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ProSieben gibt trotz schwachem TV-Werbemarkt Gas

Gleichzeitig hofft der Konzern aber auf Besserung im zweiten Halbjahr 2017. Der Umsatz lag im zweiten Quartal bei knapp einer Milliarde Euro.

Das erste Halbjahr 2017 bei P7S1

Im ersten Halbjahr 2017 steigerte ProSiebenSat.1 den Umsatz um 11 Prozent auf 1.872 Mio Euro (Vorjahr: 1.688 Mio Euro). Das adjusted EBITDA erhöhte sich um 8 Prozent auf 458 Mio Euro (Vorjahr: 424 Mio Euro) und der bereinigte Konzernüberschuss stieg um 9 Prozent auf 233 Mio Euro (Vorjahr: 213 Mio Euro). Der Konzern erwirtschaftete auf Halbjahressicht 50 Prozent seines Umsatzes außerhalb des TV-Werbegeschäfts (Vorjahr: 44 Prozent), das organische Wachstum der beiden ProSiebenSat.1-Digitalsegmente lag insgesamt bei 12 Prozent.
Rückläufig haben sich bei ProSiebenSat.1 die Gewinne im Bereich der deutschen Fernsehsender entwickelt. Setzte der Konzern in den ersten sechs Monaten 2016 noch 541 Millionen Euro mit seinen Kanälen um, waren es in diesem Jahr im Vergleichszeitraum nur noch 529 Millionen. Dies reflektiert die Entwicklung der TV-Werbeeinnahmen, die im zweiten Quartal um 4 Prozent unter Vorjahr lagen. Das adjusted EBITDA (also das um außerordentliche Kosten bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) stieg hingegen aufgrund geringerer operativer Kosten um vier Prozent auf 208 Millionen Euro.

Der Umsatz der kompletten ProSiebenSat.1-Gruppe lag im vergangenen Quartal bei 962 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 76 Millionen weniger gewesen. Die Steigerungen kamen mal wieder aus den digitalen Geschäftsfeldern der Firma. Die externen Umsätze im Segment Digital Ventures & Commerce stiegen weiter deutlich und beliefen sich im zweiten Quartal 2017 auf 227 Millionen Euro (Vorjahr: 152 Millionen Euro). Dies entspricht einem Plus von 50 Prozent. Dieses dynamische Umsatzwachstum führte zu einem Anstieg des adjusted EBITDA um 58 Prozent auf 45 Millionen Euro (Vorjahr: 29 Millionen Euro). Im Segment Content Production & Global Sales erhöhten sich die externen Umsätze um 15 Prozent auf 89 Millionen Euro (Vorjahr: 77 Millionen Euro), das adjusted EBITDA stieg im zweiten Quartal 2017 auf 12 Millionen Euro (Vorjahr: 11 Millionen Euro). Hier sei vor allem das Produktionsgeschäft in den USA am Brummen. Im Bereich Digital Entertainment büßte man zwei Prozent ein (Umsatz im zweiten Quartal bei 108 Millionen Euro). Ursache hierfür war die Entkonsolidierung des Games-Geschäfts zum Ende des zweiten Quartals 2016, zudem wirkte sich die weiterhin rückläufige Umsatzentwicklung im Musik- und Event-Bereich aus.

Allgemein war ProSiebenSat.1 in Geschäftsfeldern, die nichts mit klassischem Fernsehen zu tun hatten, in den zurückliegenden Wochen sehr umtriebig: Der Konzern erwarb die Mehrheit an der Jochen Schweizer GmbH, einem führenden Anbieter für Erlebnisgeschenke, für eine Bewertung von 108 Mio Euro. Gleichzeitig veräußerte ProSiebenSat.1 seine Anteile am Online-Reisebüro Etraveli für einen Unternehmenswert von 508 Mio Euro und hat diesen damit seit Erwerb im November 2015 mehr als verdoppelt. Die Transaktionen werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr abgeschlossen. Darüber hinaus hat SevenVentures einen Großteil seines Media-for-Equity-Portfolios für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag verkauft.

Nach einer verhaltenen Entwicklung des TV-Werbemarkts in der ersten Jahreshälfte rechnet ProSiebenSat.1 im zweiten Halbjahr mit einer Belebung dieses Umfelds. Daher geht ProSiebenSat.1 weiterhin von einem Wachstum des Netto-TV-Werbemarkts für das Gesamtjahr von voraussichtlich 1,5 bis 2,5 Prozent aus. Konzernchef Ebeling sagt: "Wir haben unser profitables Wachstum trotz der im zweiten Quartal schwächeren Entwicklung des Werbemarkts fortgesetzt und rechnen für das zweite Halbjahr mit einem wieder positiven Umfeld im TV-Werbemarkt. In den für uns strategisch wichtigen Digitalbereichen wachsen wir weiter dynamisch. Die Investitionen in unser Commerce-Geschäft zahlen sich aus. Zusätzlich treiben wir den Ausbau unserer strategischen Wachstumsfelder Addressable TV, AdTech und Data weiter voran."
03.08.2017 08:19 Uhr Kurz-URL: qmde.de/94856
Manuel Weis

super
schade


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