Der Wahlkampf zwischen Angela Merkel und Martin Schulz war geprägt von einzelnen Schicksalen – das nervte.
Die meisten Bundesbürger freuen sich, dass am 24. September 2017 gewählt wurde. Endlich ist der Wahlkampf vorbei – auch wenn ein Großteil der Bevölkerung mit dem Ergebnis unzufrieden ist. Bundeskanzlerin Angela Merkels als auch ihr Herausforderer Martin Schulz stellten sich in sogenannten Town-Hall-Meetings die Fragen der Bürger. Natürlich durfte ein Vorabfilm nicht fehlen, in dem der Paketfahrer vorgestellt wurde, der – Überraschung – mit Geldproblemen zu kämpfen hatte.
Auch in größeren Diskussionsrunden, in denen fast alle Spitzenkandidaten vertreten waren, wurden Einspielfilme gezeigt und die sachliche Debatte auf eine Familie herunter gebrochen. Ein Familienvater beklagte, dass er trotz großem Erbe, neuer Fahrräder und einem neuen Haus keine 300 Euro im Jahr spart, weil er den vollen statt den reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Windeln bezahlen muss – Hundefutter aber nur mit sieben Prozent besteuert wird.
Das Herunterbrechen komplexer Themen auf Einzelschicksale hat in diesem Wahlkampf vor allem der Diskussion geschadet. Obwohl sehr viele unterschiedliche Wahlsendungen produziert wurden, kratzen fast alle an der Oberfläche. Über die Qualität der Sendungen diskutieren in dieser Woche mit Gastgeber Fabian Riedner Max Becker.
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