Der um 20.15 Uhr gezeigte «Tatort» fiel gegen starke Konkurrenz unter die 9-Millionen-Marke, wurde aber dennoch in beiden Gruppen Tagessieger.
«Das Verschwinden» im Mediencheck
- "Strukturell ist die Serie zweifelsohne sehr gut gelungen. Die Cliffhanger sind gut gesetzt, die Entwicklungen spannend, die Figurenzeichnungen in sich stimmig und folgerichtig, alles wie aus dem Dramaturgie-Lehrbuch. In Kombination mit dem sehr realitätsnahen Duktus, der sich auch in der Ästhetik und Kameraführung niederschlägt, mag sich ein stimmiges Bild einstellen." Quotenmeter.de, Julian Miller
- "Dass diese stimmungsvolle Serie nicht bei ihren Hauptfiguren verweilen darf, weil sie ja noch einen Krimi-Plot abzuarbeiten hat, ist die traurige Erkenntnis dieses Serienprojekts. Da wird viel Zeit verschwendet mit zwei Polizisten, von denen natürlich einer der gute Cop ist (der Michelle Grabowski als Einziger glaubt, dass ihrer Tochter etwas zugestoßen sein könnte) und der andere der böse, latent rassistische Cop, der den dealenden Tarik als Schuldigen ausgemacht hat."Zeit.de, Carolin Ströbele
- "Eine längere Laufzeit bedeutet nicht zwangsweise größere Tiefe. In den sechs Stunden, die das Erste in vier Mal 90 Minuten ausstrahlt, wuchert die Geschichte eher immer mehr in die Breite, während sie doch an der Oberfläche bleibt."spiegel.de, Oliver Kaever
Krimi-Herbst im Ersten: Nicht nur donnerstags wird in diesen Wochen ermittelt, was das Zeug hält (aktuell im Norden Deutschlands, ab Anfang November dann zwei Mal in Barcelona, später auch noch in Tel-Aviv), sondern auch sonntags gibt es nun noch mehr Crime.
«Anne Will» darf – oder muss – in den eigentlich spannenden Zeiten der Koalitionsbildung zwei Sonntage lang pausieren. Sie muss Platz machen für das ambitionierte Projekt
«Das Verschwinden», das Das Erste als Vierteiler zeigt. Ab 2018 dürfen sich auch die Dritten bedienen und die Produktion wahlweise aber auch als achtteilige Miniserie zeigen. Nun sind Krimis am Sonntag um 21.45 Uhr nicht neu – schon die vergangenen Jahre über wurden im Dezember etwa auf dem Slot alte «Tatorte» wiederholt. 4,05 und 5,93 Millionen Menschen sahen hier etwa im vergangenen Jahr zu, die Quote lag bei 15,1 und 20,4 Prozent.
Irgendwas in diesem Bereich dürfte also auch die Messlatte für die neue ARD-Produktion «Das Verschwinden» sein, die am Premieren-Abend bei Weitem kein leichtes Spiel hatte. Formel 1 lief bei RTL, Sat.1 startete «The Voice of Germany» und «Grill den Profi» hatte immerhin ein prominentes Vorbild. Zwar erreichte «Das Verschwinden» die oben angesprochene Messlatte nicht ganz – das Debüt ging dennoch nicht schief.
Mit 13,9 Prozent Marktanteil insgesamt und 7,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen landete man gut oberhalb des Senderschnitts. Spannend zu beobachten sein wird nun sicherlich, wie sich die kommenden drei Teile schlagen, die zumindest nicht immer einen so hervorragenden Vorlauf haben wie nun das Debüt. Das könnte sich auf einen Lürsen-und-Stedefreund-
«Tatort» verlassen, die beste Werte einfuhr. Die 9-Millionen-Marke, wie zuletzt regelmäßig, wurde diesmal ganz knapp nicht geknackt.
Stattdessen kam der ARD-Kultkrimi ab 20.15 Uhr auf 8,92 Millionen Zuschauer und 24,6 Prozent Marktanteil – also durchaus sehr schöne Werte. Mit 20,6 Prozent landete man sogar ganz knapp vor Sat.1, das mit «The Voice of Germany» mal so richtig abzuräumen wusste und ebenfalls eine klasse Performance ablieferte.
Übrigens: Weitere Sendetermine von «Das Verschwinden» sind: Kommenden Sonntag um 21.45 Uhr sowie dann am Montag, 30. Oktober und Dienstag, 31. Oktober – ebenfalls immer zu dieser Zeit.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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