Sehr starke Quoten holt auch die Runde von «Anne Will». «Maybritt Illner» ging vielleicht etwas zu spät auf Sendung, als schon vieles diskutiert und besprochen war.
Die Wahl 2013
Das Erste:
Wahlsondersendung: 5,22 Mio., 21,6%
«Tagesschau»: 9,13 Mio., 28,1%
«Berliner Runde»: 5,81 Mio., 16,9%
ZDF:
Wahlsondersendung: 3,08 Mio., 14,3%
19-Uhr-«heute»: 4,89 Mio., 16,9%
«Berliner Runde»: 3,00 Mio., 8,7%
«heute-journal»: 4,05 Mio., 14,4%
RTL:
«RTL Aktuell»: 2,70 Mio., 9,7% gesamt, 10,9% Zielgruppe
Sat.1:
«Sat.1 Nachrichten»: 1,98 Mio., 6,1% gesamt, 7,7% Zielgruppe
Das überraschende Wahlergebnis der Bundestagswahl 2017, also die herben Verluste für die Union und die SPD, sowie die AfD als neue drittstärkste Kraft, haben am Sonntag deutlich mehr Interesse an Politik geweckt als noch vor vier Jahren. Gut ablesbar war dies etwa an der wieder vom Ersten und dem ZDF zeitgleich gezeigten
«Berliner Runde» ab 20.15 Uhr. Die diesmal sogar 60 Minuten lange Sendung (2013 gab es sie 45 Minuten lang) kam zusammen auf 10,34 Millionen Zuschauer. Vor vier Jahren holte die so genannte Elefantenrunde bei beiden Sendern 8,81 Millionen Zusehende insgesamt.
Zurück aber ins Jahr 2017: Das Erste war mit der Übertragung der Talkshow erfolgreicher: 7,05 Millionen Zuschauer sorgten hier für 20 Prozent Marktanteil insgesamt und für zudem auch sehr starke 20,4 Prozent bei den Jungen. Vor vier Jahren lag die während der «Berliner Runde» ermittelte Quote bei den 14- bis 49-Jährigen nur bei 14,8 Prozent im Ersten. Das ZDF kam in diesem Jahr auf 3,29 Millionen Zuseher und wusste ebenfalls bei den Jungen zu punkten: Hier standen 10,3 Prolzent Marktanteil auf der Uhr. Heißt auch: Mehr als 30 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sahen die Sendung.
Gefragt waren auch andere einordnende Formate. Im Ersten etwa ging
«Anne Will» ab 21.30 Uhr On Air – zu Gast war unter anderem ein sich mit dem Publikum anlegender Alexander Gauland von der AfD. 6,36 Millionen Menschen sahen den einstündigen Talk. 20,2 Prozent wurden insgesamt gemessen, 17,5 Prozent bei den Jungen. Für «Anne Will» war dies die zweitbeste Quote in der Sende-Historie, nur ihre Show direkt nach dem «TV-Duell» zwischen Angela Merkel und Martin Schulz war noch gefragter.
Meistgesehenes Format des Sonntags war derweil erwartungsgemäß die 20-Uhr-
«Tagesschau», die auf 9,60 Millionen Zuschauer und 28 Prozent Marktanteil kam. Bei den Jungen wurden für die von Jan Hofer moderierte Produktion 26,8 Prozent ausgewiesen. Stark liefen auch die Nachrichten im ZDF. Ein fast 45 Minuten langes
«heute-Journal» mit Marietta Slomka etwa kam auf 3,29 Millionen Zuschauer. Dass insgesamt nur 10,8 Prozent heraussprangen, dürfte der zeitgleich sendenden «Anne Will» geschuldet sein. Mit 9,4 Prozent bei den Jungen kann die «heute-Journal»-Redaktion dennoch zufrieden sein.
Getalkt wurde übrigens danach auch noch: In einem Special von
«Maybrit Illner» ging es ab 22.30 Uhr natürlich auch um das Wahlergebnis und seine Folgen. Hier ließ das Interesse dann aber spürbar nach. Nur noch 2,03 Millionen Menschen schauten zu, die Quote insgesamt fiel auf 9,7 Prozent.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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