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Oh «mother!»: Sind dies die schlechtesten Filme aller Zeiten?

Keine Versetzung für diese Filme: Ein US-Marktforschungsunternehmen bittet seit Jahrzehnten das zahlende Publikum darum, Schulnoten an neue Kinostarts zu vergeben. Nur 19 Filme erhielten mit einem F die Tiefstnote …

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Auswahl der CinemaScore-Publikumslieblinge: Für diese Filme gab es die Bestnote

  • «Aladdin»
  • «Auf der Flucht»
  • «Der Club der toten Dichter»
  • «Der König der Löwen»
  • «Der mit dem Wolf tanzt»
  • «Forrest Gump»
  • «Gegen jede Regel»
  • «Harry Potter und die Kammer des Schreckens»
  • «Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen»
  • «Oben»
  • «Rapunzel – Neu verföhnt»
  • «Schindlers Liste»
  • «Terminator 2 – Tag der Abrechnung»
  • «Titanic»
  • «The Help»
  • «The King's Speech»
«Wolf Creek» (2005)
Der australische Indie-Horror «Wolf Creek» ist ein komplizierter Fall: Die Horror-Fachpresse war weitestgehend von dem Film angetan, feierte etwa seine stylisch-naturalistische Ästhetik und die raue Gewaltdarstellung. Die Mainstreampresse wiederum war ob der gemächlichen Erzählung und der drastischen Gewaltspitzen zwiegespalten. Weshalb das US-Publikum «Wolf Creek» so abgestraft hat? Darüber lässt sich nur mutmaßen. Die Trailer suggerierten einen klassischen Horrorfilm, während «Wolf Creek» weitestgehend die für morbides Amusement sorgende erzählerische Distanz missen lässt und das Leid der Opfer unmittelbar zeigt – vielleicht sorgte diese Publikumstäuschung für strenge Noten ...

«Bug» (2006)
Und noch ein Horrorfilm ... oder auch nicht: Die deutsch-amerikanische Koproduktion adaptiert ein gleichnamiges Theaterstück und zeigt Ashley Judd als Frau, die in einem Motel einen paraniden Mann (Michael Shannon) kennenlernt. «Der Exorzist»-Regisseur William Friedkin erachtet «Bug» als tiefschwarze Komödie mit romantisch-schaurig-abenteuerlich-melodramatischen Zügen, doch das Marketing verkaufte die klaustrophobische Erzählung als klassischen Horrorfilm.

«The Wicker Man» (2006)
Die Neuauflage eines Kult-Indie-Thrillers wurde zum Gespött des Internets – unter anderem aufgrund von Nicolas Cages maßlos übertreibender Performance, sinnloser Dialoge und einem dramatischen Mangel an Spannungsmomenten. Neben Web-Häme und grauenvollen Kritiken winkte auch die Tiefstnote bei CinemaScore.

«Ich weiß, wer mich getötet hat» (2007)
Mehr noch als Nicolas Cage hat Mitte der 2000er Lindsay Lohan einen Karriereknick durchgemacht. Den Tiefstpunkt in Sachen medialer Aufmerksamkeit erlebte sie mit diesem Psychothriller über einen Zwilling, der von einem sadistischen Killer entführt wird. Die 12-Millionen-Dollar-Produktion nahm weltweit 9,7 Millionen Dollar an den Kinokassen ein und wurde für neun Goldene Himbeeren nominiert. Von diesem Antipreis gingen letztlich acht Stück an den von Kritikern verrissenen Thriller.

«Desaster Movie» (2008)
Das Autoren- und Regie-Duo Jason Friedberg und Aaron Seltzer gehörte zum Autorenteam von «Scary Movie» und machte sich 2006 mit der RomCom-Parodie «Date Movie» erstmals einen eigenen Namen. Bereits diese Produktion wurde von der Kritik verrissen, ein Jahr später folgte «Fantastic Movie», 2008 kam es zum Doppelschlag mit «Meine Frau, die Spartaner und ich» und «Desaster Movie». Jeder einzelne dieser Filme kam bei der Kritik schlechter an als der jeweils vorherige – und mit «Desaster Movie» brach dem Duo auch ein Großteil des zahlenden Publikums weg. Da war der Name Programm ...

«The Box – Du bist das Experiment» (2009)
«Donnie Darko»-Regisseur und -Autor Richard Kelly legte fünf Jahre nach seinem gefeierten Langfilmdebüt eine Bauchlandung hin: Seine Dystopie «Southland Tales» kam bei der Presse mies weg und fand sonst kaum Beachtung. 2009 sollte der Mysteryfilm «The Box» sein Comeback markieren – stattdessen stieß der Film mit Cameron Diaz, James Marsden und Frank Langella weitestgehend auf irritierte Kritiker und ein offensichtlich sehr verärgertes US-Publikum. Seither hat Kelly keinen Film mehr in die Kinos gebracht.

«Silent House» (2012)
Das von Chris Kentis und Laura Lau inszenierte Remake eines gleichnamigen Horrorfilms aus Uruguay spaltete die Filmpresse: In Echtzeit gefilmt und mit Elizabeth Olsen in einer starken Rolle versehen, fand der sich in einer ausführlichen Plansequenz abspielende Indie einige euphorische Befürworter, während andere Kritiker ob des effektstarken Twists und der sparsamen Lichtsetzung an «Silent House» keinerlei Gefallen gefunden haben. Aufgrund des traditionelleren Bildes, den das Marketing von diesem Film zeichnete, war der Publikumsfrust wohl vorprogrammiert.

CinemaScore, der strenge Lehrer

Die Noten der CinemaScore-Auswertung sind nicht unumstritten. So kritisierte gegenüber 'Deadline Hollywood' ein anonymer Entscheidungsträger bei Paramount Pictures, dass der mit einem "F" benotete Found-Footage-Horror «Devil Inside» eine zu harsche Durchschnittsbewertung erhalten hat. Unter Berufung auf die Ergebnisse der CinemaScore-Publikumsbefragung zum Film merkt er an:


"Die Leute lieben oder hassen uns, aber ich glaube, dass ein böser Geist in CinemaScore gefahren ist. Denn die Noten, die wir erhalten haben, waren: 16% A, 18% B, 24% C, 23% D und 19% F. Ich gebe zu, nur auf eine öffentliche Schule gegangen zu sein, aber das hätte uns doch ein C einbringen müssen?!"
«The Devil Inside» (2012)
Die kostengünstige Found-Footage-Produktion «The Devil Inside» fiel bei der Kritik zwar durch, doch mit weltweiten Einnahmen von 101,8 Millionen Dollar dürfte dies den Machern dieser 1-Millionen-Dollar-Produktion relativ egal sein. Die arg frustrierte Publikumsreaktion sollte sie allerdings ebenso wenig verwundern: Der Film endet auf einem Cliffhanger, mit dem Hinweis, die Auflösung sei online zu finden.

«Killing Them Softly» (2012)
Erneut ein Film, dem das Marketing sein Genick gebrochen haben dürfte: Der nachdenkliche, das Genre dekonstruierende Gangsterfilm «Killing Them Softly» mit Brad Pitt in der Hauptrolle wurde von der Kritik als schwarzhumorige, anspruchsvolle Allegorie auf die Weltwirtschaftskrise geachtet. Dem Publikum wurde vorab vom Marketing indes ein traditioneller Gangsterthriller versprochen ...

«mother!» (2017)
Der jüngste Film von «Black Swan»-Regisseur Darren Aronofsky setzte auf ein rätselhaftes Marketing, das einen Mindfuck von einem Horrorthriller suggerierte und unter anderem Parallelen zu «Rosemaries Baby» zeichnete. Stattdessen ist das Jennifer-Lawrence-Vehikel ein kurioser Genremix aus Psychothriller und kunstvoller Allegorie, an dem sich die schreibende Zunft spaltete.
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15.10.2017 12:28 Uhr Kurz-URL: qmde.de/96465
Sidney Schering

super
schade


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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Kingsdale
15.10.2017 18:53 Uhr 2
Schon ziemlich interessant wie man mit sovielen Fremdwörtern um sich schmeißen kann, so das niiemand mehr versteht, was eigentlich gemeint ist.
Sentinel2003
15.10.2017 19:28 Uhr 3
Wollte ich grad sagen, ich versteh fast nur "Bahnhof"..... :wink:
Nr27
16.10.2017 18:55 Uhr 4
Meint ihr mich? Ich habe genau zwei Fremdwörter verwendet: "Algorithmus" ist nunmal das Fachwort und ich kenne da auch kein passendes Synonym (Hilfe, schon wieder ein Fremdwort ...); und "Korrelation" habe ich im Grunde genommen gleich selber in der Klammer erklärt. Gut, "Extrem" ist streng genommen auch ein Fremdwort, aber das sollte ja wohl wirklich keinen überfordern, oder? Mal davon abgesehen, daß ich sowieso nicht einsehe, warum ich meinen Wortschatz künstlich einschränken sollte, zumal bei einem sehr fachspezifischen Thema ...
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