,35 Millionen Menschen schalteten ein, teils fiel man aber unter die Marke von 0,3 Millionen.
Sich der vielen Flops bewusst, startete Showtime weitere Versuche, drehte aber an Stellschrauben. Für
«White Famous» arbeitete man sogar wieder mit «Californication»-Erfinder Tom Kapinos zusammen. Hier ist das Ergebnis differenziert zu Betrachten. Die Tatsache, dass zur Premiere nur 0,15 Millionen Menschen einschalteten, war für den Pay-Sender ganz sicher ein herber Schock. Aber: Im Verlauf der ersten sieben Wochen stieg die Reichweite um mehr als 100 Prozent. Teils sahen zuletzt 0,34 Millionen Menschen ab zwei Jahren zu – immer noch wenig, aber die Serie scheint Potential zu haben. Über eine zweite Staffel ist noch nicht entschieden.
Und Licht am Ende des Tunnels scheint auch bei Showtimes jüngster Comedy-Serie zu sein. Mit
«SMILF» erzählt man die Geschichte einer attraktiven jungen Frau, die allerdings schon Mama ist. Mit 0,77 Millionen Zuschauern gestartet war diese Serie die erste, die wirklich an die Ergebnisse von «Californication» anknüpfen konnte. Nur wurden diese starken Werte nicht gehalten. Schon in der zweiten Woche ging es auf 0,55 Millionen Zuschauer bergab, am zurückliegenden Wochenende nun noch 0,48 Millionen Zuseher gemessen. Und dennoch: Endlich scheint Showtime wieder heiße Eisen im Comedy-Feuer zu haben.
«SMILF» startet in Deutschland am Freitag, 24. November, um 20.15 Uhr beim Pay-TV-Kanal Sky Atlantic und ist auch auf Abruf verfügbar.
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