Ein spannender TV-Herbst für EndemolShine Germany beginnt: Am Montag startet die zweite Staffel von «MasterChef» bei Sky1 mit einigen Überarbeitungen. Aber auch an «6 Mütter», «Hot oder Schrott» oder «Wer wird Millionär?» schraubt der für Shows verantwortliche Fabian Tobias derzeit. Im Exklusiv-Interview gibt er sich aber auch zufrieden selbstkritisch mit der RTL-Sommershow «The Wall».
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Buschi hat das hervorragend gemacht. Er hat nicht nur ein exzellentes Gefühl für Menschen, sondern war in jeder Hinsicht absolut stilbildend. So etwas binnen sieben Folgen hinzukriegen, muss man erst einmal schaffen.
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Fabian Tobias über die Moderation von Frank Buschmann bei «The Wall»
Im Sommer hatten Sie die erste Staffel von «The Wall» bei RTL On Air – über sieben Wochen hinweg war das Format „Talk of the Town“. Somit dürften Sie Ihr Ziel erreicht haben?
Es hat mich sehr gefreut, dass unser Programm binnen kurzer Zeit so dermaßen ins Bewusstsein der Zuschauer gekommen ist. Wenn man heute über «The Wall» spricht, haben alle diese futuristische und ein bisschen mystische Wand vor Augen. So muss es sein. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht auch kritisch mit den sieben Episoden auseinandergesetzt haben.
Wenn wir über den Moderator sprechen: Frank Buschmann war hierfür ein Glücksgriff?
Buschi hat das hervorragend gemacht. Er hat nicht nur ein exzellentes Gefühl für Menschen, sondern war in jeder Hinsicht absolut stilbildend. So etwas binnen sieben Folgen hinzukriegen, muss man erst einmal schaffen. Er hat unsere sehr energiegeladenen Kandidaten toll gehandelt. In den sozialen Netzwerken wurde wild spekuliert, ob wir da vielleicht Schauspieler gecastet haben. Das ist natürlich Quatsch. Aber hier sind wir an einem Punkt, den wir selbst kritisch hinterfragen. In einer möglichen zweiten Staffel würden wir also darauf achten, dass das Natürliche noch mehr in den Fokus rückt.
Anders gesagt: Würden wir in einer zweiten Staffel genauso oft „Schatzi, ich liebe dich und wir haben so tolle Kinder und ein wunderbares Leben, für das ich so dankbar bin“ hören?
Man muss wissen: Ja, die Kandidaten waren sehr aufgedreht an der Wand. Wir haben ihnen aber keine Texte an die Hand gegeben und sie diese aufsagen lassen. Natürlich haben wir bewusst sehr temperamentvolle Kandidaten ausgewählt. Das wollten wir so. Ich glaube, dass die Wand das Temperament noch befeuert hat. Das hat man auch an den Reaktionen des Publikums gesehen, denn auch das war teilweise extrem angespannt, elektrisiert und ergriffen. Das hat sich dann auch wieder auf die Kandidaten übertragen. Vermutlich würden wir in Staffel zwei nicht nur die Entertainer unter den Kandidaten suchen, sondern auch welche, die etwas bodenständiger wirken.
«Hot oder Schrott» holte zuletzt bis zu 13,6 Prozent am Vorabend, über neun Prozent in der Primetime. Somit ist das Format eine der großen Überraschungen der vergangenen Monate?
Die Sendung ist ja schon Anfang 2016 gestartet und hatte direkt zu Beginn starke Werte. Die Überraschung war eher, dass wir uns 2017 nochmal sehr deutlich steigern konnten. Das Erfolgsrezept ist hier aus meiner Sicht der enorm starke Cast, der sich mit etwas befasst, was Deutschland interessiert. Wir sind das Land in Europa mit den meisten Patent-Anmeldungen. Die Leute interessieren sich einfach für verrückte Produkte und Erfindungen. Und wir haben bei «Hot oder Schrott» eine neue und für Zuschauer wohl spannende Erzählweise gefunden. Ein eigenes Storytelling mit hohem Tempo und teilweise im Clip-Show-Stil. Nicht zuletzt ist es uns gelungen, dem Format in Deutschland einen eigenen Anstrich zu geben. Die Show kommt ja aus England, heißt dort «Big Box, Little Box». Wir haben das Format gemeinsam mit der starken VOX-Redaktion um Kai Sturm überarbeitet. Wir haben die Preisfrage am Schluss formatiert. Das machen die Engländer so nicht. Wir stellen Stärken und Schwächen des Produkts stärker heraus. Auch das gibt’s im Original nicht.
Und auf der letzten Seite des Interviews: Wie groß sind die Sorgen um den Endemol-Klassiker «Wer wird Millionär?»?
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