Am 24. September findet hierzulande die Bundestagswahl statt, dann erfährt der Wähler ob Angela Merkel oder Martin Schultz in den nächsten vier Jahren das Land regiert. Nicht nur die TV-Anstalten haben deshalb ihr Programm angepasst, auch bei den privaten Rundfunkanstalten erwartet die Zuhörer Sondersendungen.
Die kommenden Wochen bleibt es weiterhin stressig für die Spitzenkandidaten der großen Parteien. Allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Martin Schulz sind gefragter denn je. Nicht nur im Fernsehen pendeln sie von einer Sendung zur nächsten («Mit einem Tisch an…», «Die 10 wichtigsten Fragen der Deutschen», «Das TV-Duell») und stellen sich den Fragen der Zuschauer. Sondern auch bei den Radioanstalten ist ihre Präsenz gefragt. Natürlich versuchen sie auch „On Air“ den Wählern ihr Programm schmackhaft zu machen und buhlen um Stimmen. Viel Zeit bleibt ihnen dafür nicht mehr, denn schon am 24. September entscheidet das Volk darüber wer in den nächsten vier Jahren Deutschland vorantreiben soll. Doch entschieden ist die Wahl deshalb noch nicht, denn vor dem TV-Duell ist nach dem TV-Duell und das bedeutet weiter intensiv für das eigene Programm zu wählen und vor allem Unentschlossene und Nicht-Wähler zu gewinnen. Doch: Gilt das für alle Radioprogramme gleichermaßen? Befassen sich die sonst eher auf Unterhaltung getrimmten privaten Radiosender in diesen Wochen wirklich intensiv mit Politik?
Der Terminkalender aller Spitzenkandidaten platzt derzeit jedenfalls aus allen Nähten und schon vor einigen Tagen standen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Konkurrent Martin Schulz den FFH-Morningshow-Moderatoren Daniel Fischer und Julia Nestle Rede und Antwort. Merkel wurde in Fulda mit Fragen rund um die Themen Dieselfahrverbote, Job und Familienplanung und Terror und Sicherheit gelöchert. Ihr Konkurrent stellte sich dem «FFH-Kanzler-Check» in Frankfurt. Die amtierende Kanzlerin wirkte wie gewohnt entspannt, freundlich und professionell, Schulz hingegen selbstbewusst, authentisch und sehr zugewandt. Beide wurden von einer Schar Menschen empfangen, die die Spitzenkandidaten einmal live erleben wollten und sich erhofften Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Die kurzen, exklusiven Interviews sind aktuell übrigens auf der Homepage des Privatsenders zum Anhören verfügbar, sodass auch all diejenigen die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten auf ihre Kosten kommen. Doch auch auf dem Internetauftritt von FFH erwarten euch ausführliche Informationen zur Bundestagswahl in Form eines FAQs zur Wahl und einem Vergleich der Wahlprogramme. Wessen Strategie am Ende die überzeugendere ist oder wer sich bis auf die Kochen blamiert und wie die Kernpunkte der einzelnen Parteien aussehen, erfahren die Hörer in Hessen (und auch außerhalb) zudem in den täglichen Formaten der FFH-Redakteure.
Wer sich nun denkt: „Mir brennt aber auch noch eine Frage auf dem Herzen“ hat Glück, denn radio ffn sammelt aktuell fleißig Zuschauerfragen für die Rubrik „Franky trifft“. Egal ob zur Bildung, innere Sicherheit, der Rente oder Wohnungsmangel – alles was den Bürger bewegt ist erlaubt. Auch hier müssen sich Angela Merkel und Martin Schulz dem Volk stellen und treffen dann auf ffn-Morgenmän Franky, der Stimme der Morningshow von Niedersachsens Marktführer. Diesmal bekommen beide aber Konkurrenz von Christian Lindner (FDP), Cem Özdemir (Die Grünen), Sarah Wagenknecht (Die Linke) und Alexander Gauland (AfD), die ebenfalls die Chance erhalten auf Stimmenfang zu gehen. Wessen Zuschauerfrage ausgewählt wurde, ist noch bis einschließlich 16. September zu hören. ffn will bis dahin täglich nicht nur die Politiker vorstellen, sondern auch die Interviews ausstrahlen. Verpasst? Auch hier kein Problem, denn alle Interviews wird es auf den Social-Media-Kanälen, sowie auf der Homepage von FFN geben, wo eigens eine „Franky trifft“-Seite errichtet wurde – inklusive Fotos natürlich.
In München treffen die Spitzenkandidaten dann bei radio gong aufeinander, diesmal stellenweise sogar im Doppelpack: Für die Grünen treten an Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckhard, für die Linken Sarah Wagenknecht und Dietmar Bartsch und für die AfD sind Alice Weidel und Alexander Gauland geladen. Angela Merkel erhält vielleicht, vielleicht aber auch nicht Stützenhilfe von Horst Seehofer, während Martin Schultz und Christian Lindner sich alleine den Fragen der Zuhörer stellen. Auch hier können Fragen bequem per Kontaktformular gestellt werden. Die Antworten bei Radio Gong werden am 17. September und somit genau eine Woche vor der Wahl enthüllt.
Antenne Bayern, Deutschlands meistgehörtes Privatradio, macht ebenfalls den Morgen-Mann zur Fachkraft für Politik. Wolfgang Leikermoser wird die Spitzenleute aller fünf im Bundestag vertretenen Parteien treffen – also CSU, CDU, SPD, Grüne und Linke. Dabei geht es neben den politischen Programmen der Parteien natürlich auch um Persönliches der Kandidaten. Der Sendetermin der Interviews ist für Freitag, den 22.09. vorgesehen. Dabei werde es keine politische Sondersendung im eigentlichen Sinne geben, sondern eine Berichterstattung den ganzen Tag über, kündigt Antenne Bayern an.
Auch Radio NRW, der Radioverbund im Westen, kümmert sich ausführlich um Wahl-Vorberichte. Der SPD-Spitzenkandidat stellte sich am 6. September den Fragen der Moderatoren, Wagenknecht zog am 7. September nach. Schon Ende August und Anfang September kamen AfD-Mann Gauland und Grünen-Spitzenfrau Katrin Göring-Eckart vor. FDPs Christian Lindner wird am kommenden Freitag von José Narciandi, Leiter des Landtagsstudios Düsseldorf ab 18 Uhr befragt. Direkt im Anschluss, also ab 19 Uhr, stellt sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel den Fragen von Radio NRW. Und wer genug von den Spitzenkandidaten hat, der erfährt verteilt über den Tag bei Radio NRW auch ungewöhnliche Details zur Wahl – etwa wie die Wahl im Gefängnis funktioniert und wie man eigentlich Nicht-Wähler für sich gewinnt? Gerade letzteres ist für SPD-Kanzlerkandidat Schultz ein wichtiger Schachzug. Ob es ihm gelingt nicht nur die Nicht-Wähler, sondern auch die Unentschlossenen bis zum Wahltag für sich zu gewinnen? Entschieden ist bisher noch nichts, dass weiß auch die Kanzlerin und beide werden sich in den kommenden Tagen noch einmal so richtig ins Zeug legen um auf Stimmenfang zu gehen.
Für den perfekten Wahlabend ist gesorgt
Her mit Snacks und Getränken, denn auch für den perfekten Wahlabend mit Freunden wird gesorgt. Natürlich sind die privaten Rundfunkanstalten ganz vorne bei der Berichterstattung am Wahlabend dabei und verraten, wer am Ende das Rennen gemacht hat. Bei FFH wird es spannend mit den neusten Hochrechnungen, sowie Experteninterviews. Sobald die ersten Hochrechungen vorliegen, informieren die FFH-Reporter nicht nur über die Ergebnisse, sondern greifen auch unterschiedliche Stimmen auf, um die Stimmung im Land widerzuspiegeln. Ob diese dann euphorisch oder deprimiert sein wird, bleibt abzuwarten. Auch auf dem Jugendsender von FFH, Planet Radio, wird es politisch. Planet Radio versorgt seine jungen Zuhörer am Wahlabend ab 18 Uhr mit aktuellen Updates und halbstündlichen News. Ab 18 Uhr legt auch Gong 96.3-Moderatorin Kathie Kleff los, die erst kürzlich für den Grimme-Preis als beste Moderatorin nominiert wurde und durch den Wahlabend mit all seinen Highlights geleitet, während Marc Weiß bei radio NRW bis 21.00 Uhr über den spannenden Wahlausgang berichtet.
Antenne 1 verzichtet auf Sondersendungen zur Bundeswahl, während RTL Radio, KISS FM, der Berliner Rundfunk und big.FM nicht auf unsere Anfrage reagierten. Big.FM immerhin widmet sich dem Thema auf einer Sonderseite seiner Homepage.
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