Eigentlich für ProSieben geplant, dann aber von Sat.1 ausgestrahlt. Und nach vier Folgen ziemlich sicher wieder Geschichte.
Es war ein kurzes und bewegtes Leben: Die Geschichte von
«Der Augenblick», das böse formuliert auch nur unwesentlich länger im TV überlebt hat, ist eine durchaus bewegte. Die Produktion von Red Seven Entertainment wurde eigentlich mal als Emotainment-Format für ProSieben geplant, passte vom Inhalt her ganz gut auf den Donnerstagabend, wo der Sender mit «Kiss Bang Love» schon auf eine ähnliche Farbe setzte. Doch ProSieben kam nie zum Zug. Es hieß, man habe während der Produktionsphase gemerkt, dass das Programm doch eher zu Sat.1 passt – und dort vor allem auf den Sendeplatz am Sonntag um 19 Uhr.
Dieser wird inzwischen die „emotionalste Stunde“ von Sat.1 genannt, laufen dort doch die Sendungen von Julia Leischik genauso wie in Zukunft ein Rentner-Kuppelformat und eine Sendung, in der Tierheim-Kunde zu Helfern im Alltag ausgebildet werden sollen. Den Neustarts ist es zu wünschen, ihre Sache besser zu machen, als «Der Augenblick». Das Format, in dem es um Verzeihen ohne Worte geht, landete nach vier Folgen bei schlechten fünf Prozent Marktanteil bei den Umworbenen und gesamt nur bei 0,75 Millionen Zuschauern.
Es ist fast schon erstaunlich, dass Sat.1 hier wirklich bis zum Ende durchgehalten hat. Denn: Schon der Start der Show Anfang Juli verlief alles andere als optimal. Im Schnitt sahen damals 5,3 Prozent der Umworbenen zu. Zum Vergleich: Julia Leischik holte auf dem Slot, teils sogar mit Specials, die alte Ausschnitte zeigten, um die zehn Prozent. Aus knapp drei Millionen Zuschauern bei «Bitte melde dich» machte «Der Augenblick» im Gesamtmarkt traurige 840.000. Immerhin: Durch zeitversetzte Nutzung stiegen die Ergebnisse deutlich an: Zunächst war man von 4,6 Prozent Marktanteil beim Debüt ausgegangen. Bei späteren Folgen gab es so klare Abweichungen dann nicht mehr.
Immerhin: In Woche zwei stiegen die Marktanteile an, wenn auch nicht in dem Maße, als dass man sich ehrlich freuen konnte. Gemessen wurden 6,1 Prozent, die Reichweite belief sich am zweiten Juli-Sonntag auf rund 960.000 Zuschauer. Dies sollte zugleich der Bestwert der ersten Staffel des Formats bleiben. Schon in der dritten Woche nämlich sanken die Ergebnisse wieder: Auf 4,7 Prozent bei den Umworbenen und auf 0,64 Millionen Zuschauer insgesamt.
Das Staffelfinale sorgte letztlich für einen Negativ-Rekord: Nur noch 0,56 Millionen Leute wollten die emotionale Sat.1-Sendung sehen, in der Zielgruppe beliefen sich die Marktanteile auf 4,1 Prozent. Die Messlatte ist also nicht ganz so hoch: Am 13. August nun startet schon das nächste emotionale Format: Produktionsfirma Talpa stellt dann einen «Wunschbaum» auf…
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