Wie lief «Tanz der Teufel» beim Sender, der gar nicht so auf Quoten achtet? Das und mehrere andere untergegangene Quotendetails der vergangenen Tage.
Teuflisch-schöne Quoten für endlich freigegebenen Horrorklassiker
Was lange, lange währt, wird endlich mit guten Quoten belohnt: Am Sonntag, dem 24. September 2017, feierte Sam Raimis einflussreicher Horror-Meilenstein
«Tanz der Teufel» 36 Jahre nach seiner Kino-Uraufführung in ungekürzter Fassung seine deutsche Free-TV-Premiere. Tele 5 lockte damit zahlreiche Horrorfreunde zu sich:
Ab 22.35 Uhr schauten 0,23 Millionen TV-Nutzer rein. Somit ergatterte der Low-Budget-Film, der jahrelang ein trauriges Dasein auf dem Index führte und nun dank einer Neuprüfung durch die FSK ab 16 Jahren freigegeben ist, teuflisch gute 1,4 Prozent Marktanteil. Und selbst wenn uns Tele 5 dafür in die Hölle jagen sollte, dass wir kurz zu den klassisch umworbenen Fernsehenden schielen: Mit 1,5 Prozent Marktanteil kam der Film, der Hauptdarsteller Bruce Campbell zur Genrelegende gemacht hat, in der werberelevanten Zielgruppe ebenfalls mächtig gut weg.
Wahlparty der anderen Art
Zugegeben: Im TV funktionierte die Wahlberichterstattung von RTL II am Abend der Bundestagswahl nicht wirklich. Gerade einmal 2,4 Prozent der Umworbenen sahen die «RTL II News» ab 20 Uhr. Dafür feierte der Sender aber im Netz einen Erfolg. Neben einer Wahl-Party bei funk, organisierte auch der private Content-Anbieter eine Liveshow für junges Publikum.
Gezeigt wurde das dreieinhalbstündige Format aus dem Newsroom von RTL II via Facebook live. Nach RTL II-Angaben hat man damit mehr als drei Millionen Personen erreicht. Darüber hinaus wurde durch Shares, Reaktionen und Kommentare über 47.000 Mal mit dem Stream interagiert. Das Angebot wurde vor allem von einer jungen Zielgruppe angenommen. 94 Prozent der Nutzer waren unter 45 Jahre alt. Der Untertitel der Sendung "Deine Fragen. Deine Antworten. Deine Ergebnisse" hielt laut RTL II sein Versprechen. Die Zuschauer konnten den Moderatoren Fragen vorschlagen, die durch Experten und Politiker unmittelbar beantwortet wurden. Aber nicht nur das: Immer wieder wurden sie aufgerufen, direkt im Livefeed per Hashtag oder Emoji über Themen abzustimmen, zum Beispiel zur Beliebtheit möglicher Koalitionen. Darüber hinaus flossen ihre Kommentare direkt mit dem Feed live in die Sendung ein.
Matthias Walter, Chefredakteur RTL II: "Das war Wahlberichterstattung 2.0. Mit unserem Wahlformat haben wir die junge Generation live in einem sozialen Medium, schnell, einfach und mobil konsumierbar mit den wichtigsten Infos zur Wahl versorgt. Wir freuen uns sehr, dass das Angebot so gut angenommen wurde."
Die Wahlsendung war vergleichbar mit einer vollen TV-Produktion. Moderator Christoph Hoffmann führte durch die Sendung, präsentierte aktuelle Prognosen und Hochrechnungen und schaltete mehrfach in die TV-Sendung aber auch zu den Außenreportern. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Michael Koß analysierte Steffi Brungs in der Redaktion die Zwischenergebnisse.
Sandra Kuhn hatte Vertreter der sechs Partei-Jugendorganisationen zu Gast und diskutierte mit ihnen über mögliche Folgen der Wahl - und das ein wenig anders als üblich, auch mal mit Emojis als Antworten oder der Disziplinierung der Politiker durch ein "Phrasenschwein". Die Reden der Kanzlerkandidaten Angela Merkel und Martin Schulz nach den ersten Hochrechnungen wurden live übertragen.
«Kommissar Rex» bellt wieder lauter
Steigende Zuschauerzahlen hat Sat.1 Gold am Montagabend verbucht. Zwei Episoden aus der vierten «Kommissar Rex»-Staffel bescherten dem Best-Ager-Sender im Schnitt 0,62 und 0,66 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Zuletzt hatten meist um die 0,5 Millionen Menschen die einstige Sat.1-Krimiserie, die in Wien spielt, angesehen. Somit lag Sat.1 Gold am Montagabend etwa deutlich vor Schwestersender sixx: Dort kamen zwei Wiederholungen der US-Familien-Serie «Gilmore Girls» nur auf 0,14 und 0,16 Millionen Zuseher.
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30.09.2017 10:44 Uhr 1